Kapitel 4

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Irgendwann bist du an einem Punkt, an dem du begreifst, dass du nicht mehr zu kämpfen brauchst, weil es dich nicht weiterbringt. Du begreifst, dass du nichts mehr tun kannst oder musst. Du kannst nichts erzwingen. Wenn du das begreifst, fällt erst alles in sich zusammen und dann ist Stille. Dann wird plötzlich alles leicht und leer in dir. Du fängst an loszulassen, woran du dich geklammert hast, an Hoffnungen, Menschen oder Dinge aus deiner Vergangenheit, die du so nicht akzeptieren wolltest oder konntest. Du begreifst, dass du all das nicht mehr ändern kannst. Egal, wie sehr du daran glaubst. Egal, wie sehr du es dir wünscht. Egal, wie sehr du dagegen kämpfst. Egal, wie weh es tut. Was geschehen soll, das geschieht. Was gehen will, das geht. Was bei dir sein will, das bleibt oder kommt aus freiem Willen zu dir zurück. Irgendwann sind die Schmerzen und die Angst loszulassen vorbei. Dann befreist du dich allmählich auch von Ängsten, Schuldgefühlen und Zwängen von allem, was dich festhält. Und du gehst deinen Weg, packst deinen Koffer mit dem, was übrig blieb. Ein Koffer voller Erfahrungen, Erkenntnisse und Erinnerungen. Dein Weg liegt vor dir, du siehst ihn noch nicht, aber du fühlst, es ist soweit. Du beginnst wieder mit dem ersten Schritt.

Der Soldat der mein Herz gestohlen hatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt