Miau?

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Niall kam von seinem Ausflug zurück und brachte mir Pinkelbeutel, Wasserflaschen und ein kleinen Erste-Hilfe-Kasten mit. Verwundert über die ganzen Sachen sah ich Niall an.

"Oh, das hier ist dafür da, dass du nicht ins Gebüsch machen musst, wenn da Spritzen liegen sollten. Die Flaschen sind, kannst du dir wohl denken, zum Trinken da, damit du nicht verdurstest. Und der Kasten hier, darin befinden sich Nähzeug für Wunden...", Sagte Niall und deutete auf die einzelnen Sachen. Ich nickte und ging runter in die Küche zum Kühlschrank, holte mir Milch und Trank sie im Karton bis zur Hälfte aus. Milch war einfach das Beste was es gab!

"Haz? Wollen wir was unternehmen? Zum Beispiel... Kino? Bowling? Einfach nur nach draußen?", schlug Niall vor, der mir nachgegangen ist. Ich schüttelte den Kopf, irgendwie fügte ich mich nichts gerädert als jetzt nach draußen zu gehen.

"Ok, vielleicht ein nächstes Mal... Ich telefoniere kurz, ok? Geh einfach dahin, wo du magst", sagte Niall freundlich, gab mir einen Klaps auf den Oberarm und nahm die Treppe wieder nach oben. Nickend Trank ich die Milch weiter aus, beschloss dann, den Garten des Hauses zu erkunden. In ihm gab es tausend Schmetterlinge und andere Tiere, denen ich hinterher rannte, um sie zu fangen. Einmal fing ich einen Schmetterling, er war weiss mit etwa Lila an den Flügeln, aber er kitzelte meine Hand so sehr, dass ich ihn wieder freiließ. Kichernd kratzte ich mich hinter den Ohren, wo sich eine Biene abgesetzt hatte. Zum Glück hat sie mich nicht gestochen, ich hatte schon mal darauf allergisch reagiert! Aber nun waren alle Tiere netter zu mir. Wovor ich trotzdem Angst hatte, war ein Hund. Hunde waren groß, stanken und jagten Katzen... Uff, Katzeninstinkt also.

"Hey, da bist du ja! Weißt du, mit wem ich gerade telefoniert habe? Louis. Er sagt... Er sagt, er sei froh dich los zu sein...", meinte er. Doch ich spürte, dass er log.

"W-wa... W-Warum lügst d-du?" Meine Augen füllten sich reich mit salzigen Tränen, die an meinen Wangen runter kullerten. Niall senkte den Kopf, schüttelte ihn und legte einen Arm um mich.

"Ich Lüge nicht", meinte er, "Louis hat das wirklich gesagt! Soll ich dir ein paar Milchkekse backen?" Im Unterbewusstsein wusste ich, dass er log. Aber mein gutmütiges Herz schenkte ihm meinen Glauben und dankend nickte ich. Niall war doch ein guter Mensch, er half mir, als Louis mich alleine gelassen hat.

"Komm mit in die Küche. Ich will dir das Backen beibringen. Kommst du?", fragte er, als ich mich kein Stück rührte und ihn nur dumm anstarrte wie eine Attraktion im Zirkus. Ich nickte und folgte ihm nach unten in die Küche, wo sein Küchenmädchen natürlich schon alles vorbereitet hatte. Zwei neue Milchkartons, die ich am liebsten sofort ausgetrunken hätte, angerührter Teig, Quark für?

"N-N-Niall? W-Warum?", fragte ich, zeigte auf den Quark.

"Oh der ist für die Milchcreme am Ende. Die kommt zwischen zwei dünne Kekse. Wir haben auch noch Aprikose und Erdbeere als Geschmack. Aber dann schmeckt es nicht mehr so nach Milch. Such dir aus, was du haben willst!", sagte er ganz freundlich und ließ das Mädchen ein paar anders farbige Quarks hervorholen. Ich benutzte meine empfindliche Nase und roch daran, aber das Einfachste fand ich am leckersten. Also zeigte ich Lächelnd auf das, was er eh nehmen wollte und guckte ihm dabei zu, wie er anfing zu backen.

"Zuerst gibst du den Teig in diese Formen hier. Die sind extra dafür da. Ich gebe den Teig hier rein und danach kommt die Milchcreme dran." Ich sah genau zu, ich nahm mir vor, die Kekse irgendwann alleine Backen zu können.

"Die Creme muss aufgeschlagen werden... Hier, mit einem Schneebesen." Das lustige Ding, was Niall in der Hand hielt, rührte in dem Messbecher den Quark zusammen mit einem süßlich reichenden Pulver um. Anschließend kam der Mixer zum Einsatz. Der machte Laute Geräusche aber war echt lustig. Er hat Niall mit Creme voll gespritzt.

"Haha!", lachte ich. Niall nahm den Mixer und hielt ihn in meine Richtung. Nun war ich auch mit Milchcremekleksen übersät.

-

Als Niall und ich abends die Milchkekse bei einem Film aßen, dachte ich wieder an Louis, der hoffentlich an mich dachte und ein bisschen Schuldgefühle hatte. Es wäre schon schade, wenn er keinen einzigen Gedanken an mich verschwenden würde. Während dem Film merkte ich, dass Niall an mich ran rückte und den Arm um mich legte. Doch ich verstand diese Geste noch nicht, also kuschelte ich mich in seine Arme. Sie waren stark und ich konnte an ihnen riechen. Er benutzte ein wunderbares Parfum.

"Ich mag dich, Haz. Dich und deine Unschuld." Unschuld? Ich war doch nicht unschuldig! Plötzlich spürte ich, wie seine Nase an meiner Halsbeuge kratzte und mir damit einen ungeheuren Schrecken über die Haut jagte. Seine Hände wanderten zu meinem Katzenschwanz, der sich unter den liebevollen Bewegungen anspannte und sich den Berührungen hingab. Aber zu meinem Schreck stellte ich mir Louis vor, wie er mich so anfasste wie Niall es gerade tat. Aber er hatte mich verletzt.

"Ich will, dass du mich küsst, Haz." Ich schluckte und willigte ein, doch dieser Kuss war feucht und nur von einer Seite ausgehend, ich wollte nicht, dass er mich küsste. Aber ich ließ es zu, ich hatte Angst, dass er mir weh tut.

"Miau?", fragte ich als er aufhörte und mit seinen blauen Augen, die kälter als die von Louis waren, anstarrte. Er grinste nur leicht und küsste mich am Hals, doch ich schnurrte nicht und machte auch so keine Anzeichen, dass mir das gefiel.

"Haz? Ich bring dich in Bett. Der Film ist eh langweilig, oder?" Ich wollte nicht widersprechen, also nickte ich nur und ließ mich von ihm in mein Zimmer tragen. Er deckte mich zu und stellte mir fünf Minuten später noch einen Kakao an die Seite, den ich zum einschlafen trinken sollte.

"Das beruhigt mich persönlich immer", sagte Niall schmunzelnd und strich mir noch ein letztes Mal über meine Ohren bevor er hinaus ging und die Tür schloss. Als ich da so lag wanderten meine Gedanken zu diesem Kuss. Er war auf meiner Seite gefühllos verlaufen und soweit ich weiß, sollte man dann eine Person auch nicht weiter küssen. Doch plötzlich, als ich anfing, mir Louis bei diesem Kuss vorzustellen, würde alles viel besser und irgendetwas passierte mit meinem kleinen Wutzi Dutzi! Er drückte gegen meine dünne Hose und wollte raus. Ich hatte einen Trieb, einen Katzentrieb, irgendetwas zu nehmen und meine Bedürfnisse zu stillen ...

Auf einmal schellte es unten und sofort fragte ich mich, ob es Louis war, der an der Tür stand. Aber an den Stimmen vernahm ich, dass Zayn gekommen war. Er wollte mich sprechen. Schnell kroch ich unter meine Decke und begann mich so klein einzurollen wie möglich, doch leider war ich keine komplette Katze, sondern ein Mensch. Als die Schritte lauter wurden, floh ich unter das Bett und verzog mich im die hinterste Ecke.

"Haz? Ich bin es, Zayn. Ich bin gekommen, um dich zu holen."

Hallo :) ich habe lange nichts mehr geupdatet (gibt's das Wort? ^^) und ja, Stress. Meine Mutter sagt ich bin eine Enttäuschung und habe keine Freunde, wirft mich die ganze zeit raus und beschwert sich darüber, dass ich keinen festen Freund habe... Deswegen hier! :-) ein Kapitel ich glaub dass es etwas kürzer ist als die anderen... aber egal ich hoffe es gefällt. Schreibt es doch bitte in die Kommentare! Und ach ja :) 1K geschafft!!! :D

Hybrid LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt