Kapitel 41

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Kapitel 41

Durch das Klingeln seines Handys lösten Zayn und ich uns voneinander. Genervt stöhnte er, nahm sich das Handy zur Hand.

"Da muss ich ran.", sagte er schon beinahe keuchend.

Ich nickte nur schwer atmend und gab ihm das Zeichen zu gehen. Er deutete mit seinem Finger daraufhin zu warten, während er das Zimmer verließ und den Anruf entgegennahm. Und ich? Ich stand da wie angewurzelt, berührte meine Lippen, die durch den ausgeübten Druck leicht angechwollen waren. Mein Herz raste immernoch wie bei einem Marathonlauf und für einen Moment hatte ich das Gefühl, als würde man mir die Luft zum Atmen wegnehmen. Was hatte ich getan? Ich hätte Zayn niemals küssen sollen. Aber es war geschehen und daran konnte ich nichts ändern. Was war daran denn schon falsch? Dann sollte er eben wissen, dass er meine Schwäche war, es war mir egal. Doch als Zayn das Zimmer betrat änderte sich augenblicklich meine Meinung und ich wurde nur knallrot im Gesicht. Ich spürte förmlich, wie das ganze Blut in meinen Kopf schoss und aus diesem Grund senkte ich auch meinen Kopf.

"Komm, ich fahr dich nach Hause."

Eigentlich hatte ich gedacht, dass er das Thema ansprechen würde, doch zum Glück ließ er es aus. Zögernd nickte ich, nahm meine Sachen und folgte Zayn zum Ausgang. Dort zog ich mir meine High Heels vom Vorabend an und stieg mit ihm gemeinsam ins Auto. Eine peinliche Stille entstand, nachdem sowohl ich, als Zayn sich angeschnallt hatten. Ich wusste nicht wie ich zu reagieren hatte, doch diese Entscheidung wurde mir genommen, als Zayn den Wagen startete und zu fahren begann. Innerlich hoffte ich, er würde das Thema nicht ansprechen, doch ich wusste, dass dies eines Tages passieren würde.

"Also..", begann er, während wir an einer Ampel stoppten.

"Also..", wiederholte ich, sah auf meine Schuhe.

"Wieso hast du das getan? Hast du dich irgendwie gezwungen gefühlt, weil ich dir die Chance gegeben habe dich von Abigail zu verabschieden, oder was?"

"Was? Nein, Zayn ich-"

"Du brauchst nicht zu lügen, es ist okay."

"Zayn, ich-"

"Komm mir nicht mit Ausreden an."

"Zayn, verdammt! Lässt du mich mal ausreden?! Ich hab dich geküsst, weil ich es wollte, nicht weil ich mich gezwungen gefühlt habe! Und wenn du der Meinung bist, dass ich es deswegen getan habe, dann hast du mich erst gar nicht kennen gelernt!", sagte ich schnippisch und verschränkte meine Arme.

Er sollte echt aufhören alles zu hinterfragen und immer das Negative an etwas zu sehen. Sagt genau die richtige. Du hast ihn doch die ganze Zeit verurteilt.

Zayn antwortete mir nicht mehr. Wahrscheinlich hat es ihm die Sprache verschlagen, weshalb ich leicht stolz vor mich hingrinste. Einige Meter vor unserer Einfahrt hielt er an.

"Wenn mich Jake mit dir sieht wird er wissen, dass du nicht bei Melissa warst.", sagte er und ich nickte.

"Warte, was ist mit meinem Outfit?", fragte ich, da ich immernoch Zayns Klamotten anhatte.

"Sag, sie gehören ihrem Bruder und dass du sie behalten darfst."

"Danke.", sagte ich und war dabei auszusteigen, als Zayn mich davon abhielt.

Fragend sah ich ihn an, dachte mir für eine Sekunde sogar, dass er ein wenig nervös schien, jedoch irrte ich mich, als sein Blick sich wieder stabilisierte.

"Ist was?", unterbrach ich die Stille und sorgte dafür, dass Zayn sich wieder fasste.

"Hör zu. Ich bin nicht gut in sowas, also fasse ich mich kurz. Mach dich heute fertig, ich führ dich aus."

It's complicated || z.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt