13 Jahre später:
Es war Mittag und die Sonne stand an ihrem Höhepunkt. Gefühlt 35 Grad prasselten auf mich hinab. In einem Baum versteckt, hielt ich ausschau. Ich beobachtete meine schöne Stadt Sufizia, wie ihre Einwohner umher liefen. Auf einem Wochenmarkt erkannte ich mehrere Wachen, wie sie alles unter kontrolle hielten.
Als meine Augen an einem Obststand hängen blieben, sah ich wie der Besitzer eine neue Lieferung bekam und deshalb abgelenkt war.Na endlich. Jetzt weiß ich wenigstens was es zum Frühstück geben würde.
Ich schwang mein Bein über den Ast und sprang vom Baum runter.
Auf dem Boden gelandet, streifte ich mir von meinem Mantel die Kapuze über den Kopf. Hinter der Baumrinde holte ich mein Schwert hervor und ließ es an der linken Seite meines Gürtels in die Schnalle fallen. In schnellen Schritten verließ ich den Wald und betrat die Sandstadt vor mir.Ich drängelte mich an der Menschenmasse so gut es ging vorbei, was sich am Ende für ziemlich schwer erwiesen ließ. Alle wollten zu ihrem Ziel und machten das gleiche, was ich gerade versuchte: vorwärts zu kommen. Durch das ganze hin und her geschubse wurde ich an eine Seitengassen gedrängt.
Ist das ihr ernst? Das sind ja wie Fische die vor einem Hai fliehen wollen!
Als ich aus dem Menschenhaufen draußen war, blickte ich in ein Fenster. Ich erkannte mein Spiegelbild und vorallem meine Augen!? Ruckartig senkte ich meinen Kopf und lief ohne das mir jemand ins Gesicht schauen konnte in die Gasse hinein. Hoffentlich hat mich niemand so gesehen, was ich eher bezweifeln würde, denn hätte mich irgendjemand mit meinen violetten Augen gesehen, hätte sofort die Wachen gerufen.
Nicht nur das, er hätte die ganze Stadt zusammen geschrien.
Ich bog mehrmals ab und als ich mir sicher war, dass niemand hier vorbei laufen würde, nahm ich mein kleinen Handspiegel aus meiner Jacke und betrachtete meine Augen darin.
Wieso sind sie Violett?
Sie sind doch immer weiß.
Außer....
Ich schaute hoch in den Himmel und sah den Mond.
Shit! Heute war doch Vollmond.
Bedeutet ich konnte meine Kräfte nicht kontrollieren.
Trotzdem versuchte ich meine Augen in die Farbe zubringen, wie sie immer waren.Mein ganzer Körper fing an zu kribbeln und ich spürte wie das Blut durch die Adern floss.
Um mich herum wurde alles schwarz.
Ich blinzelte mehrmals doch eine Art milchiger Schleier bildete sich.
Nach einigen Sekunden öffnete ich meine Augen und ich konnte wieder alles normal sehen.
Ich hob den Spiegel, den ich immernoch in der Hand hielt hoch und sah meine weiße Augenfarbe, wo zwar ab und zu noch ein paar Stellen Violett zu erkennen war, doch um das sehen zu können, musste man schon richtig hinschauen.
Der Spiegel verschwand wieder in meiner Jackentasche und ich lief in Richtung Frühstück.An dem Stand angekommen, überlegte ich was ich mit mir gehen lassen soll.
Bananen? Äpfel? Weintrauben?
Als der Verkäufer sich kurz umdrehte, streckte ich meinen Arm aus, um mir etwas zu nehmen.
Doch da kam ein zweiter Kunde und ich zog meinen Arm wieder zu mir zurück und kratzte mich am Kopf, damit es nicht ganz so bescheuert aussah.Was will der den hier, der versaut mir meinen Plan!
Als eine Frau aufeinmal anfing zu schreien, schauten alle in die Richtung, woher es kam.
Am Anfang war ich etwas verwirrt, doch da fiel mir ein, dass das die perfekte Chance war, um meinen Magen zu stillen. Ich streckte mein Arm zu den Äpfeln aus, doch nicht ich war es die sie bekam, sondern der andere Kunde, neben mir.
Ich schaute ihn perplext an, während er die Äpfel nahm und in seinen Rucksack stopfte, doch einen in der hand behielt. Bevor er abhaute, kreuzten sich unsere Blicke und er lächelte mich mit seinen braunen Augen an."Zu spät, süße."
Er zwinkerte mir zu, biss einmal in den Apfel, drehte sich um und haute in der Menschenmasse ab. Ich stand total verwirrt da und schaute zu der Stelle, wo er verschwand.Was zum...!
"Hey, Kleine? Willst du was kaufen oder wieso stehst du hier sinnlos rum?" Fragte der Ladenbesitzer.
Ich drehte meinen Kopf zu ihm und entschuldigte mich, weil ich alle anderen Kunden, die hinter mir anstanden, aufhielt.
Man, ich hab Hunger!
Paar Schritte neben dem Laden blieb ich stehen, da mir auffiel, dass meine Tasche fehlte. Ich schaute zurück zu dem Stand, doch da war sie nicht. Ich durchquerte die ganze Stadt um sie zu suchen. Ich schaute wirklich in jeder Gasse und in jedem Winkel nach. Sie war nirgends.
Diese Tasche war alles was ich hatte!
Nach meiner Wanderung stand ich, genau wie vorher, an der gleichen Stelle. Mein Blick blieb bei einem Jungen hängen. Als er seinen Kopf etwas in meine Richtung drehte, erkannte ich, dass es der gleiche Typ war, der sich mein Frühstück gegönnt hat und nicht nur das, denn an seiner linken Schulter erkannte ich 'meine' Tasche!
Das ist jetzt nicht wahr! Dieser Vollidiot hat sich meine wertvollsten Sachen geschnappt!
Diesmal stand er an einem Fleischerstand. Er zog das gleiche wie gerade eben ab:
-so tuen als ob man sich für alles da interessieren würde und überlegt was man sich nimmt.
- warten, bis dir niemand zuschaut.
-und zum Schluss das nehmen wofür du gerade Lust hast.Ey... Das ist meine Taktik!
Ich wollte auf ihn zugehen, um ihn eine Ansage zumachen, dass er sich einfach meine Tasche nahm. Doch ich schaffte genau einen Schritt, bis mir klar wurde, dass er nicht mehr an dem Laden stand. Er war weg! Wohin ist er den jetzt? Ich drehte meinen Kopf in alle Richtungen, doch ich fand ihn nicht.
Muss ich jetzt wirklich diesen Spast suchen gehen?!
Aufeinmal rannten zwei Wachen, mit dem Satz:
"hol' Verstärkung. Wir haben wieder ein Dieb!" an mir vorbei.War ja leichter als gedacht. Und außerdem, wenn man schon klaut, dann sollte man es auch richtig machen! Amateur!
Ich verfolgte die Wachen bis zum Waldrand. Versteckt hinter einer Mauer, die von paar Büschen geschmückt wurde, tarnte ich mich.
Klappte ziemlich gut, mit meinen schwarzen Mantel.Wieso gehen die denn nicht weiter?
"Mist, schon wieder einen laufen gelassen!" Sagte einer der Wachen.
Die zwei drehten sich um und gingen zurück. Ich kam aus meinen Versteck raus und lief den beiden entgegen. Beide musterten mich von oben bis unten, bis einer sprach:
"Entschuldigen Sie Miss, aber gehen sie jetzt in den Wald?" Fragte mich der linke.
"Ja" antwortete ich knapp.
Der rechte, versuchte andauernd mir in die Augen zuschauen. Langsam wurde ich nervös und senkte meinen Blick noch mehr.
Hat die Wirkung von meiner Augenfarbe nachgelassen?
Oder wieso schaut der mich so an, als hätte ich irgendwas in meinem Gesicht?"Falls sie einen Jungen sehen, der einen schwarzen Mantel, genau wie Sie tragen, können sie die Wachen in der Stadt bescheid sagen? Wir können leider nicht, da der Wald zu einem anderen Königreich gehört." Sagte wieder der linke.
"Er trägt einen Rucksack und eine Tasche."Ja, meine!
"Tschuldigung, aber ich bin auf der Durchreise. Ich muss hier nur durch die Stadt und danach weiter." Log ich.
Beide nickten, bedankten und verabschiedeten sich und liefen weiter.
Ich ging auf den Wald zu und machte mich schonmal auf eine lange Nacht bereit. Wenn ich meine Tasche wieder haben will, muss ich sie auch finden.
Bedeutet ich muss den Typen suchen.Na das kann ja heiter werden.
KpopIstBeste
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Die Letzte Mondbändigerin
FantasyNach einem Überfall auf das Königliche Schloss, blieb Skya als einzigste Mondbändigerin ihrer Art am leben. Sie kam viele Jahre so klar, wie sie jetzt Überlebt hatte, doch irgendwann lernte sie Mark und seine kleine Schwester Valeria kennen. Doch w...