Teil 1

942 41 16
                                    

Derek saß gemütlich auf seiner Couch und las ein Buch.

Diese Ruhe.

Diese Ruhe genoss er sichtlich, seit er wieder in Beacon Hills war. Es herrschte seither immer so eine Hektik in seinem Leben. Nun man könnte auch sagen, Stiles herrschte über ihn. Er schaffte es, Derek rasend zu machen. Egal auf welche Art.

Stiles hatte Ideen, Derek regte sich auf.

Stiles hatte einen Plan, Derek sah ihn scheitern.

Stiles brachte sich in Gefahr, Derek würde ihn am liebsten umbringen.

Stiles redete, Derek wollte ihn zum Schweigen bringen.

So war das mit Stiles. Furchtbar anstrengend. Unverzichtbar. Derek hatte schon oft versucht, ihm aus dem Weg zu gehen, aber es zog ihn immer wieder zu diesem Menschen hin. Die Angst und Sorge um ihn, ließ sich nicht ignorieren. Er war Teil einer Welt geworden, in die er nicht gehörte. Er könnte verletzt werden oder sterben und egal wie oft Derek ihm drohte, er würde weder das eine noch das andere zulassen.

Das Vibrieren seines Handys durchbrach die Stille. Derek hasste dieses Teil. Immer wenn es sich meldete, bedeutete es Ärger. Das grade Stiles der Absender war, wunderte ihn dann doch. Stiles hatte seine Nummer, er hatte Stiles' Nummer – aber sie kontaktierten sich nicht. Eine stille Übereinkunft, die Derek zutiefst befürwortete. Neugierig, was dazu führte, diese Übereinkunft zu brechen, öffnete er die Nachricht:

Ja, ich finde Derek interessant, nehm es nicht auseinander. Ich erzähle es dir nicht umsonst im Vertrauen!

Derek las die Nachricht mehrere Male und das anfängliche Kribbeln in seinem Bauch wandelte sich in einen schmerzhaften Druck. Was hatte er nun schon wieder vor? Was wollte er?

Sein Handy vibrierte erneut und eine weitere Nachricht erschien:

Ähm... das war nicht an dich, sondern Scott, Sorry!

Derek setzte sich auf und starrte ungläubig auf das Display. Dachte Stiles denn jetzt wirklich, dass er so einfach aus der Sache rauskam? Wie konnte er es sich überhaupt erlauben, mit Scott über ihn zu reden?

Was soll das heißen, interessant? Such dir gefälligst jemand anderen für deine Nachforschungen, was Werwölfe betrifft!, schrieb er verärgert zurück.

Als ob du interessant wärst..., verdutzt las Derek die Antwort.

Das waren doch grade eben noch Stiles' Worte gewesen.

Wie gesagt es war nicht für dich Derek, folgte die nächste Nachricht.

Derek grunzte verächtlich. Das änderte doch gar nichts an der Tatsache, dass Stiles sich wieder irgendwas in den Kopf gesetzt hatte, was Derek ausbaden musste. Aber diesmal nicht!

Es war vielleicht nicht an mich, aber es geht ganz offensichtlich um mich, antwortete er.

Und er würde ganz sicher herausfinden, worum es ging. Er hatte seine Mittel und Wege.

Und interessieren tut's dich anscheinend auch, antwortete Stiles.

Verzweifelt hob Derek die Hände. Natürlich interessierte es ihn, wenn es um ihn ging. Wenn Stiles glaubte, dass er sich nur dumm stellen musste, damit Derek aufhörte nachzufragen, hatte er sich geirrt.

Es klingt ganz danach, als hättest du vor, meine Geduld wieder zu überstrapazieren!, schrieb er zurück und tippte dabei so stark auf seinem Display herum, dass er sich immer wieder aufhängte.

Ich werde nun mit Scott reden, wenn du Kontrollfreak es erlaubst, kam es patzig zurück.

Geh schlafen Derek, es ist spät.

VibrationsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt