☆Gedankenmeer☆

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Ein Meer aus Gedanken umgibt dich und hält dich fest. Es zieht dich hinunter zu den Sand bedeckten Grund und bringt dich zurück ans Ufer. Getragen von den Wellen lässt du dich steuern. Mit geschlossenen Augen übergibst du dich ganz dem Meer.

Es kommen Zeiten, da zieht ein Sturm auf und lässt die Wellen tanzen. Sie erdrücken dich. Du schnappst nach Luft, doch das Wasser schlägt gnadenlos auf dich ein. Das Salzwasser brennt in deinen Augen. Es zieht dich hinunter. Du lässt es zu. Übergibst dich dem Sturm.

Ehe sich die Gewalt der Wellen legt und ihre Wut verklungen ist. Gleichmäßig zieht das Wasser zum Ufer. Befreit und doch benommen, von den peitschenden Wellen lässt du dich tragen. Ein Gefühl der Schwerelosigkeit sucht dich auf. Du fühlst dich frei und doch sicher, mitten in dem Meer aus den vielen Gedanken. Du weißt nicht, ob abermals ein Sturm das Wasser antreiben lässt. Du gleitest in Ungewissheit über die sanften Wellen.

Das Meer wird dich stets umgeben. Dich tragen und doch hinunter ziehen. Dich schützen und doch dem Sturm ausliefern. Dich behüten und doch in Versuchung bringen. Dich die Wahrheit wissen lassen und dir doch eine Lüge erzählen.

Doch die hohen Wellen sind nur ein weiterer Teil des Meeres, welches deine Gedanken verwahrt. Umgehe nicht den Sturm, sondern lasse dich von den Wellen tragen. Akzeptiere die Stärke des Wassers. Schließlich erreicht auch die höhste Welle irgendwann das Ufer und verliert nach und nach an Stärke, ehe sie völlig verschwunden ist.

Gedankenvolle Stille ~ GedankenchaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt