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„Mine! Schön dich mal wieder zu sehen. Komm doch rein.", begrüßte mich Ginny, als sie mir die Tür geöffnet hatte. Grinsend trat ich ein, umarmte meine beste Freundin und betrachete ihren ersten leichten Bauchansatz.

„Wie lange bist du nun schon schwanger?", fragte ich neugierig.

„12 Wochen. Ich finde mein Bauch ist schon ordentlich gewachsen.", meinte sie mit einem fröhlichen Grinsen im Gesicht.

Nach einer kleinen Hausführung, setzten wir uns zusammen ins Wohnzimmer und tranken einen Tee.
„Unglaublich, nicht wahr?", meinte sie und zeigte dabei auf den etwas größeren Fernseher, den anscheinend Harry angeschleppt hatte.

„Dort sind bewegte Bilder, wie im Tagespropheten. Nur man kann entscheiden, was man anschauen möchte. Manche Muggelgeräte sind wirklich toll!", erzählte sie mir. Ich war fast schon etwas belustigt, so wie sich Ginny darüber freute. Für mich war das etwas ganz normales!

„Den Fernseher hast aber nicht du angeschleppt oder?", fragte ich misstrauisch.

„Nein, Harry hatte die Idee dazu.", grinste sie.

„Harry weiß eben was gut ist.", sagte ich und trank einen Schluck aus der warmen Tasse. Der Tee schmeckt fantastisch, diese Sorte musste ich mir auch unbedingt holen!

„Ich hab schon lange nichts mehr von dir und Malfoy gehört. Erzähl doch mal!", forderte sie mich auf.

„Naja, viel ist auch nicht passiert. Wir wohnen zusammen, mehr aber nicht."

„Was meinst du mit ,mehr aber nicht'?", entgegnete sie stirnrunzelnd und besorgt.
„Er ist mein Traummann wirklich. Um ehrlich zu sein würde ich mir gerne wünschen, dass er mir einen Antrag macht.", beichtete ich ihr.

„Wenn er es nicht auf die Reihe bekommt, dann mach du es doch, wenn du es umbedingt möchtest. Frauen an die Macht!", meinte sie grinsend und trank ebenfalls aus ihrer Tasse. Jedoch stellte sie diese schnell zurück und fuchtelte etwas mit den Händen herum. Anscheinend hatte sie sich ihre Zunge oder ähnliches verbrannt. Nach kurzer Zeit beruhigte sie sich jedoch wieder.

„Nein, ich meine es Ernst, Mine. Ich würde noch ein bisschen warten, aber wenn er es einfach nicht macht, dann erledige du es doch. Er wird ihn dir schon nicht abschlagen!"

„Das denke ich auch nicht. Ich ... ich werde darüber nachdenken. Danke, Ginny."

Tatsächlich wünschte ich mir schon seit längerer Zeit ihn zu heiraten. Ich möchte mit ihm den Rest meines Lebens verbringen, das war mir schon ab dem Moment klar, an dem wir uns das erste mal so richtig nah waren. Bei ihm fühlte ich mich wohl und ich wusste, dass er mich nie verlassen würde.

Ginny und ich schlürften die letzten Schlücke unseres Tees aus; sie nahm beide Tassen, stellte sie in die Küche und kam mit einem neugierigen Gesichtsausdruck zurück.

„Sag mal, ist Draco eigentlich gut im Bett?", fragte sie etwas beschämt, jedoch zog sie eine ihrer Augenbraue dabei hoch. Erst einmal verwirrt von ihrer Frage, schaute ich sie entsetzt an. Jedoch wollte ich ihr gegenüber immer offen sein.

„Perfekt. Er ist wirklich gut. Wieso fragst du?"

„Nur aus Interesse. Wirklich, ich will euch jetzt nicht damit ausspannen oder so."

„Nein, alles gut.", lachte ich.

„Ist Harry etwa nicht so der Bringer?", fügte ich noch zu meiner Antwort hinzu und musste dabei kichern.

Wir verhielten uns schon fast wie betrunkenen Teenager, jedoch fühlte es sich gut an, mal wieder „jung" zu sein. Ich war zu diesem Zeitpunkt immer noch jung, aber eben kein Jugendlicher mehr. So befreit und unbeschwert war meine Jugend nie wirklich gewessen.

„Natürlich. Sonst würde ich doch jetzt keinen heranwachsenden Menschen in mir tragen, oder?"
Ich stimmte nickend und lachend ihrer Aussage zu.
Zusammen ließen wir uns auf das Sofa fallen und unterhielten uns noch über dies und jenes, kamen aber auch kurz auf Ron zu sprechen. Obwohl ich mich eigentlich von ihm distanzieren wollte, hielt ich es für gut seine Schwester zu fragen, wie es ihm im Moment denn ginge.

„Wie geht es eigentlich Ron?"

„Ganz gut eigentlich. Zumindest hat er dich schon länger nicht mehr erwähnt." Schon länger nicht mehr? Heißt das, dass er mich schon öfters in diesen drei Jahren erwähnt hatte? Wahrscheinlich hatte er mich nie so wirklich vergessen können.
Schnell wich ich wieder vom Thema ab, denn es wurde mir einfach unangenehm. Vielleicht würde ich mich in ferner Zukunft wieder mit ihm vertragen, aber jetzt hatte ich erst einmal andere Dinge im Kopf.

•••

Nachdem ich den restlichen Tag noch mit Ginny in verbracht hatte, kam ich zu Hause an, wo auch schon Draco auf mich wartete.

„Du wirst es nicht glauben.", fing ich an zu erzählen, als ich mir die Jacke auszog und sie an einen der Kleiderhacken in unseren Flur hing.
„Ginny ist schon in der 12. Woche schwanger." Schnell lief ich ins Wohnzimmer, wo Draco bereits mit einem Buch auf dem Sofa saß.
„Wow, hätte nicht gedacht, dass Potter dazu überhaupt fähig ist.", meinte er ironisch. Harry und er waren mittlerweile gute Freunde. Trotz dessen konnte er sich seine Scherze nicht immer verkneifen.

Nachdem ich mich neben ihn gesetzt hatte, boxte ich ihn leicht für seine dumme Aussage in den Oberarm. Sofort legte er sein Buch weg, drehte meinen Kopf zu seinem und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss.
„Das hättest du nicht machen sollen, Hermine.", flüsterte er verführerisch und gleichzeitig etwas wütend.

Eine kurze Stille herrschte zwischen uns. Wir blickten uns nur einander in die Augen. Seine sturmgrauen waren auch mach drei Jahren immer noch so fesselnd. Ihm ging es anscheinend nicht anders, denn er wollte einfach nicht wegschauen.

Nach geschätzten fünf Minuten, drückte ich ihn näher an mich und presste meine Lippen gegen seine. Er schmeckte so gut. Ein bisschen nach Pfefferminz und auch nach dem Kaffee, den er sich erneut in meiner Abwesenheit zubereitet haben musste.
Langsam fuhr ich mit meiner Hand durch seine blonden, verstrubbelten Haare. Sofort begann mein Herz zu rasen, als er langsam von meinem Mund ablies und sich an meinem Hals austobte. Ein leichtes stöhnen entfloh mir, als er etwas an meiner Halsschlagader saugte. Er wollte mich, jetzt. Ich hatte es ihm versprochen und ganz dagegen war ich um ehrlich zu sein auch noch nie gewesen. Seine Begierde und seine Zärtlichkeit kämpften um mich. Das spürte ich. Immer wieder schwankte er zwischen skruppelosem Handeln und zaghaften Berührungen. Verständlicherweise wollter er mich nicht verletzen. Das schätzte ich auch so an ihm.

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So, das ist jetzt das vorletzte Kapitel :) Es passiert jetzt auch nichts mehr spannendes; Nur noch so zum Übergang halt für den nächsten Teil.
Danke für schon fast 600 Reads *-* Unglaublich, wie schnell das geht!

my life, my choices, my mistakes || Dramione FanfiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt