38. Straferkenntnisse

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38. Straferkenntnisse

Alle Wachen, welche zuvor in Volterra verblieben waren, standen nervös im Thronsaal und warteten schweigend auf das Eintreffen der Meister. Mittlerweile hatte sich Sulpicias Betrug herumgesprochen und sie in Schrecken versetzt. Denn natürlich fürchteten sich nun alle, zu Recht, vor den Meistern. Etliche schoben Tamara die Schuld zu und guckten sie zornig an. Santiago bemerkte das und stellte sich vorsorglich neben sie.


Afton sprach daraufhin Santiago wütend an: „Wieso gibst du dich mit Tamara ab? Schließlich hat sie dafür gesorgt, das wir die verfluchten Lügen von Sulpicia geglaubt haben!"

„Wir alle haben den Fehler gemacht dieser Schlange zu glauben und ihre Worte nicht hinterfragt. Es war eben bequemer ihr einfach zu gehorchen. Wir haben nie viel auf Tamaras Meinung gegeben und beide auf sie herab gesehen. Keiner hat auch nur einen Gedanken, an die Braut von Meister Aro verschwendet, obwohl wir alle wussten, wie wichtig sie für ihn ist. Sie wäre längst tot, wenn Tamara es nicht gewagt hätte sich Sulpicia zu widersetzten und mich ins Vertrauen zu ziehen. Wir haben Glück das es so war, denn ansonsten würden jetzt unsere Köpfe rollen. Also hör auf Tamara allein die Schuld zu geben!"


Afton und die anderen senkten beschämt die Köpfe, drehten sich wortlos um und warteten angespannt.

Tamara blickte Santiago dankbar an und war froh, das Meister Aro bereits ihre Gedanken kannte. Doch sie machte sich Sorgen um ihre Freundschaft und grübelte: Kann Cindy mir vergeben das ich sie belogen habe? Es ist verboten eine Meisterin zu belügen und sie hat fast diesen Status. Außerdem musste sie so leiden in der Zelle. Hat unsere Freundschaft noch eine Chance? Wie wird das Urteil von Meister Aro ausfallen?


Auch die übrigen Wachen sowie Leibwachen hatten sich inzwischen eingefunden, stellten sich etwas abseits und erwarteten gespannt den weiteren Verlauf des Abends. Sie waren sehr erleichtert darüber, das sie bei Sulpicias Rückkehr nach Volterra in Amerika gewesen und aus diesem Grund keinerlei Strafe befürchten mussten. Jane stellte sich grinsend zu Alec und erzählte ihm leise von Sulpicias Qualen. Alec hörte aufmerksam zu und freute sich, das seine Schwester nun ihre Rache ausleben konnte.


Aro traf unten im Empfangsraum ein und begegnete dem gutgelaunten Caius, der gerade aus dem Kerker kam. Er bat ihn für ein Moment in seine Bibliothek und sprach: „Nun Bruder, ich hatte vorab Gelegenheit Sulpicias Gedanken zu betrachten und kann infolgedessen erahnen, wie jene der zutreffenden Wachen sein werden. Ich beabsichtige etliche in den Arrest zu schicken und sie ferner in deine Hände zu geben. Es sei denn, das wäre absolut nicht in deinem Sinn, da es dich gewiss reichlich Zeit kosten wird allen deine Folter angedeihen zu lassen!"

Caius grinste sadistisch und meinte: „Jene Zeit werde ich mit Freude erübrigen. Es wird mir fürwahr Vergnügen bereiten, unsere unfähigen Wachen zu bearbeiten. Überdies bin ich dir gleichwohl äußerst verbunden, das du Sulpicia in meinen Gewahrsam gegeben hast."


„Vortrefflich Caius! Du wirst gewiss allen die rechte Strafe zuteil werden lassen. Doch nunmehr möchte ich dich um Nachsicht ersuchen. Ich habe vernommen, das du Unannehmlichkeiten mit Cindys Besitztümern hast. Tamara hielt, zu meinem Bedauern, deine Gemächer für den sichersten Ort, um jene Sachen vor Sulpicias Zerstörung zu bewahren und hat mir ihre Schuld gestanden. Da ich fürwahr ihr das Überleben meiner Braut verdanke, würde ich es ungemein begrüßen, wenn du in ihrem Fall von einer Strafe absehen könntest. Wenn du gestattest werde ich sie sogleich, am Ende der Verurteilungen, leise dazu abkommandieren jene Sachen unverzüglich aus deinen Privat Gemächern zu räumen und wir werden diese leidige Angelegenheit verschweigen."

Verliebt in einen VolturiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt