~POV Lynn~
„So, jetzt erzähl mal. Was gibt's neues?" Eine ziemlich überflüssige Frage, bedenkt man, dass wir alle paar Tage miteinander sprachen und somit kaum Zeit für großartige Veränderungen gegeben war, von denen ich nicht schon aus vorherigen Gesprächen wusste.
„Rena hat sich gemeldet." Seine Stimme klang nüchtern - zu nüchtern, für dieses doch noch sehr heikle Thema. Fast augenblicklich saß ich aufrecht, bereit ihm aufmerksam zu zuhören und wenn nötig den ein oder anderen Rat zu geben.
Obwohl wir uns erst seit kurzem kannten, hatte er sich mir relativ früh anvertraut und das wusste ich zu schätzen. Als ich von ihrer Trennung erfahren hatte, machte ich ihm mehr als deutlich, dass ich immer für ihn zur Stelle sein würde, sollte er reden wollen.
Ich wusste es zu schätzen, dass er nun auf mich zu kam, denn ich empfand es immer als großen Vertrauensbeweis, wenn man sich jemanden anvertraute, gerade wenn es um Dinge wie dieses ging. Ich versuchte, mir die Überraschung und auch leichte Freude darüber nicht zu sehr ansehen zu lassen. Das wäre verdammt fehl am Platz, das wusste ich. Außerdem kam auch erneute Sorge in mir auf, wie jedes Mal, sobald wir dieses Thema auch nur anschnitten.
„Bin ganz Ohr." Bei diesen Worten stand mir die Besorgnis regelrecht ins Gesicht geschrieben.
Florian seufzte leise. „Sie will sich mit mir treffen. Angeblich gibt's noch was zu klären, auch wenn ich keinen Plan hab, was sie gemeint hat."
Verächtliches Schnauben meinerseits. Erst hatte sie ihn auf's übelste abserviert und nun kam sie wieder an. Ich hasste solche Mädchen. Zu erst wussten sie nicht zu schätzen, was sie an Jungs wie Flo hatten und dann kamen sie wieder an gekrochen.
Beide waren seit einem viertel Jahr getrennt und nun meldete sie sich wieder. Das konnte nichts gutes verheißen.
„Und hast du zugesagt?" Gerade jetzt fiel es mir deutlich schwerer als sonst, die Situation nur als gute Freundin zu betrachten. Die Sorge wich der Angst. Ich war froh, dass meine Stimme wenigstens einigermaßen ruhig blieb.
„Genau darüber wollte ich eigentlich mit dir reden...", setzte er an. Bevor er die Gelegenheit bekam auszusprechen fiel ich ihm ins Wort. „Wieso mit mir?" Ein Mix aus Schock und Überraschung schwang in meiner Stimme mit. Für gewöhnlich ließ ich andere immer ausreden, doch in diesem Moment konnte ich nicht an mir halten.
Leicht schüttelte Flo den Kopf über meine Reaktion. „Ganz einfach...", führte er schmunzelnd fort, „Sie ist eine Frau. Du bist eine Frau. Da hatte ich gehofft du hättest'n Plan was dahinter stecken könnt'." Okay, das erschien mir sogar relativ logisch. Es war schon mal gut zu wissen, dass selbst er Lunte roch. „Außerdem...", begann er gefolgt von einer weiteren kurzen Pause.
„Außerdem?", hakte ich unsicher nach.
Ein kurzes Seufzen seitens Flo. „Außerdem vertrau ich dir. Also, ich mein, auf deinen Rat. Ach, du weißt schon, was ich mein." Ein sanftes Lächeln trat auf seine Lippen und ich spürte, wie mir bei diesem Anblick leichte röte in die Wangen schoss. Ich hoffte inständig, dass dieser Umstand nicht sonderlich gut über die Cam erkennbar war. Sein darauf folgendes, verschmitztes Grinsen raubte mir jedoch die Hoffnung. Manchmal würde ich ihn am liebsten einfach dafür würgen, wenn er mal wieder meine Gedanken zu erahnen schien. Ich verdrehte die Augen, während ich ein letztes Mal an der Zigarette zog und sie anschließend - beschäftigt mit meinen eigenen Gedanken - ausdrückte.
Schweigen. Ich starrte schon fast angestrengt auf meine Hände, die auf meinem Schoß lagen, doch ich spürte die ganze Zeit, dass sein Blick auf mir ruhte. Ich war verwundert, dass er mir tatsächlich die nötige Ruhe zum nachdenken ließ, denn das machte mir deutlich, dass ihm meine Meinung wirklich wichtig war. Nach einer gefühlten Ewigkeit, brach ich die Stille.
„Hat sie gesagt, wann sie sich mit dir treffen will?" Meine Stimmer war ruhiger, als ich zunächst erwartet hatte, wohingegen seine Antwort ziemlich kritisch ausfiel: „In 'ner Woche."
„Hmm... Na ja erst mal ganz einfach - Was sagt dir dein Gefühl? Hingehn oder nicht?"
Es war vermutlich das einfachste, bei dem ganzen an dem Punkt anzusetzen, bevor ich begann wild zu spekulieren. Leichte Unruhe in meiner Stimme, denn obwohl ich natürlich für ihn da sein und das beste für ihn wollte, so fiel es mir doch nicht ganz leicht, das dumpfe Gefühl, welches nun langsam in mir aufstieg, zu unterdrücken.
„Eigentlich hab ich absolut keinen Bock auf sie, aber ich weiß nicht..."
Mir schoss eine fixe Idee durch den Kopf und ich wünschte, ich hätte sie sofort verdrängt, denn ich war nicht dafür bekannt in solchen Momenten sonderlich gute Einfälle zu haben. Mit aller Mühe versuchte ich, den Gedanken im Keim zu ersticken, doch entgegen jeder Hoffnung, hatte ich ihn auch schon im nächsten Moment ausgesprochen.
„Dann komm ich einfach vorbei und begleite dich."
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Are you kidding me?
FanficSie lernten sich auf einem Fantreffen kennen. Nicht sprach dafür, dass sich mehr daraus entwickeln würde. Doch aus einem kurzen Treffen, wurde eine Internetbekanntschaft. Aus einer Bekanntschaft, eine tiefe Freundschaft. Während Flo und Lynn vertief...