Als ich aufwachte durchfuhr mich ein Schauer und Kälte kroch mir unter die Kleidung.
Wo war ich?
Ich öffnete die Augen und sah erstmal nichts. Um mich herum war es stockduster.
Auf einmal schaltete jemand ein Licht ein, und es wurde blendend hell.
Ich hörte eine raue Stimme neben meinem Ohr und das Gesicht eines - zugegebenermaßen hübschen - Jungen schob sich in mein Blickfeld.
'Endlich mal ein schöner Traum', dachte ich und musste lächeln.
Aber dann fiel mir ein, dass ich diesen Jungen bereits kannte und meine Erinnerungen kehrten schlagartig zurück.
Mein Lächeln gefror.
"Na, endlich aufgewacht Dornröschen?", spottete Aaron grinsend.
Ich schnaube empört.
Was bildete der sich ein?!"Was ist passiert, nachdem ich bewusstlos geworden bin? Wie lange habe ich überhaupt geschlafen? Ist Sulley tot? Bist du noch verletzt? "
Er runzelte verwirrt die Stirn.
"Nein, mir geht es wieder gut. Aber wer ist Sulley? Sulley... hieß so nicht das Wesen aus der Monster AG?"
"Ähm... ja. Ich... meinte natürlich: das Wesen, dass dich... angegriffen hat", berichtigte ich hastig.
Er lachte leise.
"Ja. Der Eduardo ist tot", gab er grinsend zurück.
Eduardo hieß diese Kreatur also.
Ich hörte Schritte und sofort schoss mir eine neue, viel wichtigere Frage durch den Kopf: "Wo sind wir?"
Augenblicklich wurde sein Gesichtsausdruck wieder ernst.
Er drehte sich von mir weg.
"Das... ähm... ist schwer zu erklären", flüsterte er kleinlaut. Er war so leise dass ich ihn fast - die Betonung lag auf fast - nicht verstand. Aber ich hatte sehr gute Ohren.
"Das letzte Mal als du so was ähnliches gesagt hast, hast du mich von einem Hochhaus geschubst!", entgegnete ich entrüstet.
Ich war innerlich so in Rage, dass ich meine nächsten Worte beinahe schrie.
"Was hast du diesmal mit mir vor?! Noch ein Manöver, bei dem ich STERBEN KÖNNTE?!
Verdammt noch mal REDE doch einfach mit-" ich brach meinen Satz ab, denn er war schnell herumgefahren, hatte sich zu mir heruntergebeugt und drückte nun seine Lippen auf meine.Ich war so erstaunt, dass ich mich erstmal nicht bewegte. Ich hatte nicht einmal Kraft zum Atmen.
Meine Beine verwandelten sich in Sekunden zu Gummi und mein Gesicht war wie erstarrt.
Nur dort, wo seine Lippen meine berührten, strömte eine unglaublich tröstende Wärme in mich hinein.
Doch bevor ich irgendwie reagieren konnte, löste er sich wieder von mir und blickte mich breit grinsend an.
"Arschloch", schnaubte ich.
Ich sah Belustigung in seinen Augen aufblitzen, doch auch noch eine andere Emotion, die ich nicht so recht deuten konnte.
"Irgendwie musste ich dich ja zum Schweigen bringen", erklärte er und hob unschuldig die Hände.
Langsam erwachte ich wieder aus meiner Starre, als ein Schatten über sein Gesicht fiel.
Er verheimlichte mir etwas. Dessen war ich mir auf einmal ganz sicher.
Das war zwar nichts neues, aber mich beschlich ein ganz ungutes Gefühl, als ich ihn betrachtete.
Er wechselte das Thema.
"Sie... ist nicht meine Freundin, falls du das denkst!" Diesen Satz flüsterte er wieder so leise in mein Ohr dass ich mich anstrengen musste um ihn überhaupt zu verstehen.
Was meinte er damit?
Verwirrung - und gleichzeitig auch Angst - machte sich in mir breit. Was war hier los?!
Er richtete sich auf, als eine Tür geöffnet wurde.
Mir wurde kalt. Ich konnte nichts dagegen tun, dass ich seine wärmende Nähe vermisste.
Mühsam stützte ich mich erst auf die Unterarme, und setzte mich dann aufrecht hin.
Kurz konnte ich mein Umfeld begutachten - ein geräumiges Zimmer mit großen Fenstern, durch die man einen wunderbaren Blick auf - das zurzeit nächtliche - London hatte.
Doch als mein Blick wieder auf Aaron fiel, trat dieser einen Schritt zur Seite und gab den Blick auf die Tür frei... oder besser gesagt auf die Person, die in der Tür stand.
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The Haunted #PlatinAward19 #DarkStarAward
Paranormal"Nimm es. Brich es. Und sieh was dann geschieht." Drei einfache Sätze. Ein verzweifeltes Mädchen. Ein gefährliches Schicksal. Und ein Junge, der sie wirklich will. Bevor Enya den gutaussehenden Aaron das erste Mal trifft, ahnt sie nicht...