♡ ƒɾεαƘ | ϯαεƘσσƘ ♡

-21-

Jungkook
{Zeitsprung, 4 Wochen}
Ich setze mich wieder auf die kleine Couch in Taehyungs Behandlungszimmer. Er sitzt mir direkt gegenüber und hat noch kein Wort mit mir gewechselt. Wir sitzen hier schon seit 10 Minuten und keiner wagt es, die bedrückende Stille zu unterbrechen. Heute ist meine letzte Sitzung. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht total am Boden zerstört bin. Die letzten Monate mit ihm waren wirklich wunderschön. Auch wenn sie nur darin bestanden, dass wir uns 3 mal die Woche gesehen haben und an meinem Stottern gearbeitet haben. Ich habe in diesen paar Monaten den Menschen vor mir lieben gelernt, ich liebe ihn so sehr, dass es mich schon beinahe zerfrisst. Ich würde ihm so gerne mitteilen wie ich fühle, aber das kann ich nicht. Ich bin zu schüchtern, zu schwach. Ich habe Angst, er fühlt nicht das Gleiche, verurteilt und verachtet mich. Also halte ich meinen Mund und fresse es lieber in mich rein.

„Ich..", setzt Taehyung zum sprechen an und verstummt wieder. Er räuspert sich nach einer Weile und zwingt sich ein Lächeln auf. „Das ist deine letzte Sitzung. Freust du dich?" Ich antworte nicht auf seine Frage und sehe ihn weiterhin einfach nur an. Seufzend senkt er wieder seinen Blick und spielt nervös mit dem Kugelschreiber in seiner Hand. „Vielen Dank, Taehyung", bringe ich letztendlich über die Lippen und er sieht wieder auf, bevor er mich sanft anlächelt. Er erhebt sich von seinem Stuhl, kommt auf mich zu und lässt sich neben mich auf die Couch sinken. „Nichts zu danken. Das ist mein Job" Nun muss auch ich lächeln. „Nein, wirklich... D-damit meine ich nicht n-nur die Sitzungen..", stottere ich nervös und sehe verlegen zur Seite. Sanft legt er eine Hand an meine Wange und dreht mein Gesicht wieder zu sich. Er sieht mir tief in die Augen und ich halte automatisch die Luft an. Mir wird unglaublich heiß und ich drohe, mich in seinen wunderschönen Augen zu verlieren, welche mich immer so liebevoll ansehen. Wir kommen uns immer näher, bis unsere Lippen nur noch wenige Millimeter voneinander getrennt sind und ich mich nervös und ängstlich in den Stoff der Couch kralle.