Kapitel 2

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Ich lag auf der Seite in meinem Bett,als meine Katze sich zu mir gesellte.Ihr weiches Fell war pechschwarz und ihre Augen smaragdgrün,Bell hieß sie.Ein einsames Mädchen und ihre Katze.Was ein Klichée.Ich schloss meine Augen kurz und vergrub mein Gesicht in ihrem Fell.Das gab mir aus irgendeinem Grund das Gefühl von Sicherheit.So ist das halt,wenn man einsam ist.Als ich in ihrem Fell vor mich hin lächelte,spürte ich,dass es feucht war.Ich hob meinen Kopf und fasste mit meiner Hand an ihr Fell.Ich spürte wieder etwas nasses und sah auf meine Hand.Eine dunkle,dicke Flüssigkeit war zu erkennen.Ich sprang aus dem Bett und schaltete das Licht an.Der Anblick meines Bettes und meiner Katze schockierte mich.Meine Katze war getränkt in Blut,es tropfte von ihr runter auf mein Bett,das ebenfalls schon voller Blut war.Im nächsten Moment fiel Bell um und ihre Augen verdrehten sich eigenartig.Ich bekam Panik und konnte nicht klar denken.»BELL,BELL!«,schrie ich und weinte,meine Hände noch voller Blut,das sich jetzt mit meinen Tränen vermischte.Was ging hier bloß vor sich?

Ich zog mir eine Jacke und Schuhe an und rannte weinend zu mein Auto.Ich steckte den Schlüssel in das Loch und drehte ihn.Der Motor brummte und das Auto fing an sich zu bewegen,endlich.Ich fuhr aus der Einfahrt,froh meine Wohnung hinter mir zu lassen.Nach einer Weile stand ich an einer roten Ampel und schrieb Luke solange eine SMS.

»Ich weiß es ist spät,aber ich brauche dringend Hilfe.Bin in 10 Minuten da.«

Luke war mein Halbbruder und ich hatte ihn echt gerne.Er war 22 Jahre alt,ein Jahr älter als ich.Ich hatte schon so manche kalte,einsame Nacht bei ihm verbracht.Er war es gewöhnt,mich mitten in der Nacht bei sich zu haben.Ich merkte wie ich beim Gedanken an ihn lächeln musste.Mein Handy vibirierte aufeinmal.Eine neue Nachricht.Öffnen.»Fahr weiter,die Ampel ist grün.«Ich sah hoch,die Ampel war grün.Ich sah mich um,niemand war da.Wieder überfiel mich das Gefühl von Panik und Angst.Ich trat auf die Gaspedale und schaute ab und an nach hinten auf den Rücksitz.Ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden.Dank der SMS wusste ich nun,dass das Gefühl nicht aus heiterem Himmel kam.Ich bog in Lukes Einfahrt ein und ging mit schnellen Schritten auf seine Tür zu.Ich klingelte wie verrückt aus Angst ich müsse wieder nach Hause fahren.

»Luke.«,sagte ich und klopfte mit einer Hand an die Tür und klingelte mit der anderen weiter.»LUKE,MACH AUF!« Meine Stimme wurde lauter und panischer.»LUKE BITTE!« Meine Stimme schwächelte und ich versank in absoluter Verzweiflung.Ich wollte nicht zurück in meine Wohnung und Luke war der einzige,der noch so spät wach war.Plötzlich öffnete sich die Tür und ich sah Luke direkt in sein verschlafenes Gesicht.Vor Glück umarmte ich ihn und wir gingen in sein Wohnzimmer.»Was ist los?Erzähl mir alles,aber sei leise,Leona schläft noch.«,sagte er ruhig.Leona war seine Freundin.Sie war ziemlich hübsch.Sie war brünett und hatte lange Haare,grüne Augen und schön geformte Lippen,die sie immer rot schminkte.Da sie schon seit 4 Jahren mit Luke zusammen war,könnte man denken ich kenne sie gut,doch Leona wollte nie etwas mit mir zu tun haben, geschweige denn überhaupt mit mir reden.Naja.Ich erzählte ihm also vom Mädchen und von dem,was Bell passiert war.Er nickte immer wieder verständnisvoll und nahm mich in den Arm,als ich zu weinen begann.Ich wusch mir die Tränen aus den Augen.»Luke?«,sagte ich leise.»Hm?«,gab er von sich.»Ich seh sie wieder,sie sitzt neben dir.«

Verloren in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt