xvi. SECHSUNDZWANZIG

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𝙔𝙤𝙪   𝙠𝙞𝙨𝙨𝙚𝙙   𝙩𝙝𝙚 𝙚𝙨𝙨𝙚𝙣𝙘𝙚
𝙤𝙛 𝙢𝙮 𝙚𝙭𝙞𝙨𝙩𝙚𝙣𝙘𝙚 ; 𝘼𝙨 𝙄 𝙝𝙚𝙡𝙙
𝙮𝙤𝙪𝙧𝙨 𝙞𝙣 𝙢𝙮 𝙝𝙚𝙖𝙧𝙩.

Ich schlenderte durch den Wald, auf der Suche nach ein paar Beeren. Remus und ich hatten gedacht, wir wären nahe dran Greyback zu schnappen. Doch wir hatten uns geirrt, schon wieder. Es war Ende August, und seit fast einem Monat zogen wir beiden durch die Gegend. Es war schwierig, Greybacks Standort herauszufinden, weil er mehr Wolf als Mensch war. Ein Mensch hinterließ unzählige Spuren - doch ein Wolf folgte seinen Instinkten und hatte keine Ordnung. Remus konnte zwar theoretisch Witterung aufnehmen, so weit waren wir aber noch nie gekommen.
"Hast du was gefunden?", fragte Remus mich sofort, als ich unsere spärliche Waldhütte betrat, in der wir vorerst hausten.
Ich seufzte. "Nicht wirklich. Ich fühle mich wie ein Steinzeitmensch". Ich stopfte mir ein paar Beeren in den Mund, und hielt die anderen Remus hin.
"Iss du sie nur".
Ich schüttelte den Kopf. "Wenn uns wer angreift oder sonst was, will ich nicht, dass du irgendwo ausgeknockt liegst, weil du nichts gegessen hast und ich alles alleine machen muss".
Remus lachte auf, und steckte sich die restlichen Beeren in den Mund. Er sah mich auf eine Art und Weise an, wie er mich früher nie angeschaut hatte. "Charlie, du solltest zurück nach Hogwarts".
Ich verschluckte mich an einer Beere. "Niemals! Wir vermuten doch, dass Greyback hier in diesem Wald irgendwo ist - ich kann jetzt kaum aufgeben!".
Remus, der auf einer kleinen Matratze, die alles was wir hatten war, saß, zuckte mit den Schultern und sah mich zweifelnd an. "Und dann? Was machen wir mit ihm? Wir können ihn niemals besiegen".
Ich funkelte Remus an. "Eben! Deswegen kann ich dich schon gar nicht alleine mit ihm lassen".
"Hör zu, Charlie, Greyback ist für meine Familie eine akute Bedrohung. Ich muss ihn praktisch aufhalten. Du nicht".
Ich wich vor Remus zurück. "Ach, stimmt. Meine Familie ist ja schon tot", zischte ich.
Remus sah mich traurig an. "Du weißt wie das gemeint war".
Ich schnaubte. "Du WEIßT, dass du Teil meiner Familie bist. Ich bin in keiner anderen Situation als du".
Er stand auf, und kam mir so nahe, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Seine schokoladenbraunen Augen sahen in meine, und übertrugen Ruhefrequenzen auf mich. "Doch bist du. Meine Familie - sie haben mich großgezogen, mich trotz allem akzeptiert. Ich - ich bin nur ein ... Werwolf. Mein Tod wäre kein Verlust".
Ehe ich mich versah, hatte ich ausgeholt und Remus eine verpasst. Obwohl er sich die rote Wange hielt, war er immer nicht aus der Ruhe gebracht. Das machte mich noch wütender.
"Verdammt Remus, hör auf dich selbst als Objekt zu sehen. Niemand hat ein Problem mit dir - außer du selbst", schrie ich.
Er erwiderte nichts.
Ich ging auf ihn zu und zog ihn in einen Kuss, einen so intensiven wie ich es noch nie erlebt hatte. Ich klammerte mich an ihn, wollte dass jeder meiner Körperteile die Seinen berührt.
"Charlie", murmelte er zwischen den Küssen, und wollte mich wegstoßen, doch ich ließ ihn nicht. "Halt einfach deinen Mund", flüsterte ich.
Und so standen wir da, minutenlang. Remus wehrte sich nicht mehr, und genoss es genauso wie ich es tat. Irgendwann lösten wir uns wohl doch.
"Das ist nicht richtig", sagte Remus, doch es sah aus, als wollte er eher sich selbst als mich davon überzeugen.
"Für mich war es das".
Er schien einen inneren Gewissenskonflikt zu haben. "Wir hatten das doch schon so oft, Charlie".
Ich nickte. "Weil du es nicht einsehen willst! Du hast Recht, ja. Früher war ich auch glücklich mit der Freundschaft zu dir. Aber - du siehst doch dass das nicht funktioniert! Ich brauche dich in meinem Leben, Remus, und der einzige Weg wie es mit uns funktioniert ist - das", hauchte ich.
Er ließ sich auf die Matratze fallen. "Gefühle sind beschissen".
Ich lachte. "Und so etwas aus deinem Mund!". Ich setzte mich neben ihn.
"Ich vermisse die anderen", sagte ich leise.
"Ich auch".
"Alles hat sich verändert. So rapide", begann ich auszusprechen, was mich seit Wochen beschäftigte. "Von einem Moment war alles - weg. Es ist so absurd wie viel sich für einen verändern kann. Wie eine Sache jemanden zu einem anderen Menschen machen kann. Man lebt 29.000 Tage, und es kann sein, dass einer davon einem einfach - einfach alles nimmt". Meine Stimme wurde immer leiser, am Ende war sie nur noch ein Flüstern.
Remus sah mich mit einem Blick an, der mir wärmer ums Herz werden ließ. "Dich erinnert diese Veränderung an die Sache, die mit deinen Eltern passiert ist?".
Ich nickte, und eine stumme Träne lief meine Wange hinunter. Er wandte sich mir zu, und umarmte mich. Ich legte mich auf seine Schoß, und schlief irgendwann unter Tränen Händchen-haltend mit Remus ein.

