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„Blaise, alles ist so verdammt kompliziert."

„Erzähl schon und spann mich nicht so auf die Folter.", forderte er. Währenddessen brachte uns die Bedienung des Drei Besen zwei Butterbier.

„Das mit Granger und mir wird und kann auch nie funktionieren!"

„Warum denn nicht? Ist es wegen deinem Vater?"

„Der ist nur ein Grund von vielen." Gefrustet starrte ich ins Leere und nahm währenddessen einen Schluck des Butterbiers. Wie sollte ich jetzt anfangen? Bei Pansy, oder doch lieber bei meinem Vater. Letzteres konnte mir persönlich nichts antun, doch er ...

„Ich warte, Draco.", wiederholte er und unterbrach somit meine Gedanken.

„Bei Merlin, Blaise. Beruhige dich!"

„Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.", lachte er.

„Es ist Pansy."

„Hä? Was soll mit der sein?" Blaise verzog seine Miene, denn auch wenn sie manchmal nervig war, mochte er sie.

„Sie hat mich und Granger beim Sex erwischt und jetzt droht sie mir."

„Warte, du hattest Sex mit Granger? Wow, ich bin beeindruckt." Dabei schüttelte er übertrieben seinen Kopf hoch und runter. Meine Güte, jetzt müsste ich ihm das auch noch erklären.

„Willst du die ganze Geschichte hören?"

„Aber sicher."

„Ich dachte, du hättest nicht den ganzen Tag Zeit?", entgegnete ich.

„Gibt es da wirklich so viel zu erzählen?" Ich verdrehte nur die Augen und atmete einmal tief durch. Ich erzählte ihm alles, vom ersten Kuss, bis zu unserem letzten Aufeinandertreffen.

„Und warum genau ignoriert ihr euch jetzt? Ernsthaft nur wegen Pansy? Dein Vater sitzt doch in Askaban, der kann dir doch eh nichts mehr tun, Draco."

„Wenn du nur wüsstest ...", flüsterte ich leise vor mir hin. Bei Merlin, warum fiel es mir so schwer es ihm zu erzählen?

„Ich will sie nicht verlieren.", platzte auf einmal aus mir heraus.

„Aber wenn du sie wegstößt verlierst du sie doch erst recht!"

„Wenn ich das tue, kann ich sie schützen. Vor Pansy, vor meinem Vater und wenn das hier, Hogwarts, vorbei ist, wird alles wieder gut." Es stimmte. Eigentlich müsste ich nur warten bis das Schuljahr vorbei war und dann würde alles gut werden. Vielleicht nicht alles, jedoch wäre das Problem mit Pansy aus der Welt geschafft.

„Und was, wenn sie sich jemand anderes holt? Ron zum Beispiel?"

Verdammt, daran hatte ich natürlich nicht gedacht. Aber es klang logisch. Falls ich sie weiter wegstoßen würde, würde sie sich jemand anderes suchen und sich in ihn verlieben und ...

„Scheiße, Blaise. Du hast Recht.", sagte ich bedrückt und schaute zu Boden. Der Gedanke, dass sie jemand anderen hatte, verpasste mir einen Stich ins Herz und auch die Tatsache, dass es nie funktionieren kann zwischen uns, brach es in tausend Einzelteile.

„Warum machst du dir jetzt eigentlich immer noch so große Sorgen um deinen Vater? Er kann euch doch wirklich nichts mehr tun. Wahrscheinlich wird er in Askaban verhungern!", versuchte Blaise mich zu ermutigen. Er hatte keine Ahnung, was nun das eigentliche Problem war.

Mein Vater war zwar in Askaban, jedoch hat er mir einen Brief geschrieben.


Flashback•

Zittrig hielt ich den Brief in meiner Hand. Ich wusste genau, von wem er war. Meinem Vater. Mein Vater, der jetzt in Askaban sitzt. Ich vermutete schlimmes, jedoch öffnete ich den Brief mit schweißigen Händen. Langsam fast qualvoll faltete ich ihn auseinander und begann die ersten Zeilen zu lesen.


Draco Lucius Malfoy,

mein inneres Gespür sagt mir, dass du etwas Böses im Schilde führst oder vielleicht ein Geheimnis vor mir bewahrst. Pass auf, mit wem du dich abgibst Draco! Und denk an den Plan mit Hermine Granger.

Lucius


Mein Herz stockte und meine Hände waren bereit den Brief einfach zu zerreißen.

Flashback Ende•


„Das erklär ich dir, wenn wir ungestört sind.", gab ich schnell von mir.

Er nickte mir verständnisvoll zu. Wir tranken beide unser Butterbier aus und waren in der Auffassung zu gehen.

„Draco?", sagte Blaise erstaunt und schaute zur Eingangstür des Drei Besen.

„Was denn?", fragte ich, drehte mich aber gleichzeitig um.

Da sah ich sie zusammen mit ihrer besten Freundin in der Eingangstür. Sie schaute sich um. Als sie mich erblickte, klappten ihre Mundwinkel hinunter.



Hermines P.o.v.

Warum kann ich ihn nicht einfach einmal vergessen? Warum konnten meine Gedanken ihn nicht loslassen?

„Hermine an Hogwarts?", unterbrach Ginny meine Gedanken.

„Was?"

„Was ist nur mit dir los Hermine? Malfoy?", fragte sie. Ich verdrehte nur genervt die Augen. Jetzt wollte ich ihn einmal vergessen und dann erwähnte sie ihn.

„Ich erkläre es dir, wenn wir im Drei Besen sind, ok?"

Ginny nickte einfühlsam. Wir kamen an einigen Läden in Hogsmeade vorbei und schauten uns um. Ginny versuchte mich immer wieder aufzumuntern, aber meine Laune war einfach im Keller. Dieser eigentlich schöne Tag war so was von versaut und das alles nur wegen Malfoy! Verdammt, dieser Kerl machte mich noch wahnsinnig.

Irgendwie schaffte sie es mich dann doch zum Lachen zu bringen, als wir in das Drei Besen eintraten. Meine Mundwinkel machten jedoch eine Bruchlandung, als ich in die Augen des blonden Slytherin Jungen sah.

Sofort drehte ich mich um und rannte aus der Tür. Ginny kam mir sofort hinterher. Durch die großen Fenster konnte ich sehen, wie Draco irgendetwas zu Blaise sagte, dann jedoch mit ihm in Richtung Toiletten verschwand.

„Meine Güte, Mine! Du kannst doch nicht immer vor deinen Problemen wegrennen." Ginny meinte es nur gut, jedoch hätte ich sie am liebsten für diese Worte umgebracht.

„Man kann sich nicht allen Problemen stellen, denn manche sind unlösbar.", kam es aus meinem Mund heraus. Ja, das stimmte allerdings. Das Malfoy-Rätsel war und blieb für mich unlösbar. So sehr ich ihn auch durchschauen wollte, ich schaffte es nicht. Irgendeinen Grund musste es doch haben, dass er mich nun wieder ignorierte. Klar Pansy, aber nur weil so ein dummes Slytherin Mädchen so etwas behauptet, muss das ja noch nichts heißen. Irgendetwas anderes musste ihn doch belasten, aber ich konnte mir keinen Reim daraus machen. Sein Vater konnte es doch nicht gewesen sein, der war doch jetzt in Askaban.

Langsam ging ich wieder in das Lokal hinein, setzte mich mit Ginny an einen Tisch, der so weit wie möglich von den Toiletten weg war und bestellte uns zwei Butterbiere. Draco und Blaise tauchten nicht mehr auf.

my life, my choices, my mistakes || Dramione FanfiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt