Projektpartner

1.9K 131 8
                                    

„Jo hast du schon einen Partner, wenn nicht würdest du gerne mit mir." Fragte er etwas lachend und kratzte sich am Kopf. Wie versteinert sah ich ihn an. „Natürlich nur wenn du willst." Fügte er hinzu. Ich hatte ihn wohl zu lang warten lassen, denn er wollte sich gerade wieder umdrehen, wodurch ich rief. „JA! Äh ich meine Ja."

Mit einem Lächeln drehte er sich wieder zu mir und sagte. „Ok gut, wäre es dann ok wenn du nach der Schule gleich mit zu mir kommst, damit wir das Thema bearbeiten können?" Ich brauchte kurz um zu realisieren was hier gerade passiert war, antwortete dann aber mir einem ‚Ja geht klar.'

Es war Wahnsinn wie schnell die Schule verging und je näher ich dem Ende kam, desto aufgeregter wurde ich. Warum? Ich werde zu ihm nach Hause kommen und sein Zimmer sehen. Als die letzte Stunde vorüber war, wartete ich auf Palle und gemeinsam liefen wir zu ihm nach Hause. „Wie hast du dir die Präsentation vorgestellt?" fragte er mich während wir so nebeneinander her gingen. „Ich weiß nicht. Lass uns erst mal etwas Stoff sammeln und dann uns um die Präsentation kümmern." Meinte ich, woraufhin er verständlich nickte.

„So hier sind wir." Kam es von Pat und hielt mich am Arm fest. Als hätte ich einen elektrischen Schlag bekommen, kribbelte es an dieser Stelle. Er zeigte auf ein Hochhaus und ging anschließend zur Türe. Kurzer Hand zog er einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und sperrte die Türe auf. Gemeinsam liefen wir bis zum dritten Stock hoch. Dort öffnete er die Wohnungstüre und gab mir eine Geste, dass ich sie betreten soll.

„Meine Eltern sind nicht da, wir haben also unsere Ruhe." Grinste er und zog sich seine Schuhe aus, was ich ihm gleich tat. „Hast du Hunger oder so?" fragte er mich. Etwas schüchtern nickte ich und lief mit ihm in die Küche und ließ mich dort auf einen Stuhl fallen.

„Ich hätte Tiefkühlpizza da." Schmunzelte er und kratze sich am Hinterkopf. „Ja ich nehme eine." Sagte ich und tippte auf die mit Salami. „Ok." Grinste er und schob sie mit seiner in den Ofen. Zum Glück dauerte sie nicht lange, denn ich hatte schon einen riesen Hunger. Nun saßen wir gegenüber am Esszimmertisch und aßen unsere Pizza. Immer wieder schielte ich zu ihm rüber und immer wenn er aufsah schaute ich schnell weg.

Ich ließ meinen Blick durch die Küche schweifen und kam anschließend wieder bei Palle an. „Was gibt's den das du mich die ganze Zeit anschaust? Hab ich was im Gesichte?" lachte er und sah zu mir auf. Gerade fühlte ich mich so ertappt. „Äh nein, nein." Winkte ich ab und grinste peinlich berührt. „Frage mich nur warum du mich als Partner ausgewählt hast?" fragte ich verlegen und biss erneut von meinem Pizzastück ab. „Warum nicht? Du hattest doch auch noch keinen Partner. Also was spricht dagegen. Außerdem bin ich sehr interessiert dich kennen zu lernen. Wir sehen uns jeden Tag, kennen uns aber gar nicht." Begründete er und grinste verschmilzt.

Er findet mich interessant. Ich spürte wie mein Herz begann höher zu schlagen. Vielleicht hatte ich die Chance, das wir gute Freunde werden. „Hey Manu." Riss mich Palle aus den Gedanken. „Äh ja." Stotterte ich. „Hast du keine Hunger mehr?" fragte er mich und deutete auf die Pizza vor mir. Ich sah auf seinen Teller, der bereits leer war und dann auf meinen. Schnell griff ich nach dem letzten Stück und aß es.

Nun saßen wir in seinem Zimmer. Patrick machte noch etwas an seinem PC, während ich mich in seinem Zimmer umsah. Es war schlicht eingerichtet und war in einem schlichten grün gestrichen. Dazu kam der beruhigende Geruch von Pat, der im ganzen Zimmer lag.

„So bin fertig." Kam es von Palle und setzte sich zu mir auf den Teppich. Erschrocken schreckte ich auf und sah direkt in seine haselnussbraunen Augen. „Äh ja dann fangen wir jetzt an?" „Ja wenn du willst." Kicherte er und öffnete seinen Laptop. Schnell hatten wir viel Stoff für unser Projekt gesammelt und zusammen geschrieben.

Vereinzelt unterhielten wir uns, aber eher hauptsächlich über das Projekt. Als ich auf die Uhr sah war es kurz vor 6. „Nun ich sollte dann nach Hause gehen." Patrick sah von seinem Laptop auf. „Oh ist es schon wieder so spät?" Am liebsten wäre ich noch länger geblieben und hätte seine nähe genossen, aber leider ging das nicht. Gemeinsam erhoben wir uns vom Boden und streckten uns. Anschließend brachte mich Pat noch zur Türe und verabschiedete sich.

Am nächsten Tag stand ich mit vollem Elan auf und zog mich an. In der Küche begegnete ich schließlich meiner Mutter, die mich verwirrt ansah. „Was bist du heute so gut gelaunt?" „Darf ich den nicht?" stellte ich als Gegenfrage und griff nach meinem Pausenbrot. „Liegt es daran das du heute bei diesem Jungen mit den langen Haaren übernachtest?" grinste sie fies.

Wie meine Mutter mich einfach kannte. Heute war Freitag und Patrick hat mich gefragt ob ich bei ihm übernachten möchte. Natürlich wegen dem Projekt, verstand sich. Und natürlich habe ich zugesagt. Schnell zog ich mir meine Schuhe und Jacke an und verließ unsere Wohnung.

Vor der Haustüre wartete ich schließlich auf Palle. Er hatte mich gestern noch gefragt, ob wir heute gemeinsam zur Schule gehen. Ich fand es echt nett von ihm, das er extra wegen mir einen kleinen Umweg zur Schule machte. Nun wartete ich schon etwas länger. Hatte er mich vergessen? Nein so war Pat nicht. War er vielleicht krank geworden?

Der Junge mit den langen braunen Haaren #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt