Hunted By The Winchesters [Superwolf/Sterek]

7. Der Morgen danach

Am Morgen wurde Stiles von der Sonne wach, die durch das große Loft-Fenster schien. Er öffnete die Augen und musste sich erstmal schlaftrunken orientieren.

"Willst du auch Kaffee?", hörte er Dereks monotone Stimme fragen. Ach, ja. Er war ja im Loft. Und es schien so, als ob er doch noch mal eingenickt war.

Er setzte sich auf und rieb sich erstmal die Augen. Dann sah er sich nach Derek um, sah ihn aber nicht direkt. Er war wahrscheinlich in der Küche.

Stiles stand auf, streckte sich erstmal und ging dann in die Küche. 

Die Sicht, die ihm da geboten wurde, war... sagen wir mal nicht schlecht:

Derek stand mit dem Rücken zu ihm. Er trug nur seine Boxershorts, die dazu noch sehr eng war. Als er eine Tasse aus dem Schrank nahm, bewegten sich seine trainierten Schulterblätter.

Stiles musste zugeben, Derek hatte einen verdammt heißen Körper. Wenn er nicht so angsteinflößend wäre und nett zu ihm wäre, könnte er sich gut vorstellen, interessiert an Derek zu sein. Nicht dass Derek das je erwidern würde. Bei dem Bild, was sich in seinem Kopf breit machte, musste er beinahe lachen. Er und Derek Hand in Hand, Derek ein Kopf größer als er, breit wie ein Schrank und dann der dünne Stiles, der nicht mal fertig mit der Pubertät war. Er schüttelte den Kopf. Was soll das, Gehirn?, dachte er.

Dann drehte Derek sich um und Hallelujah. Seine muskuläre Brust, sein leichter Bart und seine enge Boxershorts, die...

"Stiles?!"

"Äh, was?"

Und er wurde beim Starren erwischt. Super gemacht Stiles. Gar nicht komisch. 

"Ich fragte, ob du auch einen Kaffee willst?"

"Äh, nein, danke. Möchtest du mich noch aktiver machen als sonst immer?", scherzte Stiles rum. Derek drehte sich nur wortlos um und machte weiter mit seinem Kaffee. 

Stiles ging stattdessen ins Badezimmer, nahm eine kurze Dusche, putzte Zähne mit einer eingepackten Zahnbürste, die Derek ihn wohl hingelegt haben musste und zog dann Dereks Sachen an. Er traute sich erst nicht , in den Spiegel zu gucken, aber als er es dann tat, wusste er nicht, was er denken sollte. Es passte einfach nicht zu ihm. Es sah aber auch nicht komplett scheiße aus. 

Er verließ das Bad und ging in die Küche, wo Derek saß. Inzwischen war er auch angezogen und als Stiles die Küche betrat sah er auf. Sein Atmen stockte einen Moment. Stiles sah... gut aus. Er sah wirklich attraktiv aus. Diese Gedanken konnte Derek nicht verstehen, aber sie waren komischerweise da. Nach einer Sekunde kontrollierte er aber seinen Gesichtsausdruck wieder und sah runter auf seine zweite Tasse Kaffee.

Stiles ging dann zum Kühlschrank, nur um festzustellen, das so gut wie gar nichts drinnen war. Er seufzte dann und setzte sich mit Derek an den Tisch. Für einen Moment war es still, als Stiles dann anfing zu reden:

"Was machen wir, wenn die Jäger euch finden?"

Derek sah von seinem Kaffee auf und sah Stiles direkt in die Augen. Wenn man genau hinsah, konnte man sowas wie Angst in den Augen des Werwolfs sehen.

"Ich weiß es nicht, Stiles", war seine Antwort. Nicht besonders hilfreich, wie Stiles fand.

"Du hattest doch schon oft mit Jägern zu tun. Du musst doch wissen, was zu tun ist?", meinte Stiles eher als Frage. Dieser Satz schien irgendetwas im Werwolf aus zu lösen.

"Aber ich weiß es eben nicht, Stiles! Vielleicht erinnerst du dich an die Sache, bei der meine ganze Familie gestorben ist! Eines weiß ich, und zwar, dass ich das dieses mal nicht zu lassen werde. Ich kann euch nicht verlieren, ich kann nicht-"

Derek unterbrach sich selber, als er wahrscheinlich merkte, was er da gerade von sich preisgab. Er stand abrupt auf, dabei quietschte der Stuhl laut auf dem Küchenboden. Stiles zuckte ein wenig zusammen, war immer noch überrascht, was Derek eben gesagt hatte. Wer hätte gedacht, dass ihn eine Gruppe von Teenagern so ans Herz gewachsen war. Na, ja, schließlich waren sie auch sein Rudel. Nichts war stärker als ein Rudel. Es war wie eine Familie, und auch wenn Stiles ein Mensch war, spürte er diese  besondere Verbindung zwischen ihnen allen. Er mochte sich nicht vorstellen, wie stark es beim Werwolf war. 

"Du solltest zur Schule fahren", meinte Derek nur und verschwand dann irgendwo in seinem großen Loft. 

Stiles seufzte nur, nahm seine Sachen und machte sich auf dem Weg zur Tür. Bevor er sie öffnete, flüsterte er aber noch:

"Ich habe auch Angst, Derek."

Er war sich sicher, dass Derek das gehört hatte und verließ dann das Loft.

Als Stiles weg war, kam Peter die Treppen runter. Man konnte meinen, dass er eine sarkastische Bemerkung auf Lager hatte, aber er sah seinen Neffen nur ... mitfühlend an. 

Diese Krise schien sie alle zu verändern.

~~

 "Entschuldige, Stiles, dass du bei Derek schlafen musstest, ich weiß, ihr seid nicht die besten Freunde, aber ich wollte mit Liam-"

Plötzlich hörte sein bester Freund auf zu reden und Stiles sah Scott nur verwirrt an.

"Was ist los?"

"Was hast du da an?"

Scott begutachtete Stiles und seine Augenbrauen zogen sich verwirrt zusammen. Das waren definitiv nicht Stiles Sachen.

Stiles schaute einen Moment an sich herunter. Das hatte er ja fast vergessen.

"Das sind Sachen von Derek, da du mich ihm ja zum Fraß vorgeworfen hattest."

"Wie gesagt, es tut mir Leid, ich-"

Stiles hielt eine Hand hoch, um Scott zu unterbrechen. 

"Schon gut Scott, es war nur ein Witz. Es war okay bei Derek."

Scott lächelte nur erleichtert und zusammen gingen sie zu ihrer ersten Stunde.

~~

Der jüngere Winchester lief im Motelzimmer auf und ab. Er konnte die Worte seines Bruders einfach nicht glauben.

"Dean, wir bringen kein Kind um! Wir haben nicht mal genug Beweise, um 100%ig zu sagen, dass er der Werwolf ist! Weder haben wir gesehen, wie er sich verwandelt hat, noch hat ein Zeuge ihm nachts im Wald gesehen. Wir müssen noch warten und mehr herausfinden!"

Dean schnaubte.

"Und in der Zeit lassen wir ihn noch weitere Unschuldige umbringen?"

"Vielleicht ist er auch der Unschuldige", warf Sam ein. Sie hatten einfach nicht genügend Beweise. "Lass uns wenigstens etwas mehr über das Kind herausfinden, okay?"

Dean seufzte dramatisch. "Okay, dann lass uns anfangen. Diese Stadt macht mich wahnsinnig."