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━━━━━━━━━━━━━━━━━━ ❝𝐖𝐡𝐚𝐭𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐡𝐚𝐩𝐩𝐞𝐧𝐬 𝐧𝐞𝐱𝐭"𝐬𝐡𝐞 𝐬𝐚𝐲𝐬, „𝐈 𝐰𝐢𝐥𝐥 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐟𝐢𝐧𝐝 𝐲𝐨𝐮"

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❝𝐖𝐡𝐚𝐭𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐡𝐚𝐩𝐩𝐞𝐧𝐬 𝐧𝐞𝐱𝐭"
𝐬𝐡𝐞 𝐬𝐚𝐲𝐬, „𝐈 𝐰𝐢𝐥𝐥 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐟𝐢𝐧𝐝 𝐲𝐨𝐮".
„𝐇𝐨𝐰𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐥𝐨𝐧𝐠 𝐢𝐭 𝐭𝐚𝐤𝐞𝐬"
𝐡𝐞 𝐭𝐞𝐥𝐥𝐬 𝐡𝐞𝐫, „𝐈 𝐰𝐢𝐥𝐥 𝐛𝐞 𝐡𝐞𝐫𝐞 𝐰𝐚𝐢𝐭𝐢𝐧𝐠.❞
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𝙀𝙧𝙨𝙩𝙫𝙚𝙧𝙤𝙚𝙛𝙛𝙚𝙣𝙩𝙡𝙞𝙘𝙝𝙪𝙣𝙜 :  15 | 05 | 20
𝙍𝙚𝙖𝙙𝙨 & 𝙑𝙤𝙩𝙚𝙨 : 23200 | 816
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 𝐋𝐔𝐍𝐀 𝐏𝐋𝐄𝐍𝐀 | R. Lupin ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt