Sechs

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-Part 6-

Wie zu erwarten finde ich Kai tatsächlich draußen im Garten.

Ich bewundere wirklich seine Fähigkeit, immer genau den Flecken Wiese auf unserem riesigen Anwesen zu finden, bei dem man selbst erst viel zu spät auf die Idee kommt, nachzusehen.
Nach ausgiebiger Suche entdecke ich von Weitem aber eine große Unförmigkeit auf dem sonst flachen Stück Gras unter einer Linde, und so schlage ich auch schon genau diese Richtung ein.

Mein älterer Bruder Kai liegt still an besagten Baum gelehnt da und betrachtet den Himmel durch das sich über ihm erstreckende Blätterwerk.

Ich weiß, dass mein älterer Bruder die freundlichste und offenherzigste Person ist, die man sich vorstellen kann;
Auch wenn er zugleich kein Mann der großen Worte ist.

So reicht es also, dass ich mich mit einem kleinen Lächeln einfach neben ihn setze, um ihm zu zeigen, dass ich etwas Gesellschaft brauche.

Und er zeigt mir, dass er nichts dagegen hat, indem er einfach weiter schweigt und die Wolken betrachtet.
Ganz in Ruhe.

Also nehme auch ich mir mal die Zeit, zur Ruhe zu kommen und meinen Blick nach oben zu lenken.
Mich erwartet ein strahlend blauer Himmel; durchzogen von vielen schneeweißen Wolken.

Die Wolken... Sehen so weich aus...“, höre ich murmelnd neben mir.

Das tun sie wirklich.“

Ich will... in einer Wolke wohnen.“,
gibt Kai sehnsüchtig von sich.

Darüber lache ich; zum ersten Mal heute.

Mein geliebter, verträumter Bruder.
Steht dem Thron und den Verantwortungen von uns Vieren am Nächsten, doch seine Liebe zu flauschigen Dingen und seine Verträumtheit werden ihm wohl immer eine angenehme Abwechslung zu allen Alltagssorgen bieten.

Ebenfalls sehnsüchtig sage ich:
“Ja, ein Leben in den Wolken wäre toll. Wenn man alle Leute und unser ganzes Land von oben sehen würde...
Da könnte man bestimmt allen Gedanken freien Lauf lassen. So sorglos.“

Eine kurze Stille folgt.
Ich kneife meine Augen leicht zusammen; die Sonne hat beschlossen, sich an diesem Nachmittag noch einmal zu zeigen.

Was... beschäftigt dich denn, Bruderherz?“

“Nur ein paar Dinge. Nichts Wichtiges.
Ich weiß es selbst nicht genau, schätze ich.“ , gebe ich langsam mit leicht zerknirschtem Lächeln von mir.

Kai weiß daraufhin anscheinend nichts mehr zu sagen, und so setzen wir unser stilles In-den-Himmel-Starren fort.

Die Blätter rascheln im Wind,

Die Sonne schenkt uns ihre letzten Strahlen an diesem spätherbstlichen Tag;

Gerade schwirren ein paar Hummeln an uns vor-

WAUUU WAUUU WAUUU!

Mit einem schrecklichen Gejaule dringen auch langsam die Geräusche einer herannahenden Kutsche an uns.

Wenige Augenblicke später entdecken wir auch schon die Quelle des Lärms:
Selbstverständlich unsere hauseigene Kutsche, bemannt mit Hund Shadow, der seinen großen weißen Kopf aus dem Fenster hängen lässt.
Kurz darauf folgt auch der Kopf unserer kleinen Prinzessin, die nach dem Grund für Shadows Aufjaulen schaut.

“Kai! Licht! Fahrer, bitte halten sie an!“

Der Anweisung folgend kommt das Gefährt wenige Meter vor unserem eingenommenen Flecken Wiese zum Halten, während Adele auch schon verlauten lässt:
“Brüderchen! Kommt doch mit in die Stadt!“

Kai erwidert scheinbar teilnahmslos, wie so häufig:
Schon genug...Aufregung gehabt heute.
Wir spielen morgen zusammen... ja?“

Ich hingegen bin schon auf meinen Beinen.
Bei der Aussicht auf einen kleinen Ausflug hat es meinen Körper heiß durchfahren.
Ich könnte gut noch etwas Aktivität vertragen, heute, an diesem sonst ereignislosen Tag.

Mit einem freundlichen Lächeln und Winken verabschiede ich mich von Kai und steige auch schon in das kleine Gehäuse, in dem mich meine kleine Schwester Adele, ihr Butler und unser herzallerliebster Riesenhund erwarten.

Auf zu neuen Erlebnissen.

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Jap, heyo!

Gut, also wie die paar bewundernswerten Menschen, die sich das Ganze hier noch antun, wohl bemerkt haben, bin ich jetzt nicht so die aktivste Person.

Ich schreibe hauptsächlich in Phasen, in denen ich richtige Motivation und gute Laune habe; und das ist leider nur an Tagen, an denen nichts ansteht und ich den Kopf absolut frei habe.

Was in nächster Zeit vielleicht öfter sein könnte.

Ich denke aber nicht, dass diese Geschichte hier (je) einen massiven Kapitel-Boost bekommen wird, da ich einfach aus Lust und Laune schreibe.
Ich habe große Pläne für den Handlungsverlauf, aber nicht den großen Ansporn.

Jede Art von Feedback ist ein großer Ansporn.

Ich empfehle mich; ich hoffe ihr seid mir gewogen

🙏

FF - "The Royal Tutor" - Licht X OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt