Kapitel 5

3 1 0
                                    

Ich konnte sie nicht mehr aufhalten, eine nach der anderen Träne floss über mein Gesicht, meine Lippen bebten und meine Fingernägel gruben sich in mein Gesicht. Ich war Schuld, Schuld an dem Tot unschuldiger Menschen, an meinen Freunden. Und ich war Schuld an den Schmerz von Maria und Kyle. Keiner außer ich, konnte etwas für diese Situation.

Ich war alleine.

Doch dann nahm er meine Hände weg von meinem Gesicht und drückte mich an sich. Erst wollte ich nicht diese innige Umarmung mit ihm, schließlich kannte ich ihn nicht aber es fühlte sich vertraut für mich an und so ließ ich es schließlich zu.

"Wie viele waren es außer mir in dem Auto?" fragte ich immer noch mit Tränen in den Augen und in seinen Armen liegend.

"Drei Mädchen, sie gingen mit dir in eine Klassenstufe. Zwei sind vor Ort gestorben und eine im Krankenhaus." schilderte er mir die Ereignisse.

"Das ist nicht fair. Sie konnten nichts dafür!" brachte ich aus mir heraus. "Das weißt du nicht. Schließlich ist nicht einmal klar ob du am Steuer saßt." versuchte er mich zu beruhigen.

"Du musst das nicht alleine durchstehen." flüsterte er, als wüsste er dass ich genau das vor einigen Momenten noch dachte.

"Danke." flüsterte ich, löst mich von ihm und sah ihn an.

Warum kannte er mich so gut?

Er wischte mir die Tränen vom Gesicht und stützte für einen Moment seine Stirn an meine. Dann verließ er den Raum ohne ein weiteres Wort und ließ mich verwirrt sitzen.

Ich nahm mir vor ihm am nächstem Tag, wenn ich mich beruhigt hatte anzusprechen und mit ihm über das gerade zu reden.

Aber er kam nicht. Auch die nächsten Tage fehlte jegliche Spur von ihm und so verließ ich das Krankenhaus ohne ihn noch einmal zu sprechen.

Ich war mehr als durcheinander. 

"Ist alles okay mit dir?" fragte mich Kyle an meinem letztem Aufenthaltstag , als er merkte, dass etwas nicht stimmte. "Ja.. Ich .. Ich weiß nur nicht wie es jetzt weiter geht." versuchte ich halbwegs glaubhaft zu sagen.

"Es wird alles wieder wie vorher." sagte er ruhig und strich mir über mein Haar. Wie konnte er nur so naiv sein und das glauben, ich war Schuld an dem Tot von drei Jugendlichen und hatte jegliche Erinnerungen an mein Leben verloren.

Ich drehte mich von ihm und ignorierte seine Versuche mich wieder zu ihm zu drehen. Schweigend gingen wir aus dem Zimmer den Flur entlang nach draußen, ich versuchte mich auf andre Gedanken zu bringen und die Schuldgefühle zu verdrängen, trotzdem kamen die Tränen hoch.

Und da kam er- Dr. Riff. 

Es kam mir vor wie in Zeitlupe als er an uns vorbeilief, ich drehte mich zu ihm um doch er schenkte mir nicht einen Blick.


Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 21, 2018 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Auf den Spuren meiner selbstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt