Kapitel 1

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Ich saß gerade auf der Couch und sah mir eine Dokumentation über Fettsucht an.Auf meinem Schoß lag eine Chipstüte und vor mir auf dem Tisch eine Colaflasche.Welch' Ironie.Es war Sommer und entsprechend heiß,also stand das Fenster offen,als ich einen lauten Schrei hörte.Ich bin kein Mensch, der besonders schreckhaft ist,doch trotzdem zuckte ich zusammen.Vorsichtig ging ich zum Fenster und schloss es.Ihr denkt doch nicht wirklich ich würde nachsehen welch' dunkles Wesen mich heimsuchte?Ich blickte wieder gebannt auf den Bildschirm.Nicht,dass die Doku so spannend war,nur wollte ich mich ablenken von dem Wimmern,dass sich dumpf durch die Fensterscheibe in mein Wohnzimmer schlich.Ich stellte mir vor,wie ein armes Wesen weinte und ich gnadenloses Monster hier saß und mich nur um mich kümmerte.Schließlich überwand ich meine Faulheit und ging nachschauen.

Ich stand draußen und sah sie.Dunkles, nasses Haar und eine Leichenblässe. Ich nahm sie bei der Hand und führte sie zu mir herein. Sie schaute mich mit leeren Augen an. Sie sah so verloren aus.Ich fragte woher sie käme und wieso sie alleine bei dem Wetter draußen war. Keine Antwort. Sie nahm so plötzlich meine Hand,dass ich aufschreckte.» Wer bist du überhaupt?«,fragte ich.

Ich bekam ausnahmsweise mal eine Antwort:

»Du.«Ich zog blitzschnell

meine Hand weg und rannte zur Tür,vergebens,sie war verschlossen.

Ich riss an der Türklinke, trotz des Wissens,dass es nichts bringen würde. Außer vielleicht eine abgerissene Türklinke.Mein Atmen wurde lauter und hysterischer,mein Herz klopfte schneller und mir wurde kotzübel.

Meine verschwitzte Hand lag noch auf der Klinke.Ich drehte mich wieder zur Couch um.Ich war weg.Wo war sie? War es ein Traum?Eine Einbildung?Spielte mir mein Gehirn etwas vor?Doch nein,es war echt und es war erst der Anfang.

Doch wie sollte ich das damals erahnen können?Ich ging einfach in mein Bett und versuchte zu schlafen.Ein großer Fehler.

Verloren in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt