"Zoe W-Was ist den Los?" fragte er mich, sein Blick voller Sorge, ansonsten war sein Gesicht ausdruckslos.
"Nichts." zischte ich nur wütend und stieß seine Hand von meiner Schulter.
Ich sah das er noch irgendetwas sagen wollte aber ich kam ihm zuvor.
"Miles, bitte las es gut sein. Ich bin einfach nur Müde und werde jetzt Nachhause gehen. Du..du.." kannst mir nicht Helfen, wollte ich noch sagen, doch meine Stimme brach.Miles sah mich an und ich sah weg.
Ich konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen.Im nächsten Moment stand er auf, holte seine Jacke und Autoschlüssel und öffnete die Tür.
"Ich fahr dich." Sagte er und trat heraus in den Flur. Ich wollte wieder sprechen aber er würde das nicht zulassen, dass wusste ich.
Also zog ich meine Jacke und Schuhe an, schloss die Tür hinter mir und folgte ihm.
. . . . . . . . . . . . .
Während der Fahrt herrschte Toten stille im Auto. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und überwand mich dazu etwas zu sagen:
"Es tut mir Leid Miles. Das tut es wirklich." Ich konnte ihn nicht mal ansehen als ich das sagte.
Er fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und wirke auf einmal sehr Müde auf mich.
"Ich verstehe dich einfach nicht Zoe."
Die Art und Weise wie er meinen Namen aussprach versetzte mir einen Stich.
"Du lässt einfach niemanden an dich heran. Ich meine gestern im Elton's hast du so Glücklich gewirkt, du warst Ausgelassen und hast endlich wieder mit mir geredet, da dachte ich, dass müsste doch irgendwas bedeuten.
Aber dann brichst du bei mir zu Hause zusammen. Scheinbar einfach so.
Aber du warst ja total fertig auf einmal. Du kannst mir ja viel erzählen aber so etwas kommt doch nicht von Jetzt auf Gleich. Du hättest doch mit mir Reden können, ich wäre für dich da gewesen."
Als ich Miles ansehe wirkt er in sich gekehrt, als sucht er nach der Antwort in dich Selbst. Wäre er für mich da gewesen? Ja, ich denke schon. Miles ist vielleicht oberflächlich, aber er ist immer da für die Leute die ihm wirklich wichtig sind.
"Es ist nicht deine Schuld." sage ich.
Es ist alles was ich in dem Moment sagen kann. Denn es ist alles meine Schuld. Ich habe mir das angetan. Ich habe die Entscheidung getroffen niemanden an mich ran zu lassen, den Schmerz vor jedem zu verbergen und die eigene Schwäche. Aber manchmal kann selbst ich es nicht kontrollieren, dann brechen sie aus mir heraus, meine inneren Demonen. Und nun hast du gesehen wie es wirklich in mir aussieht und das macht alles nur noch schwerer. Das kann ich Miles natürlich nicht sagen, er würde es nicht verstehen. Er weiß nicht wie es sich anfühlt, jeden Tag die eigene Existenz zu hinterfragen.Wenn man sich fragt was man nur Falsch gemacht hat, dass das Universum einen so sehr bestraft. Wenn in dir drin nur Lehre ist.
Und nun ist es an mir alles wieder gerade zu rücken. Miles zu versichern das er sich keine Sorgen machen muss. Das konnte ich schon immer sehr gut. Lügen.Als Miles vor dem Elton's hält, halte ich ihn am Arm fest.
"Warte kurz." sage ich. Er sieht mich an.
"Mach die bitte keine Sorgen um mich, ok? Es ist alles gut."
"Wenn alles gut wäre, würden wir wohl jetzt nicht hier sitzen und diese Unterhaltung führen!?" sage Miles.
"Bitte Miles, das musst du mir glauben. Zurzeit geht alles drunter und drüber in meinem Leben. Ich weiß manchmal nicht wo mir der Kopf steht. Mein Vater findet einfach keinen neuen Job und dann hab ich auch noch so einen Stress in der Schule. Und dann auch noch die Nacht mit dir, obwohl wir es ja beendet hatten, dass hat mich irgendwie verwirrt, weißt du? Und da is dann einfach alles hochgekommen, verstehst du?"
Miles lächelt mich verständnisvoll an, da weiß ich das er mir glaubt.
"Ich verstehe. Aber du hättest wirklich schon eher mit mir reden können. Irgendwie ist es ja auch meine Schuld, ich hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen, dass du mit zu mir kommst. Wir hatten es ja schon beendet aber ich habe einfach trotzdem noch gehofft, dass es was werden könnte mit uns. Das war idiotisch und ich glaube es ist das beste wenn wir uns erstmal nicht mehr sehen."
Miles sieht mich freundlich an, in diesem Moment spüre ich keine Schuldgefühle nur Abscheu für mich selbst und meine Lügen aber das ist ja nichts Neues also lächle ich nur und sage:"Ja, ich denke auch das es so am besten ist."
"Gut" sage Miles." Aber weißt du. Man hat dir wirklich nicht angemerkt, dass es dir nicht gut geht. Du warst so ausgelassen wie immer. Du hattest schon immer so etwas unnahbares an die, als würdest du nicht wollen das die Leute dich durchschauen." Ich sehe Miles ziemlich perplex an. Doch er zuckt nur mit dem Schultern und fügt hinzu:"Naja das ist wahrscheinlich einfach deine Persönlichkeit."Er lächelt.
Erleichtert lache ich auch.
"Ja vermutlich." sage ich.Schließlich verabschieden wir uns und ich sehe zu wir Miles Auto im Londoner Verkehr verschwindet.
Lügen.Lügen.Lügen.
Es ist besser so sage ich zu mir selbst.
Miles muss sich jetzt keine Sorgen mehr um mich machen, er kann einfach sein Leben leben. Und nach Vorne sehen ohne mich als Ballast. Den genau das ist es was ich war. Selbst wenn ich irgendwann einmal bereit gewesen wäre die Masken fallen zu lassen und eine Beziehung zu zu lassen, hätte es das für Miles nur schwerer gemacht. Er hat sich in die Zoe verliebt die ich ihm gezeigt habe, die ich ihm zeigen wollte, nicht die die ich vor jedem verstecke. Er hatte sich in Lügen verliebt.
Es war ok für mich ihn anzulügen um ihn gehen zu lassen aber ich könnte darauf keine Beziehung aufbauen.
Niemand könnte jemals das Lieben was ich wirklich war. Ja, dass alles sagte ich zu mir selbst, redete es mir ein um mich besser zu fühlen.
Doch was ich verdrängte war der Gedanke daran, dass ich eigentlich wusste wer ich hinter der sogenannten Maske war. Zu viele Jahre habe ich damit verschwendet, mich selbst zu verstecken.
Nur dabei habe ich vergessen, was es überhaupt ist, dass versuche zu verstecken.
Es tut gut sich einzureden, dass man die Person die man anderen Zeigt überhaupt nicht ist. Man versucht sich zurecht fertigen, bis man merkt das man schon lange zu genau dieser Person geworden ist.Wenn man Lügen oft genug wiederholt, werden sie zur Wahrheit.
. . . . . . . . . . . . . .
Heute ist Sonntag, ich habe also zur Abwechslung mal frei, denn Tag heute wollte ich eigentlich mit Ben und Will verbringen. Weshalb ich mich auch von Miles vor dem Elton's absetzen lassen habe.
Aber die beiden würden mich nur über Miles ausfragen, darauf hatte ich absolut keine Lust.
Mein Handy zeigt 10:30 an. An Sonntagen hat das Caffe seit neustem auch geöffnet, allerdings nur bis 16:00Uhr. Also beschließe ich Mandy, meine Chefin anzurufen.Mandy: "Hallo."
Ich: "Heii, ich bin's Zoe. Ich weiß ich habe heute eigentlich frei. Aber ich wollte mal fragen ob du vielleicht etwas Hilfe brauchst im Café."
Mandy:"Zoe! Gott sei dank. Wie schnell kannst du da sein? Heute ist mal wieder super viel los. Und deine Vertretung hat abgesagt. Es tut mir leid, ich wollte dir aber deinen Freien Tag nicht versauen."
Ich:"Ich bin in einer Halben Stunde da."
Mandy:"Super. Danke, du bist ein Schatz."
Ich:"Kein Problem, bis später."
Mandy:"Bey."Ich bin unglaublich froh darüber, dass Mandy mich heute arbeiten lässt. Was nicht selbst verständlich ist, weil ich schon wieder viel zu viele Überstunden habe. Aber ich brauche wirklich dringend Ablenkung, meine Gedanken bringen mich sonst noch um. Und im Elton's würde ich wahrscheinlich auch nur rum sitzen und mir das Gehirn mit irgendwelchen Drogen vernebeln.
Und nach Hause zu meinem betrunkenen Vater ist natürlich erst recht keine Option.
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Rebellion - We don't care!
Ficção AdolescenteZoe Black. Sie ist Feuer, Energie, Bissigkeit und schwarzer Kaffe. Niemand kennt sie aber jeder redet über sie. Sie raucht lieber Joints und trinkt Alkohol, als Freunde zu finden und über Probleme zu reden. Doch ihre Welt gerät aus den Fugen, al...