retrouvaille

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(n.) the joy of meeting or finding someone again after a long separation,

rediscovery

"Komm schon, das wird lustig.", hatte sie gesagt. "Wenn du nicht mitkommst, dann wird das sicher total langweilig.", hatte sie ihr versichert. "Ich vermiss dich sonst so sehr komm bitte mit.", hatte sie sie angefleht. 

Und nun saß sie da, alleine, auf einer Liege, die Augen nach vorne auf das langsam hin und her schwankende Wasser gerichtet, während die Sonne da hinten am Horizont unterging. Die Musik von der Strandbar ein paar hundert Meter weiter konnte sie klar und deutlich.

"Die haben sicher den Spaß ihres Lebens.", dachte sie sich. "Und ich? Ich sitz mal wieder gelangweilt irgendwo rum."  

Wäre das alles ein bisschen anders gelaufen, hätte das sogar ein perfekter Abend am Strand werden können, aber für sie schien das Glück nie auf ihrer Seite zu sein. 

Ihre Freundin hatte sie dazu überredet mit auf einen kurz Urlaub zu kommen. Als Kind war sie nie wirklich im Urlaub, und wenn dann auch nur im gleichen Land. Sie dachte ein bisschen Abwechslung könnte nicht schaden und je mehr ihre Freundin ihr das eingeredet hatte, um so schöner hatte sie sich das vorgestellt. 

Die beiden Freundinnen hätten Abends am Strand sitzen und Pizza essen können, oder Nachts durch die Stadt laufen und blöde Dinge machen können. Sie hätten sich an den Pool setzen und sich über die Spargel dort lustig machen können, die dachten sie wäre coole Typen mit krassen Muskeln. 

Aber nichts davon ist wahr geworden. Nichts davon ist bis jetzt auch nur in irgendeiner Weise so passiert. 

Sie fragte sich warum ihre Freundin sie überhaupt dabei haben wollte, offensichtlich schien es ihr noch nicht einmal aufgefallen zu sein dass sie überhaupt weg war. 

Etwas beleidigt, enttäuscht und traurig schob sie mit ihren Füßen den noch warmen Sand vor ihrer Liege hin und her. Sie stützte den Kopf auf ihre Hand und sah auf ihr Handy.. 

Auch keine Nachrichten. 

Sie schaltete den Bildschirm genauso schnell aus wie sie ihn angemacht hatte und warf fast schon entsetzt ihr Handy nach hinten auf den freien Platz auf der Liege. 

Dann sah sie wieder nach vorne auf die weiterhin untergehende Sonne. Erst hatte sie den himmel in ein sattes gelb-orange eingetaucht und jetzt hatte der himmel schon einen dunkleren Rotton angenommen. Kleine vorbeiziehende Schleierwolken verziehrten die satte Farbe mit ihrem weichen millenial pink. 

Ein bisschen genoss sie es schon alleine zu sein, und war deshalb auch ein bisschen genervt als sie jemanden aus der Ferne auf sie zukommen sah. 

Es war ein Typ, er trug schwarze Shorts und ein ihm viel zu großes schwarzes T-Shirt das ihm fast bis zu den Knien ging. Außerdem trug eir ein schwarzes Basecap das perfekt zu seinen schwarzen Haaren passte. 

Er hatte Kopfhörer in den Ohren und sah - nach ihrer Einschätzung - nicht so aus als wäre er geplanter Weise am Strand. Niemand trägt solche Sachen wenn er tatsächlich vor hatte an den Strand zu gehen. Es kam ihr so vor als müsste er den Kopf von etwas frei bekommen, oder wie als wäre ihm ganz plötzlich langweilig geworden und bräuchte einen Spaziergang. 

Unauffällig musterte sie ihn weiter und versuchte dabei nicht zu stalkerhaft rüber zu kommen. 

Je näher er ihr kam umso sicherer war sie sich dass sie ihn schon mal gesehen hatte. Er kam ihr wirklich wirklich bekannt vor.. aber vielleicht verwechselte sie ihn einfach mit jemand anderem. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 02, 2018 ⏰

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