25- Zu Hause

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Ich wache auf und merke, dass es dunkel ist. Ich mache Licht an uns sehe mich im Spiegel an. Ich sehe grässlich aus. Ich nehme ein Taschentuch raus und wische mir die Mascara weg, so das es halbwegs vernünftig aussieht. Dann gehe ich raus und zu meinem Spind. Ich ziehe mich um und nehme mein Telefon raus. 10 verpasste Anrufe und 25 neue Nachrichten. Die meisten sind von Dr. Ahrend. Ein paar von Matteo und den Assistenzärzten. Ich mache alle auf und lese sie mir durch. Dann schreibe ich Matteo, dass ich heute bei mir zu Hause bleibe. An Dr. Ahrend schreibe ich eine Entscheidung, doch ohne einen Grund. Ich gehe kurz zum Waschbecken und wasche mein Gesicht. So ist es besser. Das alles hat mir doch sehr die Kraft geraubt, denn ich merke wie ich sehr müde werde. Ich schleife mich grade noch so aus der Klinik. Da kommt dann auch noch Leyla.
L:„Wo warst du? Niklas hat dich gesucht, genauso wie die anderen. Sie haben alle schon Nachrichten hinterlassen.“
I:„Es tut mir Leid. Ich hatte heute einen Kaiserschnitt und dann die Aussage von Dr. Ahrend. Ich konnt einfach nicht mehr.“
L:„Ok. Du siehst schlimm aus.“
I:„Danke. Ich fühle mich auch gar nicht gut. Ich habe wahrscheinlich Stunden geweint.“
Ich merke schon langsam wie es mir schwummerig  vor den Augen wird. Ich merke, dass ich keine Kraft habe. Ich lasse mich einfach fallen. Ich kann einfach nicht mehr. Leyla ruft nach einer Trage und sie bringen mich rein. Mir fallen die Augen zu, da ich sehr müde bin.
Ich wache auf und merke, dass ich ein Nasenbrille aufhabe und ich einen peripheren Venenkatheter in der Hand hab. Ich schau zur Seite und sehe, dass ich an eine NaCl-Lösung angeschlossen bin. Es ist niemand da, daher drücke ich den Knopf. Es kommt jemand rein, den ich nicht kenne. Dann dreht er sich um ind ich sehe, dass es Chole ist, was eigentlich nicht sein kann. Er kommt näher und ich habe Angst. Ich atme schneller und schneller. Ich wache dann endlich auf und habe wie im Traum eine Nasenbrille, einen peripheren Katether und bin an eine NaCl-Lösung angeschlossen. Dadurch, dass ich so erschrocken war, sitze ich, da ich hochgeschnelt bin. Leyla sitzt auf meinem Bett.
L:„Hey. Du siehst so erschrocken aus.“
I:„Ich habe geträumt, dass Chole hier gewesen wäre. Aber es ist gut. Wo ist mein Handy?“
L:„Wozu brauchst du das denn?“
I:„Ich muss Matteo doch eine Nachricht schreiben.“
L:„Das hat Zeit. Wie geht's dir?“
I:„Ganz gut. Bin nur etwas schwach.“
L:„Was hat Dr. Ahrend eigentlich gesagt?“
I:„Frag ihn das selbst. Kannst du mir einen Rollstuhl bringen?“
L:„Vergiss es. Du bleibst liegen.“
Sie geht und ich halte mich natürlich nicht daran was sie gesagt hat. Ich stöppsle die Lösung ab und sehe den Rollstuhl. Ich laufe hin, auch wenn ich noch schwach bin. Ich fahre zu meinem Spind und hole meine Sachen und meinen Schlüssel von zu Hause raus und ziehe mir die Sachen an und packe den Schlüssel in eine Tasche. Dann habe ich einfach keine Kraft mehr und lege mich auf den Boden. Es hat mir doch mehr Kraft gekostet als gedacht. Da kommt endlich jemand rein:„Kate. Was ist los?“, sagt er.
I:„Elias. Kannst du mir in den Rollstuhl helfen.“ Dann setzt er mich in den Rollstuhl und fragt:„Was ist passiert?“ „Ich hatte vorhin einen Schwächeanfall. Habe anscheinend doch noch nicht so viel Kraft wie gedacht.“, sage ich.
E:„Wieso hattest du einen Schwächeanfall?“
I:„Dr. Ahrend hat nach einem Kaiserschnitt etwas über mein verlorenes Baby gesagt.“
E:„Du warst schwanger?“
I:„Ja. Hat Julia euch nichts erzählt.“
E:„Nein. Sie meinte nur, dass du einen perforierten Eileiter hattest und das der Grund unbekannt ist.“
I:„Dann hat sie nichts erzählt. Das hätte ich nicht gedacht.“
E:„Von wem war es?“
I:„Das kann ich dir nicht erzählen. Kannst du mir mal bitte dein Tablett geben?“
Er gibt es mir und ich schaue in meine Akte. Ich sehe, dass ich nur dehydriert bin. Wenigstens nichts schlimmes. „Kannst du mich aufs Zimmer 12 zurück bringen?“, frage ich. „Ja klar“, antwortet er. Er bringt mich zurück und Leyla steht besorgt im Zimmer. Er lässt mich kurz draußen stehen, beredet etwas mit Leyla und bringt mich dann rein und legt mich ins Bett.
I:„Es tut mir leid Mama. Ich weiß was du gesagt hast, aber ich konnte einfach nicht anders.“
L:„Es war nicht in Ordnung von Niklas das zu sagen. Er konnte ja nicht wissen, dass es dich so sehr verletzt.“
I:„Schon gut. Kannst du mich bitte raus fahren. Ich brauche frische Luft.“
L:„Ok. Ich muss danach aber los.“
Sie bringt mich raus und lässt mich stehen. Den Schlüssel habe ich immer noch in der Tasche. Ich fahre los, da ich nicht mehr hier bleiben möchte. Es dauert etwas bis ich zu Hause bin. Es blieben auch einige Passanten stehen und haben mich gefragt, ob alles in Ordnung sei. Ich habe immer mit Ja geantwortet. Das nächste Problem wartet aber zu Hause auf mich, denn es gibt keinen Fahrstuhl und ich bin noch zu schwach zum stehen. Daher lasse ich den Rollstuhl unten stehen und setzte mich auf die Treppe. Ich hiefe mich jede einzelne Treppe hoch. Es dauert, aber dann bin ich vor der Tür und bin froh es geschafft zu haben. Ich schließe die Tür auf, nachdem ich mich an ihr hoch gezogen habe. Ich krieche rein und schließe die Tür. Endlich bin ich da. Ich krieche ins Schlafzimmer und lege mich aufs Bett. Ich habe es geschafft. Das Telefon von zu Hause liegt sogar auf dem Nachttisch. Ich schlafe ein, da alles sehr anstrengend war. Es klingelt. Es ist das Telefon. Ich greife danach.
I:„Ja?“
T:„Hier Theresa. Was machst du zu Hause? Alle suchen dich. Außerdem wie bist du da hin gekommen?“
I:„Ich habe es in der Klinik nicht ausgehalten und bin mit dem Rollstuhl nach Hause gefahren.“
T:„Das war echt fahrlässig. Es hätte dir was passieren können.“
I:„Wie du siehst ist nichts passiert. Du kannst allen sagen, dass es mir gut geht und sag bitte Dr. Sherbaz, dass sie sich keine Sorgen machen soll und auch nicht herkommen muss.“
T:„Das mache ich, aber ich werde nachher noch mal kommen, um nach dir zu sehen.“
I:„Ok. Wann kommst du?“
T:„Gegen 19 Uhr.“
I:„Gut. Der Ersatzschlüssel ist in einem der Steine bei der Pflanze neben der Tür.“
T:„Ok. Bis nachher.“
I:„Bis nachher.“
Sie legt als erstes auf und ich lege das Telefon weg. Dann schlafe ich wieder ein. Ich werde durch ein rütteln an der Schulter wach. Ich sehe, dass es Theresa ist und setzte mich auf.
T:„Hey. Ich muss dir was sagen.“
I:„Was ist denn?“
T:„Du musst mit zum JTK kommen. Dr. Sherbaz ist völlig am Boden zerstört, dass du gegangen bist. Sie hat ich solche Sorgen gemacht und sich die Schuld dafür gegeben, dass du weg bist.“
I:„Das wollte ich nicht. Ich komme sofort mit. Kannst du mich stützen. Unten ist der Rollstuhl. Bist du mit dem Auto oder zu Fuß?“
T:„Zu Fuß. Ich werde dich einfach schieben.“
Sie hilft mir auf und wir gehen langsam runter und ich setzte mich in den Rollstuhl. Dann schiebt sie mich zum Klinikum und wir sind da.

Ich im Johannes Thal KlinikumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt