25.4.1991. mein elfter Geburtstag und ein Tag, wie jeder andere auch. Meine Eltern waren vor elf Jahren gestorben. Mein Mutter an einer Krankheit, welche genau konnte oder wollte er mir allerdings nicht sagen. Mein Vater war bei einem Brand ums Leben gekommen, das hatte mir zu mindestens der Heimleiter Luke erzählt. Luke hatte eine Glatze und braune Augen. Neben ihm, gab es auch noch eine Stellvertretende Heimleiterin, Mrs. Brighton, die ich allerdings nicht ausstehen konnte, genauso, wie sie mich nicht ausstehen konnte. Meistens passte sie auf mich auf, wenn der Heimleiter mit den anderen Kindern zu einem Tagesausflug aufbrach. Ich durfte bisher nur einmal mit zu einem Campingausflug und der war gründlich ich die Hose gegangen.
Ein Junge Namens Lucas hatte mich mal wieder geärgert und ehe ich mich versah, stand das Zelt auf einmal in Flammen, das seltsame daran war, dass die Flammen blau gewesen waren und nicht orange wie sonst üblich. Niemand wusste so recht, wie das Zelt angefangen hatte, zu brennen, ich hatte allerdings die Vermutung, dass ich es angezündet hatte. Jedoch blieb es nicht bei diesem einzigen seltsamen Vorfall. Meine braunen, glatten Haare, schienen bei jedem Waschen nur noch fettiger zu werden, denn immer, wenn ich sie gewaschen hatte, waren sie am selben Abend wieder so fettig. Dazu kam noch, dass ich eine einzelne, blonde Strähne auf der linken Seite hatte. Woher ich sie hatte, wusste ich jedoch nicht.
„Pass doch auf!" rief Lucas, doch es war schon zu spät. Ich war geradewegs in ihn hineingelaufen. „Hast du keine Augen im Kopf?" fauchte er und wollte schon mit der Hand ausholen, als der Heimleiter dazu kam.
„Was ist hier denn los?" fragte er ruhig und gelassen, wie immer.
Lucas zog die Hand wieder zurück. „Nichts, oder Eleonore?" fragte er und sah mich mit seinem Unschulds-Blick an.
Ich funkelte ihn finster an. „Also?" fragte Luke.
„Es ist nichts." antwortete ich.
„Nach dem Frühstück zu mir ins Büro, Hemmington." sagte der Heimleiter scharf, und ging in sein Büro. „Beim nächsten Mal hast du nicht so viel Glück." fauchte Lucas und ging zu seinem Platz im Speisesaal.
Wir gerieten jeden Tag aneinander. Normalerweise war es aber so, dass ich nicht gleich ins Büro musste, sondern Strafarbeiten ableisten musste und Hausarrest bekam. Dann machte ich meistens etwas für die Schule, obwohl das nicht viel brachte, da ich sowieso schlecht in der Schule war. Zum Glück waren gerade Sommerferien, sodass ich wenigstens den anderen aus Lucas' Clique nicht ausgesetzt war. Zu seiner Clique gehörten noch zwei andere Jungs und ein Mädchen, die allesamt in meiner Klasse waren. Durch den Zwischenfall war mir der Appetit vergangen, sodass ich nur ein Brötchen mit Marmelade zum Frühstück aß.
Während des Frühstückes klopfte es auf einmal an der Tür. Der Heimleiter ging kommentarlos an uns vorbei und öffnete die Tür. Alle Kinder sahen zur Tür, da es nicht sehr häufig vorkam, dass wir Besuch bekamen. Als der Heimleiter wieder zurückkam, kamen eine Frau und ein Mann mit hinein und setzten sich zu den Mitarbeitern an den Tisch. Sie waren beide schon recht alt. Ich schätzte sie nicht jünger als siebzig, aber dafür, dass sie so alt waren, schienen sie noch recht fit zu sein.
Der Mann hatte einen langen weißen Bart, trug eine Halbmondförmige Brille, einen feuerroten Umhang und einen farblich passenden Spitzhut. Die Frau trug ebenfalls eine Brille und einen dunkelgrünen Umhang. Die Haare hatte sie zu einem Knoten zusammengebunden.
„Habt ihr eine Idee, was die hier wollen?" hörte ich ein älteres Mädchen am anderen Ende des Tisches sagen.
„Vielleicht sind sie wegen Hemmington hier und bringen sie endlich woanders hin." entgegnete Lucas.
„Und was, wenn sie dich holen?" erwiderte ich bissig. Da wurde er auf einmal still und reagierte nicht. Ich sah nochmal zu den beiden Fremden und diesmal sah mich der Mann direkt an und zwinkerte mir dann zu. Verwirrt sah ich ihn an, doch er begann gerade, mit den Heimleiter zu sprechen. Warum hatte er mir zugezwinkert, obwohl ich ihn nicht mal kannte? Vielleicht hatte Lucas recht, und sie waren wirklich wegen mir hier? Ich bekam Panik. Obwohl ich mich hier nicht sonderlich wohl fühlte, wollte ich hier nicht weg. Schließlich war es die einzige Familie, die ich hatte.
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Die Tochter von Severus Snape - Teil 1
Hayran KurguEleonore Hemmington ist die Tochter von Severus Snape. Jedoch wächst sie aus Sicherheitsgründen nicht bei ihrem Vater auf, sondern in einem Londoner Waisenhaus. Als sie an ihrem elften Geburtstag den Hogwarts-Brief bekommt, geht sie voller Vorfreude...