Ich bin tot

Ich werde verfolgt

Nach der Schule ging ich zu meiner besten Freundin Sarah. Ich wollte bei ihr übernachten, da am nächsten Tag keine Schule sein würde. Wir sahen uns einige Filme an, bis mir schließlich auffiel, dass ich etwas Wichtiges zu Hause vergessen hatte. Weil ich nur ein paar Straßen von Sarah entfernt wohnte, wollte ich schnell dorthin laufen und es holen. Es war noch nicht sehr dunkel und ich dachte, es würde nicht lange dauern.

Doch als ich auf dem Bürgersteig lief, hatte ich plötzlich das Gefühl, beobachten zu werden. Ich kannte dieses Gefühl vorher nur aus unheimlichen Büchern.

Ich spürte ein leichtes Kribbeln im Nacken. Ich drehte mich um, doch dort war niemand. Ich beschloss, mich zu beeilen und ging schneller, doch das Gefühl blieb. Ich schaute auf die Uhr. Es war schon 17 Minuten nach Neun. Ich fing an zu rennen, doch da hörte ich etwas hinter mir. Etwas wie Schritte?

Doch das waren definitiv Schritte hinter mir. Schnell bog ich in die nächste Seitenstraße ab. Die Schritte waren immer noch hinter mir. Ich bog noch einmal ab.

Die Schritte blieben. Ich hatte wirklich Angst und rannte nun so schnell ich konnte. Die Geräusche hinter mir wurden immer lauter. Kamen näher.

Auf einmal hörte die Straße auf. Ich war in eine Sackgasse gelaufen! Mir blieben nur zwei Möglichkeiten. Ich konnte an einem der Häuser klingeln und warten, ob mich jemand reinlässt oder ich konnte bis zur Mauer vor mir laufen und versuchen, hinüber zu klettern. Die erste Möglichkeit klang nicht sehr verlockend,

da ich versehentlich in die etwas schlechteren Bezirke gelaufen war und ich nicht wusste, was für Leute hier lebten. Auch die zweite Variante schien nicht sehr vernünftig. Die Mauer war hoch und es sah nicht so aus, als könnte man an ihr hochklettern. Aber da fiel mir noch eine dritte Möglichkeit ein!

Ich könnte mich auch einfach umdrehen und rennen! Damit würde ich meinen Verfolger verwirren. Das schien mir am sinnvollsten zu sein.

Innerlich fing ich an, zu zählen.