Kapitel 14

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Nachdem Camille mich überraschen geküsst hatte, haben wir kein Wort darüber verloren und zusammen ein paar Erdbeeren gesammelt und in Körbchen nach Hause gebracht. Wir waren durch die Schatten gereist, damit wir nicht wieder durch den Schnee laufen mussten und ganz ehrlich war ich dankbar dafür. Wieder im Schloss angekommen nahm Camille mir meinen Korb ab und ging mit mir in die kleine Küche, wo er die Erdbeeren ordentlich in ein Kühlfach legte.

,,Hast du Hunger, Lumina?" Fragte Camille und schaute mich fragend an, ich nickte leicht und Camille fing an etwas zu essen zu machen, wobei ich ihm zuschaute.

Ob ich ihn auf den Kuss ansprechen sollte? Ich war mir nicht sicher. Es kam so rüber, als habe er mich nur geküsst, weil ich etwas am Mund hatte, aber ich wollte ihn schon gerne trotzdem darauf ansprechen. Immerhin...war das mein erster Kuss. Naja, also ein wirklicher Kuss war es ja nicht. Unsere Lippen haben sich nur ganz kurz berührt, aber schon allein das hatte mich so nervös und auch glücklich gemacht. Die ganze Zeit, während Camille etwas zu essen machte, beobachtete ich ihm und träumte vor mich hin, bis er mir meinen Teller auf den Tisch stellte und mir guten Appetit wünschte, dann begann ich zu essen und er saß daneben und sah mir zu.

,,Willst du nichts essen?" Fragte ich verdutzt, da er ja auch seit gestern oder sogar vorgestern nichts mehr gegessen hatte, aber er schüttelte nur den Kopf.

,,Ich hab gerade keinen Hunger. Iss du nur." Meinte er und täschelte mir sanft den Kopf, ich lächelte leicht und aß weiter.

Während ich aß spielte Camille mit meinen Haaren, wickelte sie um seine Finger und ließ sie wieder los, was ein wenig kitzelte und irgendwie fand ich das süß. Ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen und seine Augen glänzten verspielt, was einfach ein so niedlicher Anblick war, dass ich ihn einfach ansehen musste. Als er es bemerkte, sah er mich leicht verwirrt an und ließ meine Haare los.

,,Was ist los?" Fragte er und ich zögerte kurz.

,,Camille...wieso hast du mich vorhin geküsst?" Fragte ich, was mich schon seit Stunden beschäftigte und er senkte schmunzelnd den Blick.

,,Weil ich es gerne wollte." Meinte er und ich war noch mehr verwirrt.

,,Wieso?" Er rutschte mit seinem Stuhl näher zu mir und legte seine Hand an meine Wange.

,,Darf ich dich nochmal küssen?" Fragte er sanft und ich stockte, wollte gerade antworten, als er mich schon an sich zog und seine Lippen auf meine legte.

Verwirrt sah ich ihn an, als er sich kurz von mir löste und mir zögernd in die Augen sah, dann küsste er mich erneut und diesmal erwiderte ich. Seine weichen Lippen fühlten sich an, als seien sie für meine geschaffen worden und ich genoss den Kuss in allen Zügen, prägte mir seine sanften Berührungen ein und den Geschmack seiner Lippen, bis ich mich löste und beschämt mein Gesicht in seiner Brust versteckte. Gott, war mir das peinlich. Dieser Kuss...es war das schönste Gefühl, das ich je hatte... Während ich mich an ihn kuschelte, streichelte er sanft meinen Kopf und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel, ich schloss verträumt die Augen und schlief tatsächlich so im sitzen ein.

Camille

Als Lumina eingeschlafen war, brachte ich sie vorsichtig nach oben ins Schlafzimmer und legte sie ins Bett, wo ich ihr die Schuhe auszog und sie ordentlich zudeckte. Als ich an vorhin zurückdachte, an den Kuss, den sie erwidert hatte, der sich so schön angefühlt hatte, dann spürte ich, wie mir das Blut ins Gesicht schoss. Ich hatte mir vorgestellt, wie unser erster gemeinsamer Kuss sein würde, hatte gedacht, sie würde etwas dazu sagen, aber sie blieb still und hatte sich einfach nur an mich gekuschelt, damit ich nicht sah, wie peinlich ihr die Situation im Grunde war. Aber da ging es mir wie ihr. Sie wusste garnicht, wie viel mir dieser Kuss bedeutet hatte und wie gerne ich ihre perfekten und weichen Lippen nochmal auf meinen spüren wollte. Als ich sie vorhin im Zentrum geküsst hatte, wollte ich auf keinen Fall darauf angesprochen werden. Es war mir so peinlich, sie wirklich geküsst zu haben und ich hatte Angst, dass sie mir wütend war, aber sie hatte gewartet und als sie es dann angesprochen hatte, war ich mir sicher, dass sie wütend wäre, aber sie war viel mehr verwirrt und schüchtern, weshalb ich nicht widerstehen konnte, sie erneut zu küssen und sie hat erwidert, was glaube ich ein gutes Zeichen war. Als ich mich zu ihr legte und meine Arme um ihren zierlichen Körper legte, kuschelte sie sich direkt an mich und legte ihren Kopf an meine Brust. Ich liebte es sie so in den Armen zu halten...nein, ich liebte sie. Ich war mir sicher, dass ich sie liebte, aber ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Ob ich es ihr sagen sollte? Klar, irgendwann muss ich das, aber ob ich es jetzt schon tun sollte, wusste ich nicht. Vorsichtig beugte ich mich zu ihr runter und klemmte ihr eine ihrer blonden Strähnen hinter ihr Ohr.

,,Ich liebe dich, Prinzessin." Flüsterte ich, dann legte ich ganz sanft meine Lippen auf ihre und schloss die Augen, dann legte ich mich wieder richtig hin, schloss die Augen und schlief langsam ein.

Camille | Liebe über die GrenzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt