Verliebt

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Ich konnte auch nicht mehr, als ihm in seine funkelnden braunen Augen zusehen. Es war als würde sie mich in ihren Bann ziehen. Langsam bemerkte ich wie Patrick sich zu mir runter beugte. Seine langen Haare fielen über seine Schulter und lagen nun neben meinem Gesicht.

Immer näher kam Pat mir. Inzwischen starrte ich immer wieder zwischen seine Augen und Lippen hin und her und als ich seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren konnte, bildete sich dort eine Gänsehaut. Nur noch wenige Zentimeter trennten unsere Lippen, als es plötzlich an der Türe klopfte und Palles Mam herein kam. Sofort schreckte Patrick von mir herunter und sah zur Tür. Ich wurde rot wie eine Tomate und sah peinlich berührt zu der neben mir liegenden Wand.

„Oh Entschuldigung, ich wollte euch nicht stören." Sagte seine Mutter peinlich berührt. „Ist jetzt auch egal. Was gibt's?" kam es etwas genert von Pat. „Wollte nur sagen, dass das Abendessen fertig ist." Wir beide nickten und erhoben uns von seinem Bett.

In der Küche angekommen setzten wir uns an den Tisch und aßen zu Abend. Mir war die Situation von gerade echt peinlich. Dennoch war ich verwirrt. Palle wollte mich küssen. Stand er vielleicht auch auf mich? Mochte er mich genauso wie ich ihn mochte? Dem Anschein nach hatte seine Mutter ebemfalls nichts dagegen, dass er fast einen anderen Jungen geküsst hätte? Tausende Fragen schwirrten in meinem Kopf umher. „Manu alles in Ordnung?" wurde ich schließlich von Patrick aus meinen Gedanken geholt. Er stand bereits und sah mich fragend an. „Äh ja klar."

Schnell stand ich auf, bedankte mich für das Essen und folgte Pat in sein Zimmer. Nun saßen wir wieder auf seinem Bett und schwiegen uns an. „Sollen wir mit dem Projekt weiter machen?" fragte ich, um die unangenehme Stille zu unterbrechen. „Sorry, aber ne. Jetzt ist es schon so spät, da habe ich keine Lust mehr meinen Kopf anzustrengen." Ich nickte nur als Bestätigung. „Du Palle?" kam es von mir schüchtern. „Ja was gibt's den?" lächelte er und sah zu mir.

„Ich weiß du magst das nicht, aber darf ich dir deine Haare flechten?" schüchtern sah ich zu ihm auf. „Aber nur weil du es bist." Grinste er und öffnete seinen Zopf. Mit einem Schwung drehte er mir den Rücken zu und ließ seine Haare über den Rücken fallen.

Ich griff eine Haarsträhne, wurde aber von Pat aufgehalten. „Aber nur wenn ich deine Haare auch verunstalten darf." Lachte er. „Meinetwegen." Und so kam es das wir uns gegenseitig die Haare machten, was aber echt lustig war. Danach zockten wir noch ein wenig und als es spät geworden war, legten wir uns schlafen.

"Du hast nichts dagegen wenn du bei mir im Bett schläfst oder?" nuschelte er und wurde etwas rot. "Äh, äh n-nein." stotterte ich und legte mich zu ihm. Sein Bett war ein Doppelbett, also hatten wir auch gut platz zu zweit. "Gute Nacht." flüsterte Patrick. "Gute Nacht." wünschte ich ihm ebenfalls und drehte mich mit dem Rücken zu ihm. Mir war gerade echt heiß, denn ich schlief gerade mit dem Jungen, auf den ich stand, in einem Bett. Ich versuchte meinen Puls zu kontrollieren, was einigermaßen gelang und schlief dann zum Glück schnell ein. Als wir am nächsten Tag aufwachte, arbeiteten wir noch etwas an unserem Projekt, bis ich schließlich nach Hause musste.

(...)

Inzwischen war es wieder Montag. Heute ging ich nicht mit Patrick zu Schule. Er meinte er könne nicht. Irgendwie war ich sehr traurig darüber. Mochte er mich jetzt etwa nicht mehr? War es wegen dem fast Kuss am Freitag? Aber am Samstag hatte er noch ganz normal mit mir geschrieben. Nur am Sonntag nicht, da überhaupt nicht. Etwas traurig darüber machte ich mich also alleine auf den Weg. Dort angekommen setzte ich mich wie immer zu den Turteltauben Maurice und Michael. 

Auch wenn es manchmal nervte, fand ich die beiden dennoch süß. Ich hätte auch gern einen Freund, der mich liebt und sich um mich sorgt. Naja am liebsten so einen wie Patrick. Bis jetzt hatte ich aber noch kein Glück. Während ich so nachdachte ließ ich meinen Blick immer wieder über den Schulhof schweifen. Patrick entdeckte ich jedoch nicht. Eigentlich müsste er mir schon lange aufgefallen sein müssen, schließlich hatte fast kein Junge lange Haare.

Als es schließlich zur ersten Stunde klingelte erhob ich mich etwas beschämt und ging mit Zombey und Maudado in unsere Klasse. Es war seltsam was für eine Aufregung herrschte. Vor allem bei den Mädchen. Sie standen alle um Pats Platz herum und schwärmten. Was war den bloß los? Ich drückte mich an den ganzen Mädels vorbei zu meinem Platz. „Hey ich bin doch kein Schauobjekt." Konnte ich Palle kichern hören und langsam löste sich die Mädchenhorde wieder. 

Der Junge mit den langen braunen Haaren #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt