Kapitel 3: Der Sprechende Hut

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Wir folgten dem Mann einen schmalen Pfad hinunter. Niemand wagte es, ein Wort zu sagen. Wahrscheinlich waren die anderen genauso gespannt darauf, Hogwarts zu sehen, wie ich. Am anderen Ende des Sees stand ein riesiges Schloss mit unzähligen Fenstern und Türmen. In den Fenstern brannte Licht, da es mittlerweile schon dunkel geworden war. Zusammen mit dem sternenklarem Himmel, dem See und dem Schloss hatte ich das Gefühl, als wäre ich beim Camping. Nicht das Camping, dass ich einmal miterlebt hatte, sondern tausend Mal schöner. Das erste Mal in meinem Leben, fühlte ich mich richtig zu Hause.

Vor uns befanden sich kleinere Boote. „Also, nicht mehr als vier Leute in einem Boot!" rief der Mann. Ich ging mit Hermine in ein Boot, in dem Ron und der Junge vom Gleis saßen.

„Das ist Harry Potter." flüsterte Hermine mir zu, bevor wir einstiegen. Ich erkannte ihn sofort wieder. Er war der Junge gewesen, mit dem ich am Bahnhof gesprochen hatte.

„Hallo, lange nicht gesehen, was?" sagte ich zu Potter.

„So schnell kann's gehen." antwortete er. Während wir über den See zum Schloss fuhren, schwiegen wir, da wir den Anblick genießen wollten. Als wir das andere Ufer erreicht hatten, stiegen wir aus den Booten und folgten ihm eine lange Treppe aus Steinen entlang. Vor einem großen Eichentor hielten wir an.

Der Mann klopfte mit seiner riesigen Hand dreimal an das Schlosstor und als die Tür sich geöffnet hatte, kam Professor McGonagall heraus. Sie trug diesmal einen smaragdgrünen Umhang.

„Die Erstklässler, Professor McGonagall." sagte der Mann.

„Danke, Hagrid. Ich nehme sie dir ab." sagte Sie und öffnete den Torflügel vor uns. Eine riesige Halle kam zum Vorschein.

Sie war sogar noch größer als der Speisesaal im Heim. Eine Marmortreppe führte in die oberen Stockwerke. Ich fragte mich, wie viele Stockwerke dieses Schloss wohl haben würde.

„Die Eröffnungsfeier für das neue Schuljahr wird in wenigen Augenblicken beginnen, zuvor werden wir jedoch noch feststellen, in welches Haus ihr gehört. Diese Zeremonie ist sehr wichtig, denn während ihr in Hogwarts seid, ist euer Haus gleichsam eure Familie. Es gibt insgesamt vier Häuser: Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin. Jedes Haus hat spezifische Eigenschaften. Wenn ihr euch anstrengt, könnt ihr Punkte für euer Haus sammeln, solltet ihr jedoch die Regeln verletzen, werden euch welche abgezogen, also benehmt euch. Ich werde euch gleich aufrufen, wenn wir für euch bereit sind." erklärte sie, als sie uns in einen kleinen Raum direkt neben der Großen Halle geführt hatte und ging wieder hinein.

Bisher hatte ich meine Nervosität erfolgreich verdrängen können, doch nun spürte ich, wie mein Herz anfing, lauter zu pochen. Was, wenn ich nach Slytherin kommen würde? Während ich darüber nachdachte, hörte ich auf einmal ein Kreischen und bestimmt an die 20 Geister kamen durch die Decke in die Kammer geschwebt.

Die Geister waren fast durchsichtig und unterhielten sich gerade. Einer, der aussah, wie ein Fetter Mönch sagte: „Wir sollten ihm eine zweite Chance geben."

„Haben wir Peeves nicht alle Chancen gegeben, die ihm zustehen? Er bringt uns alle in Verruf, und du weißt, er ist nicht mal ein echter Geist - ach du meine Güte was macht ihr denn alle hier?" sagte ein Geist mit einer Halskrause.

Wir sahen die Geister stumm an. „Neue Schüler." sagte der Fette Mönch.

„Werdet gleich ausgewählt, nicht wahr?" Einige Schüler nickten. Ich war noch zu verblüfft, um irgendetwas zu tun.

„Hoffe, wir sehen uns in Hufflepuff! Mein altes Haus, wisst ihr." sagte der Geist.

„Gehen Sie weiter." sagte Professor McGonagall. „Die Einweihungsfeier beginnt." Die Geister schwebten davon. „Stellen Sie sich der Reihe nach auf und folgt mir." Ich stellte mich hinter Hermine.

Die Tochter von Severus Snape - Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt