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Mit zitterndem Körper stand ich dort. Vor mir tat sich ein riesiges Gebäude auf. Es war modern, irgendwie elegant und einschüchternd.
In meiner Hand hielt ich eine Mappe, welche ich mit meinen zittrigen Händen fest umklammerte.

Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus, bevor ich die schwere Tür vor mir aufdrückte und mit festen Schritten meinen Weg zu den ebenso riesigen Treppen fand.

Nachdem ich diese Hürde überwunden hatte, kam ich nun mit schmerzenden Beinen im vierten Stock an. Angestrengt blieb ich stehen und mir wurde mal wieder klar, dass ich echt mal wieder trainieren gehen sollte. Ich ließ meinen Blick durch das Abteil gleiten. Überall liefen Menschen hektisch hin und her und riefen sich irgendwas zu. Bevor ich es richtig realisieren konnte, stieß ich auch schon mit jemanden zusammen.

,,T-tut mir leid" sagte ich hektisch und half dem Mann, seine Blätter, die ihm runter gefallen waren, wieder aufzusammeln. ,,Ist schon gut" hörte ich ihn sagen. Er hörte sich ziemlich erschöpft an und als ich ihn betrachtete, fiel mir auf, dass seine Augen tiefe Augenringe zierten.
Hoffentlich sehe ich nicht auch bald so aus.. sagte ich mir in Gedanken.

Trotz der Augenringe sah mein Gegenüber eigentlich ziemlich gut aus. Er war ein junger Mann, ich schätzte, dass er ungefähr so alt wie ich war. ,,Du bist neu hier, oder?" fragte er, nachdem er mich auch kurz gemustert hatte. Ich nickte und nahm im nächsten Moment seine Hand entgegen, die er mir zum Gruß hinhielt. ,,Ich bin Kim Seokjin" stellte er sich vor. ,,Wir haben übrigens auch einen Fahrstuhl" er schmunzelte und zeigte ein Stück neben mich. ,,Oh" murmelte ich peinlich berührt. Herr Kim schenkte mir noch kurz ein Lächeln und schaute sich dann hastig um. ,,Auf gute Zusammenarbeit!" war das letzte, was ich von ihm hörte, bevor er auch schon wieder verschwand.

Etwas verduzt stand ich nun da. Er hatte ja nicht einmal nach meinem Namen gefragt. Na das kann ja toll werden.. dachte ich verbittert.
Ich hatte eigentlich nie geplant diesen Job anzunehmen, aber meine Mutter wollte unbedingt, dass ich gut verdiente, also hatte ich quasi keine Wahl.

Mit einem Seufzer fing ich an, mir einen Weg durch die Menge zu bahnen. Am Ende des Raumes blieb ich vor einer Tür stehen. Die Tür zum Büro des Chefs. An dieser Tür hing ein kleines Schild. Herr Min..

Ich ließ mir noch ein paar Sekunden Zeit, um mich zu sammeln und klopfte dann an der Tür.
,,Herein" rief von innen eine Stimme.
Mit klopfendem Herzen öffnete ich die Tür. Das war mein erstes Mal, dass ich irgendwo wirklich arbeiten würde und nun stand ich mit zitternden Händen vor dem Schreibtisch von meinem hoffentlich neuem Chef, der, wie ich überrascht feststellte, nicht viel älter als ich zu sein schien. ,,Setzen Sie sich doch" sagte dieser und deutete auf den Stuhl, welcher nur wenige Zentimeter neben mir stand. Genau das tat ich auch.

Ich kaute nervös auf meiner Unterlippe herum, während Herr Min meine Akte checkte. Mit seinen dünnen Fingern strich er elegant über die Blätter und schien mit seinem starren Blick jedes einzelne Wort genau im Visier zu haben.

,,Nun, Herr Jeon" sagte er nach einer kurzen Weile und richtete seinen kalten Blick auf mich. ,,Wollen Sie den Vertrag unterzeichnen und hier anfangen?" fragte er mich und sein Blick schien mich schon fast zu zerboren. Eigentlich war das etwas Gutes, aber auf meinen Körper bildete sich trotzdem eine Gänsehaut. Irgendwas an ihm beunruhigte mich.

Nachdem ich den Vertrag unterzeichnet hatte und nun offiziell ein Mitarbeiter der GNB war, machte ich mich auf den Weg nach Hause.
Glücklicherweise würde ich erst am Montag mit der eigentlichen Arbeit anfangen.

ʙᴏss ❀ втѕ ʸᵒᵒᶰᵏᵒᵒᵏ/ˢᵘᵍᵃᵏᵒᵒᵏᶤᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt