Mein Leben

Kapitel 10

Ich wusste nicht was ich machen soll. Ich blieb wie versteinert dort stehen. Seda lief weiter jedoch bemerkte sie das etwas mit mir nicht stimmte und blieb danach auch stehen. Sollte ich weinen? Sollte ich schreien? Oder sollte ich auf ihn losgehen und ihn sagen, dass ich ihn hasse? Ich zitterte und mir wurde plötzlich kalt. Meine Beine wurden wackelig und ich fiel fast auf den Boden bis Seda mich fest hielt. Meine Mutter hatte so recht. Mein Vater ist so widerlich! Ich könnte mich gerade über geben. Warum? Was hab ich gemacht? Womit habe ich das alles hier verdient? Bin ich eine schlechte Tochter? Bin ich ein schlechter Mensch? Oder ist das alles hier Schicksal? Innerlich schrie ich. Innerlich weinte ich. Aber ich zeige es niemanden. Ich bleibe stark! Stark für alle, die mich lieben. Stark damit ich die Leute provozieren kann, die mich weinen oder schreien sehen möchten. Mein Vater bemerkte mich nicht. Die Frau neben ihn auch nicht. Das Mädchen zwischen den beiden auch nicht. Seda wusste immer noch nicht was mit mir los sei und guckte mich mit ein was-ist-los Blick an. Die arme was sie alles wegen mir erleben musste. Ich guckte sie eine Weile an. Sie schüttelte mich einmal und ich kam wieder zu mir.

"Eylül noldu sana?" fragte sie mich mit einer sanften Stimme.

Darauf hin antwortete ich "Guck mal wer vor ****** Hotel steht."

Sie guckte mich fassungslos und geschockt an und ihre Augen füllten sich. Sie umarmte mich und sagte dabei "geçiçek herşey ben senin yanindayim." ("Alles wird wieder gut ich bin bei dir")

Ich hörte ein leises schluchzen von ihr. Sie ist so süß, wenn sie weint. Mein 'Vater' sah uns und sein Blick änderte sich. Er kam auf uns zu.

"Kizim ne yapiyorsun burda?" ("Was machst du hier?")

"Juckt dich nicht. Bin ich so eine schlechte Tochter gewesen? War ich so ein schlimmer Mensch? Was hab ich falsch gemacht? Womit ich das verdient hee? Ne yaptim ben? (Was hab ich gemacht?) Verdammt ich hab dich mehr als meine Mutter geliebt!" schrie ich die ganze Zeit wild herum, weshalb mich viele anstarrten.

Seda sagte, dass wir gehen sollen aber ich hörte nicht auf sie und schrie weiter.

"Antworte mir doch du ehrenloser Vater!"

Danach tat er was, was er auf jeden Fall bereuen wird. Er gab mir eine Ohrfeige. Ich hasse ihn. So ein Ars**loch.

"Schämst du dich nicht deine Tochter eine Ohrfeige zu geben? Sie hat dich doch sehr geliebt. Was hat sie gemacht? Was hat ihre Mutter gemacht? Was hat Can abi gemacht? Du hast die drei betrogen. Ich hätte sowas nie von dir von mein Onkel erwartet!" schrie Seda.

"Seda hadi gidelim" sagte ich ihr und danach gingen wir auch. ("Seda lass gehen")

Die Autofahrt verlief still. Niemand von uns sagte etwas. Seda wollte nach Hause fahren. Wahrscheinlich wegen mein 'Vater' aber ich lass meine Laune von niemandem jetzt verderben also fuhren wir doch zur Schule, um Volleyball zu spielen. In der Schule angekommen liefen wir beide Richtung Park dort gibt es ein Volleyball Platz. Ich sah schon von hinten die Mädels Volleyball spielen. Sie schrien 'Eylül hadi gel' (Eylül los komm).

"Seda lass diesen Vorfall vergessen, ok? Bak oda bizi unutmuş" ("Guck er hat uns auch vergessen") sagte ich Seda mit einer sanften Stimme.

Sie nickte und ich lächelte.

Wir spielen hier schon seit 30 min Volleyball und es macht unheimlich Spaß. Wir machen eine 5 Minuten Pause. Wir haben 5er Teams. Ich hatte nur eine schwarze kurze Hose an und noch ein Gelbes top. Es machte mir Spaß mit meinem freunden Volleyball zu spielen. Nur ein teil meiner Freundinnen wussten das mit meinem Vater. Den anderen hatte ich es noch nicht erzählt. Seda sah auch ganz glücklich aus. Jedenfalls spielten wir weiter.