6. Die Nacht im Loft

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Beim Loft angekommen, stellte Stiles seinen Jeep ab und ging mit Derek nach oben.  Peter war nicht im Wohnzimmer, was vermuten lässt, dass er sich in sein Zimmer zurück gezogen hatte.

"Und wo soll ich schlafen?", fragte Stiles und Derek deutete auf die Couch, die auf der linken Seite des Raumes stand. Wenn man gerade aus sah, konnte man eine große Fensterfront sehen und davor stand ein Tisch mit einem Stuhl dran. An diesem Tisch waren sie schon öfters, wenn sie mal wieder ein Rudel-Treffen hatten. Ganz in der Ecke rechts im Raum war Dereks Bett. (Siehe Bild)

Das Loft ist so groß, warum steht Derek's Bett im Wohnzimmer?, dachte sich Stiles. Insgesamt hatten Werwölfe einen ziemlich komischen Lebensstil. Erstmal hatte Derek eine Zeit lang im abgebrannte Haus seiner verstorbenen Familie gewohnt. Und dann kauft er sich von seinem ganzen Vermögen ein riesiges Loft mit mehreren Stockwerken, wo er ungefähr 5% an Wohnfläche benutzt. An seiner Stelle würde der Teenager ein Kino in einer Etage bauen. Derek wahrscheinlich dann eher eine Art Fitnessstudio.
Derek's Loft hatte ziemlich wenig Möbel. Er könnte auch einige Etagen vermieten und von dem Geld seine eigene Etage erstmal auf Vordermann bringen. Ein bisschen Farbe an die Wand und so.

Stiles war sich aber sicher, dass seine Inneneinrichtungstipps gerade nicht wirklich hilfreich waren und hielt wohl das erste mal in seinem Leben einfach die Klappe.

Der Junge setzte sich auf die Couch und dann fiel ihm wieder etwas auf.

"Ich habe gar nichts zum Anziehen für morgen" Super durchdacht, Mr. Oberwerwolf. Anstatt einen 5-minütigen Umweg zu machen, damit Stiles wenigstens ein paar Sachen holen konnte, nein, 'Es wird dunkel, fahr zum Loft!'.

"Ich gib dir was", kam es, gesprächig wie immer, vom Werwolf. Dieser ging dann in ein anderes Zimmer und kam kurze Zeit später mit einem grauen T-Shirt, einer dunklen Jeans und einer Lederjacke wieder. 

Er warf die Sachen Stiles zu, der diese aber nicht fang.

Er war zu beschäftigt sich in diesen Sachen vorzustellen. Das war überhaupt nicht sein Kleidungsstil. Er würde damit wahrscheinlich völlig bescheuert aussehen.

"Das müsste dir passen, die Sachen sind schon sehr alt."

Stiles hob dann die Klamotten vom Boden auf und begutachtete sie. Es sah tatsächlich so aus, als ob die passen könnten.

Die Sachen legte er aber erstmal auf den Stuhl mit seiner Jeans und seinen Schuhen, die er fürs Schlafen auszog.

Mit T-Shirt und Boxer setzte er sich dann auf die Couch, als er wieder etwas bemerkte.

"Derek?"

"Was!?", meinte der Werwolf etwas genervt. Er hatte schon alles ausgezogen bis auf seine Boxer und lag nun auf seinem großen King-Size-Bett. Bei Stiles' Worten hatte er sich auf seine Ellenbogen gestützt und sah genervt zu dem Jüngeren

"Ich brauche noch eine Decke."

Derek stand auf, riss die Decke und sein Kissen von seinem Bett, ging zur Couch und legte sie darauf. Dann ging er zurück zu sein Bett, wo er sich auf den Rücken legte und die Augen schloss. 

Stiles legte sich dann unter die Decke, zitterte aber trotzdem noch. In Zeiten, wo seine Angstzustände schlimmer wurden, konnte er einfach nicht warm werden.

Nach einer Stunde hin und her drehen, schlief er schließlich ein. Aber es war kein schöner Schlaf:

Kira lag irgendwo ausgeknockt auf dem Boden. Scott stand wehrlos an einen Tisch geklammert. Mit einem Schwert im Bauch und angsterfüllten Augen sah er ihn an.
"Bitte nicht. Stop", flehte Scott.
"Schon gut." Eine Hand umfasste das Schwert, die andere hielt Scotts Schulter fest. Dann drehte er das Schwert und Scott gab grausame Schmerzenslaute von sich.
"Tut's weh? Hey. Sieh mich an." Scott schaute ihn dann an. Seine Augen waren voller Angst, Unglaubwürdigkeit und Enttäuschung. 
"Du hättest deine Hausaufgaben machen sollen." Er drehte noch weiter und sein bester Freund kniff vor Schmerzen seine Augen zu.
"Ein Nogitsune wird sich von Chaos, Streit und Schmerz ernähren. Heute morgen nahmst du ihn von Isaac und dann von Coach und vorhin von einem Deputy. All diesen Schmerz hast du ihnen genommen." Die Hand von Scotts Schulter wanderte zu seiner Wange.
"Und nun... gibst du ihn mir."
Es fingen an schwarze Adern von Scotts Gesicht zu seiner Hand und über seinen Arm zu fließen.
Den Schmerz, den er spürte war unerträglich.
"Du musst noch sehr viel lernen, Scott. Du musst lernen nie einen Fuchs zu vertrauen."

Das war der Zeitpunkt, wo Stiles Schweiß gebadet und mit einem rasenden Herz aufwachte.
Er atmete schwer und versuchte sich zu orientieren.
Als er dann die große Fensterfront sah, wurde ihn wieder klar, dass er bei Derek war. Und der Nogitsune nicht mehr lebte.

Das redete er sich immer wieder ein. Er lebte nicht mehr.

Stiles zitterte immer noch. Ihm war so kalt. Er klammerte sich an seine Decke und hoffte, dass all dies vorbei gehen würde. Er schloss dann seine Augen, schlief aber bis zum Morgen nicht mehr.

Währenddessen war aber auch Derek wach geworden, als Stiles 'Scott, es tut mir so Leid. Ich kann es nicht kontollieren'  in seinem unruhigen Schlaf wiederholt hatte. Derek hörte den schnellen Herzschlag und den ungleichen Atem von dem Jüngeren. Er sagte aber nichts, schloss nur mit Schuldgefühlen seine Augen. Der Werwolf konnte sich denken, worüber Stiles geträumt hatte. Er hätte für Stiles da sein sollen. Auch wenn sie nie besonders gute Freunde waren.

Hunted By The Winchesters [Superwolf/Sterek]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt