2.Kapitel

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Farouk Jamal

Ihr Blick war unbezahlbar, aber ich meinte es wirklich ernst. Ich habe sie einmal vor paar Monaten in der Moschee gesehen. Leider hab ich sie zu lange angestarrt, Astaghfirullah.
Doch ich konnte nicht anders. Durch ihre braune Haut und ihren schwarzen Wimpernkranz kommen ihre grünen Augen mehr zu Geltung. Astaghfirullah! Astaghfirullah! Egal ab morgen wird es mir erlaubt sein sie anzuschauen, In sha Allah.
„Du weist schon, das mein Vater nicht damit ein verstanden sein wird!" riss mich diese Hexe aus meinen Gedanken. Oh doch.. Ihr Vater und ihre gesamte Familie liebt mich. „Das werden wir dann sehen" gab ich provokant von mir. Wir sind endlich bei ihr zuhause angekommen. Sofort gab ich allen anwesenden Bescheid das wir morgen heiraten werden und wie erwartet, sind alle einverstanden. Unsere Familien unterhielten sich noch ein wenig und schließlich verabschiedeten wir uns, endlich ich hab kein Bock mehr auf diesen hässlichen Anzug!
Zuhause angekommen zog ich mir sofort eine Jogginghose an und schmiss mich aufs Bett.
Morgen ist es soweit ich werd heiraten! Ich hoffe sie ist so wie alle erzählt haben. Ja, ich hab in der Moschee nach ihr gefragt und hörte nur gutes. Zwar haben wir uns bis jetzt nur geärgert aber mit der Frau sollte man sich kindlich verhalten. Eine Wohnung hab ich auch schon gefunden, damit werde ich sie überraschen aber erst nach unserer richtigen Hochzeit. Der adhan von meinem Handy bekam meine Aufmerksamkeit, es ist Zeit fürs Ishaa Gebet und dann schön Pennen gehen.
Ich lies mir extra viel Zeit beim Gebet, da ich einfach nur zu glücklich war und meine Dankbarkeit meinem Schöpfer zeigen wollte.
Denn Allah s.w.t schrieb im Quran.
„Wenn ihr dankbar seid, so will ich euch fürwahr mehr geben.." [14:7]
Wie barmherzig er doch mit uns ist. Trotz unseren unendlichen Fehlern...
Ich war am Ende des Gebetes und öffnete meine Hände um meine bitten auszusprechen.
„Ya Allah, vergebe mir wenn ich mehr verlange als ich dankbar bin, mein Herr. Lasse mir bitte Soumeyya eine rechtschaffene Frau sein.Amin"
Flüsterte ich leise vor mir hin. Danach schlief ich auch schon im Bett ein.
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Ich wachte motiviert zum Gebet auf, obwohl es 3:45 Uhr war und ich eigentlich jeden Morgen hasse. Aber das Gebet ist was anderes, es lässt den Menschen motiviert den Tag starten und das brauch ich gerade. Ich nahm die Gebetswaschung und stellte mich auch schon auf. „Allahu Akbar" fing ich an und mir kam es so kurz vor, dass ich bei der Niederwerfung etwas länger unten blieb als sonst. Denn es ist die Stellung wo der Allerhabene dir näher als deine eigene Halsader ist. Fertig mit dem Gebet, machte ich noch meine dua und schlief direkt wieder ein.
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Diesmal war es Mittag und ich war heute motivierter als sonst, obwohl ich zu spät war. Ich zog mir sofort einen Anzug an und ein jacket. Gelte noch etwas meine Haare und trug Misk (Düfte) auf. Meine Eltern wie immer pünktlich!  Wir fuhren sofort los und trafen auch schon auf die Familie Nabil. Ich küsste die Hände meiner Schwiegereltern, was Soumeyya auch tat. Ich hatte für sie Schokolade gekauft, was ich ihr aber erst später geben werde. Ich schaute sie nicht an, was sie mir gleich tat. Da ich unbedingt sie erst angucken will wenn es erlaubt für mich ist, denn ich fürchte mich zu sehr vor Allah! Der Imam kam auch schon und scherzte erstmal mit uns ein wenig. Danach begann er auch schon und wir beide mussten drei mal „Ich akzeptiere" aufsagen, uns die Treue schwören und zuletzt da Soumeyya mich nicht teilen will, musste ich einen islamischen Ehevertrag unterschreiben, das ich keine weitere Frau heiraten werde. Von mir aus, ich hab jetzt schon die schönste Frau.
Ich blickte endlich zu ihr, sie war heute geschminkt, was sie gleich schön abmachen kann! Nur für mich kann sie so etwas machen. Ihre Grünen Augen waren durch das schwarze unter ihrem Auge noch auffälliger, ihre Wimpern noch länger und ihre Wangen glänzten mehr als sonst. Ich blickte glaub ich zu lange, da ich ein kleines Lächeln bei ihr sah.
„Sie können Ihre Frau jetzt küssen, Akhi"
Unterbrach der Imam die Stille. Mit küssen ist natürlich nicht der Mund gemeint. Das ist auch unangemessen vor den Eltern..
Ich legte meine beiden Hände auf ihre Wangen und küsste ihre Stirn ganz sanft und entfernte mich dann auch leider wieder. Ich komm Immer noch nicht drauf klar das es mir jetzt erlaubt ist eine Frau anzuschauen...
Für viele selbstverständlich aber nicht für mich, denn ich darf keine andere Frau die nicht familiär ist anschauen außer sie.
Wir verabschiedeten uns noch vom Imam und ich fragte heimlich meine Schwiegereltern, ob ich den Tag heute mit ihr verbringen kann, denn irgendwie muss ich sie ja näher kennen lernen. Zum Glück erlaubten sie mir dies..
Kurz bevor Soumeyya ins Auto steigen wollte zog ich sie sanft an ihrem Oberarm dicht an mich. „Du bist heute mit mir." flüsterte ich ihr zu „Aber.." wollte sie den Mund aufmachen, doch ich unterbrach sie schnell. „Deine Eltern wissen Bescheid und haben mir die Erlaubnis gegeben, Zeit mit meiner Frau zu verbringen"
Gab ich selbstsicher von mir. Sie wurde wiedermal rot, okay sie stirbt gleich vor Scham.
„Jaja komm jetzt!" sagte ich und zog sie mit mir. Im Auto suchte sie nach etwas. „Was suchst du?" fragte ich neugierig. „Hast du Tücher zum abschminken" antwortete sie. Diese Frau weiß wie man sich zu benehmen hat MashAllah. „Das ist meine Frau" sagte ich stolz und übergab Ihr die Taschentücher, dabei gab sie mir einen Schlag auf den Oberarm, weswegen ich gespielt wie ein Mädchen kreischte. „Hilfe meine Frau schlägt mich"
kreischte ich weiter. „Das ist meine Frau" äffte diese Hexe mir dann nach. Sie packte die Taschentücher weg und kramte bisschen im Auto herum, ich währenddessen konzentrierte mich halbwegs auf die Straße. Ich hörte ein leises kichern, dass mich aber nicht davon abhielt, auf die Straße zu gucken. Nach einer langen Fahrt sind wir auch endlich an einem Bach angekommen. Ich komme immer hierhin wenn ich gestresst bin. „Wir sind angekommen" informierte ich sie, woraufhin sie teuflisch grinste. Wir beide stiegen aus und diese Hexe versteckte etwas hinter ihrem Rücken. Kaum blinzelte ich patschte sie mir Rasierschaum ins Gesicht. Woher hat sie es gefunden? Ohne zu überlegen, schmierte ich das, was sie in meinem Gesicht patschte in ihr Gesicht, weswegen ein kleiner Kampf entstand.
Zuletzt hielt ich ihre Handgelenke fest, da ich gleich vom Schaum ersticke! Ich zog sie dann etwas näher an mich, weswegen sie geschockt zu mir blickte. Wir schauten uns länger an als sonst und jetzt erst verstehe ich richtig warum es Zina ist wenn man einer/m nicht erlaubten/in die Augen schauen würde. Zum Glück ist mir dies erlaubt, bei ihr.

„Wenn dich irgendeine Frau, so anguckt wie ich es tuhe, soll sie verblinden!" sagte sie ernst.

Assalamu alaikum wunderschöne Menschen. Jaja das war unerwartet nh das es von Soumeyya kommt hihi.

Nach der Ehe.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt