2. Kapitel

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"Wo wart ihr?",fragte uns Toni, als wir uns im Whyte Wyrm an die Theke setzten. "Ach nicht so wichtig",sagte Sweet Pea und bestellte uns beiden ein Bier. Die Vodkaflasche verstauten wir in meinem Turnbeutel, vielleicht brauchten wir die nachher noch. Toni sah uns weiterhin fragend an. Ihre brauchen Haare mit den pinken Strähnen fielen ihr über ihre Schulter. "Willst du mir sagen, was ihr beide angestellt habt?",fragte sie nun mich. Ich schüttelte den Kopf. "Ich denke, dass du es bald wissen wirst. Aber mach dir keine Sorgen, wir haben niemanden verletzt. Noch nicht." Ich lächelte und trank einen Schluck von meinem Bier. Sie grinste mich an. Wusste aber nicht so Recht, was sie davon halten sollte. "Hoffentlich das, was die Northsider definitiv verdient haben." Toni sah zu Sweet Pea. Ich hörte schon das nächste Mitleid, welches auf Sweet Pea wie einzelne Wellen zuschwappte. "Er wird es schaffen. Hör auf dir deswegen den Kopf zu zerbrechen",sagte sie einfühlsam und strich über seine Hand. Sweet Pea riss die Hand weg. "Hört endlich mit dieser Mitleidsscheiße auf",fuhr er sie an.

"Seid ihr sicher, dass Mrs. Klump geschossen hat? Sie kennt ihn nicht einmal",fragte Toni, als wir uns auf den Weg zu Mrs. Klumps Haus machten. Die Serpents waren auf Rache aus. Rache war unsere Art der Trauer. Das würde uns niemand nehmen.
"Andrews hat Mantle umgerannt und Mrs. Klump hat anscheinend gestanden oder so",zischte Sweet Pea.
Diese Nacht würde unvergesslich werden. Vor ein paar Stunden war sie noch ruhig und dunkel. Doch nun tobten die Menschen, sie randalierten und schrien. Die Finsternis wurde von brennenden Autos und Mülleimern erhellt. Die Stadt war in großes Quaos gehüllt, in Hass und der Zerstörungslust. Vielleicht würde, wenn die Sonne, mit hellem rot, den Himmel ziert, alles wieder normal werden.  Ich liebte diese Nacht. Es war wie in einem Film. Die Schreie, das Zerstörte Metall von Laternen und die aufheulenden Alarmanlagen von Autos. Es war so fern von der Realität. Es schien, als würden die Northsider etwas gefunden zu haben, was sie genauso sehr begehrten wie wir Southsider. Die Gewalt. Jahrelang warfen sie uns unsere Zerstörungswut und Aggressivität vor, doch nun mussten sie einsehen, dass alles umsonst war. Sie waren wie wir.

"Kommen raus, du Schlampe",schrie Sweet Pea das vor ihm stehende gelbe Haus mit dem verblassten roten Dach an. Er zog sein Springer-Messer. Der Serpents hinter ihm, ließen ebenfalls das Metall ein weiteres Mal aufblitzen. Bedrohlich warfen sie Schatten an die Wand. "Warte Sweet Pea." Sweet Pea drehte sich zu Toni um und sah sie abwartend an. "Meinte Andrews nicht, sie sei auf der Wache?" Sweet Pea schien darüber nachzudenken, doch in diesem Moment öffnete sich die Balkontür. Auf diesem stand nun Fangs Angreiferin, vielleicht auch Mörderin. "Es tut mir so leid." Sie schien zu weinen. Ihre Stimme klang flehentlich, in der Hoffnung, dass wir sie nicht direkt umbringen. "Wenn du erwartest, dass wir dir verzeihen, das wird nicht passieren",schrie ich. "Fangs hat Ihre Tochter nicht getötet. Das wissen Sie. Und doch haben Sie ihn vielleicht umgebracht",sagte nun auch Toni. Ich meinte, Mrs. Klumps Schluchzen bis hier hinunter zu hören. "Das Geheule bringt dich jetzt auch nicht weiter. Es wird Fangs nicht helfen!",schrie Sweet Pea.

"Sweet Pea. Es reicht!",hörte ich eine verärgerte Stimme rufen. Ich ordnete sie dem Jones Jungen zu. Dieser elendige Ich-halte-mich-ans-Gesetz Typ. Grimmig sahen Sweet Pea und ich ihn an. "Lass diese Frau in Ruhe. Geht ins Whyte Wyrm, ich hab was zu sagen",meckerte Jughead. "Wen juckts? Sag es uns doch einfach jetzt, dann können wir hier weitermachen",fuhr ich ihn an. Mein Messer noch in meiner rechten Hand, zeigte ungewollt in Jugheads Richtung. "Ihr werdet ihr nichts tun, Anna",schrie er nun fast. "Leg das Messer weg, du darfst mich nicht bedrohen." "Ich dürfte viele Dinge nicht, Jones. Vergiss nicht, was diese Frau Fangs angetan hat",verwies ich ihn. "Das habe ich nicht, Pierce. Aber die Serpents würden schlecht dastehen, wenn ihr einen Northsider umlegt",konterte er. Sweet Pea lachte. "Wir stehen schon schlecht da, Jones. Die Serpents werden immer Schuld sein!",bemerkte er.
"Wie auch immer. Wir gehen jetzt!" Doch Sweet Pea und ich blieben stehen, während Toni bereit war, ihm zu folgen. "Ihr könnt sie auch noch später umbringen. Lasst uns erst einmal anhören, was er zu sagen hat",warf Toni ein. Ich ergriff Sweet Peas Hand und zog in zärtlich mit. Wir ließen dieses Haus hinter uns, mit ihm die sündhafte Frau, die wegen dem Schuss auf Fangs nicht einmal festgenommen wurde.

Zwischen zwei Serpents [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt