Kapitel 1

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Nervosität ließ mich an dem Saum meiner Schuluniform herumzupfen. Ich hatte noch einige Minuten, bevor ich zum ersten Mal den Weg zur UA Oberschule nehmen müsste.
Ich wurde tatsächlich angenommen, dennoch hatte ich Angst.
Angst, dass ich nicht hinterherkomme.
Angst, dass ich doch nicht als Superheldin geeignet bin.
Angst, dass es so weitergeht, wie in der Grund- und Mittelschule.
Angst, dass diese beschissene Angst nie weggeht.

Ich band meine Haare, mit Ausnahme meines Ponys und einzelnen Strähnen, zu einem locker gepflochtenem Zopf, der mir so knapp zur Taille ging.
Unsicher schaute ich nun meinen leuchtend blauen Augen entgegen.
Die neue Schuluniform saß wie angegossen, dennoch krallten sich meine kleinen Hände in den Saum des Rocks. Glücklicherweise verdeckten die oberschenkellangen Strümpfe den Großteil meiner, von blauen Flecken und Schürfwunden übersähten, Haut.

Nicht minder unsicher schulterte ich meine schwarze Schultaschr, ging die Treppen hinab und zog mir meine Schuhe an. Ein letztes mal ging ich gedanklich alles durch, ob ich nicht irgendwas vergessen haben könnte. Ohne etwas feststellen zu können, schnappte ich mir meine Kopfhörer und fing direkt an, über diese meine Musik zu hören. Es half mir dabei, mich selbst noch mal zu beruhigen und irgendwie konnte ich die Aussagen der Texte gut auf mich selbst beziehen, was mich dann ein wenig aufmunterte.

Der Schulweg war nicht lang, gerade einmal wenige Minuten. So kam ich auch noch vor vielen anderen in die Klasse. Ohne groß Aufmerksamkeit auf mich ziehen zu wollen, schritt ich mit Blick zu Boden auf die hintere Reihe zu.
Insgesamt hatten in diesem Klassenraum 22 Schüler die Chance bekommen, zu Profi-Helden zu werden.
In der Mitte der letzten Reihe angekommen, saß ich mich auf den freien Platz und starrte stur auf den Tisch, während ich hoffte, dass niemand der anderen Schüler auf mich aufmerksam werden würde.
Doch hatte ich da vergebens gehofft, denn keine Minute später sprach ein großer Junge mit Brille mich an und gestikulierte dabei wild mit seinen Armen.
"Hallo! Ich bin Tenya Iida! Und ich bin von der Somei Junior High!"
Verschreckt und leise antworte ich ihm.
"Ha...Hallo, ich... ich bin Akari... Akari Aizawa."
Er wollte gerade zu noch etwas ansetzen, stockte aber, als er bemerkte, dass jemand anderes ziemlich lautstark in die Klasse kam. Es war ein Junge mit blonden Haaren, die einem Igel glichen.
Sobald er sich auf einen freien Platz saß, legte er die Beine hoch auf den Tisch und machte es sich gemütlich.
Iida von der Elite Schule konnte das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und hielt ihm irgendeine Predigt.

Immer mehr Schüler betraten den Raum und einige schlossen sich jetzt schon in Gruppen. Mittlerweile wunderten sich einige, genauso wie ich, wie denn unser Lehrer sein wird.
Hör zu Akari, es ist sehr wahrscheinlich, dass du den Großteil deiner Lehrer schon persönlich kennst und sie eben dich. Ich weiß selbst auch noch nicht, wer deine Klasse übernehmen wird, aber denk bitte daran, egal wer es sein wird, ihn in der Schule als Lehrer zu sehen.
So oder so ähnlich hatte das mein Vater in den Ferien gesagt.
"Geht woanders hin, wenn ihr einen auf Freunde machen wollt."
Nicht wahr, oder?
Verwundert schauten alle Richtung Tür.
"Das hier... Ist die Heldenfakultät!"
Spätestens als ich eine gelbe 'Schlafraupe' sehen konnte, wusste ich, mein Vater ist mein Klassenlehrer. Das wird ja 'ne schöne Zeit.

"Ein Macken-Erfassungs-Test?!"
Ich weiß nicht, wie schnell das diesmal ging, aber hier standen wir ohne große Umschweife auf dem Sportplatz.
Der Junge mit den Stachelhaaren, der allen Anschein nach Katsuki Bakugou heißt, sollte damit anfangen, den Ball so weit wie möglich zu werfen.
Mit seiner Explosionswelle von über 700m hat er nicht nur den Ball weggeschleudert, sondern auch mein Rest Selbstvertrauen in mir.
Nach einer kleinen Motivationsrede, die eigentlich eher als Drohung galt, fingen dann einige weitere Disziplinen an.

Angefangen mit: 50m Sprint
Alle fingen an mithilfe ihrer Spezialitäten, neue Rekorde zu erzielen. Ich schaute noch gespannter dem Boden entgegen, um auf Druck auch irgendwie kreativ meine Spezialität zum Vorschein kommen zu lassen. Oh Gott, wenn das nicht klappt, geh' ich direkt sterben.

"Akari Aizawa und Shouto Todoroki"
Die Reihenfolge dahinter konnte ich nicht ganz erkennen, aber jetzt musste ich erstmal diesen Lauf überstehen.
Hör auf dir über alles Gedanken zu machen, Akari!
"Los!"
Auf das Zeichen hin liefen wir los. Naja, ich lief los und Todoroki, so heißt der Junge mit zwei Haarfarben, Rot und Weiß, sowie einer Brandnarbe über einem Auge, schlidderte über sein selbsterschaffenes Eis.
"4,03 Sekunden!"
"5,53 Sekunden!"
Während er mit seiner Eis-Kraft locker rüber schlidderte, fühlte ich mich ziemlich langweilig. Er schwitzte nicht mal ansatzweise und ich hab schon viel zu lange über meine Vorgehensweise gegrübelt.
Wie soll das hier denn weiter gehen?
Alle haben so atemberaubende Macken und ich? Meine verschafft mir nicht im geringsten einen Vorteil, wie die anderen ihn haben, egal bei welcher Disziplin. Was, wenn ich dadurch auf dem letzten Platz lande? Ich muss mir was einfallen lassen, nur was?

[824 Wörter|edited]
Hii! Ich hab da mal 'ne Frage, und zwar:
Soll ich im nächsten Kapitel Akaris Quirk erklären?
Also, in einem eigenem Abschnitt?
Wahrscheinlich werde ich das tun, auch wenn niemand danach fragt. Darüber freuen würde ich mich trotzdem, da... da es einfach cool ist, wenn jemand ein Kommentar für meine Geschichte schreibt.
Also dann, man liest sich
animeheado

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