Scheiße scheiße scheiße! Ich darf nicht in ihn verliebt sein! Das würde unsere ganze Freundschaft kaputt machen. Aber jetzt wo ich drüber nachdenke bin ich mir relativ sicher dass ich schon länger so fühle. Ich habe nur noch nie drüber nachgedacht. Das habe ich ja nur weil Laura mich gefragt hat. Mist Laura. So hiermit wäre meine Vermutung bestätigt dass Luke zu 100% nicht auf mich steht. Er hat mir gesagt er mag Laura. Was wenn sie ihn auch mag? Wenn die beiden zusammen kommen? Wenn Luke in ihr die wahre Liebe findet? Unsere Freundschaft würde ganz anders werden. Ich könnte nicht mehr so viel Zeit mit ihm verbringen. Wie könnte nicht mehr so offen sein, was das voreinander umziehen und so betrifft. Wir könnten nicht mehr über alle Mädchen lästern die Luke schöne Augen machten. Er konnte sich nicht mehr als mein Freund ausgeben wenn ich wieder blöd angemacht wurde. Es würde alles anders werden.
„Mel alles okay?" wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich hatte gar nicht gemerkt dass ich angefangen hatte zu weinen. Ich wollte etwas sagen doch es kam kein Ton raus.
„Heyy kleine" murmelte Luke, drehte mich um sodass ich ihm direkt in die Augen sah. In diese strahlend grünen Augen. Diese verdammten wunderschönen grünen Augen. Ich musste nur noch mehr anfangen zu weinen bei dem Gedanken, dass Luke mich nie so lieben wird wie ich ihn liebe. Ich darf nichts für ihn empfinden.
„Alles wird gut" sprach er mir zu. Nein nichts wird gut. Ich war in meinen besten Freund verliebt. Was soll daran gut sein? Verdammte Scheiße!
Ich konnte einfach nicht aufhören zu weinen und das schlimmste war dass ich mit niemandem darüber reden konnte. Normalerweise erzählte ich immer alles Luke, aber ich konnte ihm das nicht sagen. Es würde unsere Freundschaft kaputt machen. Ich musste diese Gefühle irgendwie loswerden. Ich will meinen besten Freund behalten.
Luke nahm mich in Arm. Das war genau das was ich jetzt brauchte.
Ich weiß nicht wie lang wir so saßen aber irgendwann löste ich mich von ihm.
„Danke" murmelte ich.
„Wofür?"
„Für alles"
„Ach kleine du weißt ich würde alles für dich tun"
„Ich weiß und dafür liebe ich dich"
Er antworte nicht sondern zog mich etwas zu sich ran und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Willst du heute hier schlafen?" fragte er mich und ich nickte nur.
Luke stand auf und holte aus seinem Chaos Schrank ein T-Shirt und eine Boxershorts für mich raus. Er gab sie mir und ich ging ins Bad. Ich hatte dort meine eigene Zahnbürste und sogar Abschminktücher stehen. Auch wenn wir genau gegenüber wohnen ist der Weg dann manchmal doch zu lang, also hab ich eines Tages mein Zeug hier deponiert, so oft wie ich hier schlafe.
Nachdem ich fertig und umgezogen war, verließ ich das Bad und weil ich im Dunkeln nichts sah lief ich voll in jemanden rein.
„Augen aufmachen würde helfen" sagte Harry zu mir und grinste.
„Aber du" erwiderte ich.
„Siehst ganz schön scheiße aus"
Ich wollte erst protestieren bis mir einfiel dass ich ja total verheult aussehen muss und außerdem hatte ich mich gerade abgeschminkt.
„Ich würde ja sagen Danke du auch aber ihr Roberts habt einfach verdammt gute Gene das ist echt unfair"
Er fing an zu lachen.
Harry sah genau wie Luke einfach echt unverschämt hübsch aus. Er hatte hellbraune Locken und die selben grünen Augen wie Luke. Als ich in die Pubertät kam, war ich ganz schön lange in ihn verknallt bis ich gecheckt hab das er ein totaler Badboy und Herzensbrecher ist. Wir verstehen uns ganz gut aber das liegt eigentlich nur an meiner Freundschaft zu Luke. Sonst würde er nie mit normalen durchschnittlichen Mädchen wie mir sprechen.
„Ist mir immer wieder eine Freude mit dir zu reden" sagte er noch und ging an mir vorbei ins Bad. Ich ging zurück in Lukes Zimmer.
Als Luke etwas später sich auch fertig gemacht hatte legte er sich zu mir ins Bett.
„Mel?" fragte er in de Stille hinein.
„Ja?"
„Du weißt egal was es ist du kannst mir alles sagen"
„Ich weiß, aber es gibt Dinge die muss ich mit mir selber klären"
„Ich weiß"
Wieder stille.
„Mel?" fing er wieder an.
„Hm?"
„Du bist wunderschön! Sowohl dein Aussehen als auch dein Charakter. Vergiss das nicht!"
„Ich hab dich lieb" murmelte ich.
Luke zog mich zu sich ran und zusammen gekuschelt schliefen wir ein.
In dieser Nacht träumte ich davon dass Luke eine Freundin bekam und mich total vergaß. Es war einfach nur schrecklich. Um so glücklicher war ich als ich morgens endlich aufwachte. Ich drehte mich um. Luke schlief immer noch. Er sah genau so hübsch aus wie immer. Ich drehte mich wieder zur anderen Seite und suchte nach meinem Handy. Wo war das eigentlich geblieben. Ich stand auf und ging zu meinen Klamotten von gestern. Da lag ja auch mein Handy. Ich schaute auf die Uhr und bekam einen Schock.
„Scheiße" murmelte ich. Dann lief ich zurück zu Luke. Sollte ich ihn wirklich wecken damit wir es mit etwas Glück noch pünktlich zu den letzten zwei Schulstunden schaffen? Eigentlich hatte ich nicht so Lust drauf. Ich beschloss also ihn noch etwas schlafen zu lassen. Das Haus müsste leer sein. Lukes Eltern sind arbeiten und Harry wahrscheinlich in der Schule. Ich lief also die Treppe runter und steuerte die Küche an. Ich mixte ein paar Zutaten zusammen und begann Pfannkuchen zu machen. Erstens weil Luke die liebte und zweitens weil ich einen klaren Kopf bekommen musste und das krieg ich meistens durch backen.
Ich war gerade bei meinem dritten Pfannkuchen als plötzlich hinter mir jemand hustete. Ich, schreckhaft wie ich nunmal bin, fing an zu schreien. Es könnte ja ein Mörder oder Vergewaltiger oder gar ein Zombie hinter mir sein. Ich weiß zwar nicht was ich mit dem schreien bezwecken wollte weil Luke davon ganz sicher nicht aufwachen würde, aber es war einfach ein Reflex erstmal los zu schreien. Als ich mich umdrehte sah ich dass es weder ein Mörder noch ein Vergewaltiger oder ein Zombie war.
„Sag mal hast du es dir zur Lebensaufgabe gemacht mich zu erschrecken?" fauchte ich Harry an.
„Du sieht's heiß aus wenn du kochst" erwiderte dieser nur. Ich verdrehte die Augen. Jedes andere Mädchen würde wahrscheinlich auf ihn reinfallen aber ich definitiv nicht.
„Was willst du?" fragte ich.
„Hatten Luke und du Sex?" fragte er als hätte er nur gefragt wie es mir geht. Ich verschluckte mich an meiner Spucke und musste anfangen zu husten. Harry dieser Idiot fing nur an zu lachen.
„Nein natürlich nicht" entgegnete ich nachdem ich meine Sprache wieder gefunden hatte.
„Ich frag ja nur. Man weiß ja nie wann aus eurer Freundschaft mal mehr wird"
„Die Antwort ist einfach und zwar nie" Traurig aber wahr.
„Das heißt du bist zu haben?"
„Wieso interessiert dich das?"
„Dss heißt wohl ja. Gut zu wissen!"
„Ich kenn dich Harry. Denk ja nicht dass ich auf dich reinfalle."
„Da ist jemand schlecht gelaunt. Machst du für mich ein paar Pfannkuchen mit? Danke!" mit diesen Worten verschwand er aus der Küche. Dieser Junge ist echt komisch.
20 Minuten später hatte ich die Pfannkuchen fertig und teilte sie in drei gleich große Portionen ein. Eine Portion ließ ich für Harry stehen. Die andern beiden stellte ich zusammen mit zwei Messern, der Nutella und einer Flasche Wasser auf ein Tablet und ging damit zurück in Lukes Zimmer. Unglaublich dieser Junge schläft immernoch. Das Tablet stellte ich auf den Schreibtisch und ging dann zum Bett. Mission Luke wecken startet. Ich rüttelte an ihm und rief seinen Namen. Ich zog seine Decke weg. Ich schlug ihm ein paar mal mit einem Kissen. Ich machte einen Handy Wecker Klingelton neben seinem Ohr an. Meine Güte der Junge is echt nich wach zu kriegen. Ich sah rüber zur Wasserflasche. In ihr lag meine letzte Hoffnung. Ich schnappte sie mir und goss Luke einem guten Schluck von dem kalten Wasser über den Kopf.
„Ah Hilfe ah" rief Luke während er versuchte sich gegen das Wasser zu wehren. Der Anblick war so witzig ich bekam vom Lachen echt Bauchschmerzen.
Irgendwann erholte sich Luke von dem Schreck und sah mich beleidigt an.
„Du hättest auch etwas netter sein können" knurrte er.
„Ich hab alles versucht aber du bist nicht aufgewacht" erwiderte ich immernoch lachend.
„Jaja. Wie viel Uhr ist es eigentlich?"
„Halb 12. ich dachte mir wir lassen das mit der Schule heute einfach mal."
„Gute Idee"
„Klar sie ist ja auch von mir. Ach übrings ich hab Pfannkuchen gemacht"
Lukes Augen begannen zu leuchten.
„Du bist ein Schatz Mel"
„Weiß ich doch"
Ich nahm das Tablet und setzte mich zu ihm auf's Bett. Wir aßen Pfannkuchen und redeten. Ich erzählte ihm von der komischen Begegnung mit Harry und er erzählte mir von seinem Basketballtraining gestern. Für kurze Zeit waren meine Sorgen vergessen und ich schaffte es meine Gefühle für Luke zu verstecken und zu überspielen.

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best friends (or more?)
Novela JuvenilVerliebt in den besten Freund und ihm dann Tipps geben wie er sein Traummädchen verführt, das man leider nicht selber ist, ist hart. Das bekommt die 16-jährige Melanie zu spüren. Sie versucht ihre Gefühle für ihren besten Freund Luke so gut es geht...