>> Ruby, es ist vorbei. Du kannst dich wieder beruhigen. << Ich halte ihr mein Handy hin und sie sieht sich in der Spiegelung. Sie schreckt zurück und bekommt sich sofort wieder unter Kontrolle.
>> Wow, das geht schneller als man glaubt. Ich war nur gerade so wütend und verängstigt zugleich und dann ist das passiert. << Ich fange an zu lachen und lege einen Arm um ihre Schulter und sie lacht mit. Die anderen sind richtig ernst und Leila fragt uns empört
>> Wie könnt ihr jetzt lachen, das ist gefährlich?! << Es ist mir gerade reichlich egal ob das gefährlich ist, es ist einfach nur cool. Ich fühle mich zehn Mal stärker als normal und das gibt mir Selbstvertrauen und Sicherheit. Dieses Gefühl, alles und jeden der sich uns in den Weg stellt kurz und klein zu bekommen und das ohne Bemühungen, ist einfach überwältigend. Aber die zwei sind schon viel zu lange hier, wir müssen zurück.
>> Ihr solltet nicht hier sein…geht wieder zurück auf die Erde. Ich komme nach. << Wenn ich es schaffe…aber ich werde das Leben meiner Freunde nicht aufs Spiel setzten. Ruby sieht mich mit einem zweifelnden Blick –den ich nur zu gut kenne- an.
>> Bist du dir sicher? Ich würde lieber einen hier lassen. Einzelgänger scheitern ja bekanntlich immer. << Ich sehe in die Runde, meine Freunde sehen mich gespannt an.
>> Wie ihr meint…aber es bleibt Ruby. Sie ist nach mir die stärkste, bei ihr weiß ich das sie alleine zurechtkommt. Und alle anderen gehen zurück! Verstanden? << Alle nicken eifrig und Ruby und ich begleiten sie noch zum Himmelstor. Sie drehen sich kurz davor nochmal um und Leila fragt.
>> Werden wir euch je wiedersehen? << Ich senke den Kopf. Wenn ich das nur wüsste. Ruby nimmt mir die Antwort ab
>> Keine Ahnung. << Da fällt mir noch etwas ein
>> Wenn ihr durch das Tor geht, seid ihr alle wieder Menschen. Wartet nicht auf uns. Lebt. Ich hoffe ihr habt noch ein schönes Leben. << Sie nicken und gehen durch. Ein letztes
>> Bye. << ist zu hören und dann sind sie weg. Ich seufze und mache auf dem Fuß kehrt. Ruby folgt mir und wir gehen direkt auf den Palast zu. Auf dem Weg in den Thronsaal, begegnen uns mehrere Zombiewachen. Doch wir sind so fixiert das wir sie ohne hinzusehen einfach bezwingen und schließlich töten. Wände und Türen, Fenster und Statuen, Malereien eingerahmt in goldene Rahmen und hier und da ein paar Wandteppiche ziehen an uns vorbei und wir gehen –ohne es zu merken- immer schneller, bis wir schließlich laufen. Es geht mehrere Stockwerke Richtung Himmel und viele Abzweigungen. Von der anderen Seite das Palastes wäre er leichter zu finden aber da sind um einiges mehr Wachen und hier können wir aus dem Hinterhalt angreifen. Schließlich stehen wir vor einer kleinen Tür aus dunklem Eichenholz und altem spärlichem Eisen. Ich sehe zu Ruby, sie nickt mir zu und ich atme nochmal tief durch. Wenn ich diese Tür öffne, trennen Gott und uns nur noch wenige Meter. Dann gibt es kein Zurück mehr. Ich umschließe den kalten Tür Knauf fest mit meinen Finger und drehe ihn. Die Tür springt auf und ich ziehe sie langsam auf –um keine Aufmerksamkeit zu erregen- und spähe durch den Türschlitz. Jedoch halte ich mich hinter der Wand im Schatten um nicht von dem entstandenen Lichtkegel erfasst zu werden. Ich zähle neun Zombiewachen, zwei am Haupttor, zwei unmittelbar neben Gott -der auf seinem Thron protzt, der auf einem Podest steht- an dessen Anfang stehen nochmal zwei und drei sind an der Wand verteilt. Unerwartet höre ich ein Flüstern an meinem Ohr, es ist Ruby
>> Du bist der einzige der ihn umbringen kannst. Deswegen lenke ich die Wachen ab und du kümmerst dich um ihn. << Ich nicke und lasse sie vorbei. Mit gezücktem Schwert tretet sie ein und wird von drei Wachen mit Sturmangriffen bedroht. Nur ein paar Sekunden später fliegen ihre Köpfe durch den Raum und prallen an der Wand ab. Jetzt kommen auch die zwei Türwachen zu ihr, doch sie haben dasselbe Schicksal. Einer ihrer Köpfe landet nur knapp über Gotts Kopf, fällt dann zu Boden und kullert die Stufen des Podestes runter, wo er schließlich liegen bleibt. Ruby zieht alle Aufmerksamkeit der restlichen vier Wachen auf sich und lockt sie vom Thron weg. Das ist mein Zeichen, ich schleiche mich -an die Wand gepresst- hinter den Thron und warte dort das Ruby anfängt zu kämpfen. Gott scheint so überrascht das er nichts von meinem Weg mitgeschnitten hat. Umso besser.
Schließlich höre ich es. Klirrende Klingen die aufeinander schlagen. Mit allem Mut den ich aufbringen kann, springe ich auf und greife Gott von rechts oben mit meinem Bastardschwert an. Er kann sich gerade noch wegdrehen und ich schlage ins Holz. Sofort reiße ich die Klinge wieder heraus und gehe etwas zurück. Scheiße, der hätte sitzen müssen. Noch in Gedanken versunken –was eine schlechte Idee ist- versengt sich die Klinge eins Göttlichen Beils in meine Schulter und ich schreie auf. Das reicht! Meine Augen Flammen auf und meine Kräfte erwachen aus einem tiefen Schlaf. Mein Körper gehorcht mir nichtmehr. Er führt sich selber. Ich mache einen Schritt nach vorn und täusche einen Angriff von rechts oben an und schlage dann von links oben mit einen Krummsäbel –den ich in meine Hand gezaubert habe- zu. Die Klinge bohrt sich in Gotts Seite und hinterlässt eine tiefe Kerbe. Und schon geht’s weiter. Ich nutzte den Schockmoment und trete mit dem rechten Fuß direkt in sein Gesicht. In der Hoffnung auf eine gebrochene Nase und das er das Gleichgewicht verliert. Wahrhaftig. Er fliegt in hohem Bogen vom Podest und ein roter Strom bahnt sich den Weg über seinen Mund auf den Boden. Ohne es zu wollen gehe ich auf ihn zu und setzte mich auf ihn. Gleichdarauf hat er mehrere Prellungen im Gesicht, wegen meiner Schläge. Jedoch sind dadurch meinen Handgelenke auch aufgeplatzt, egal. Plötzlich wirft er mich von sich runter und ich knalle mit dem Kopf voran gegen die Wand. Autsch. Ich greife mir zitternd auf den Hinterkopf und stelle fest das ich blute. Heftig sogar. Und als würde es ihm nicht genüge tun, steckt auch gleich darauf seine Klinge in meinem Bauch. Nach einer kurzen Verschnaufpause ziehe ich sie heraus und werfe sie in einer fließenden Bewegung nach ihm. Sie bleibt in seinem Bauch stecken und er taumelt zurück. Mit fest auf meine Stichwunde gepresster Hand humple ich zu ihm und ramme ihm einen Dolch -der auf einmal in meiner Hand liegt- ins Herz. Ich sehe gerade noch wie ihm das Leben aus sämtlichen Gliedern fährt und falle dann ohnmächtig zu Boden.
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Pechschwarze Schwingen
FantasíaIst Gott wirklich so weise und nett wie ihn alle darstellen? Oder ist er auch einfach nur ein weiterer Herschsüchtiger Irrer, der seine treuen Engel versklavt?