Anime: Aku no Hana - Die Blumen des Bösen

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Vor wenigen Tagen habe ich auf der allseits beliebten Plattform YouTube einen Trailer zu Aku no Hana – Die Blumen des Bösen gefunden, der mich neugierig gemacht hat.

Das Resultat: Fast zwei ganze Nächte hatte ich damit verbracht, die dreizehn Episoden des Animes im Marathon zu schauen – deshalb auch die brandneuen Gucci Bags unter meinen Augen.

Handlung: Der Schüler Takao Kasuga verbringt den Großteil seiner Schulzeit mit exakt zwei Dingen: Seine Klassenkameradin Saeki vergöttern und Bücher lesen, die niemand in seinem Umfeld kennt oder verstehen würde. Dabei hat es ihm besonders die Gedichtsammlung „Les Fleurs du Mal“ (für die, die Französisch nie gelernt haben oder, wie ich, nie im Unterricht aufpassen: dt. Die Blumen des Bösen) von Charles Baudelaire angetan.

Als er jedoch eines Tages nach Schulschluss in sein Klassenzimmer zurückkehrt, um sein vergessenes Buch zu holen, fällt ihm buchstäblich der Sportbeutel von seiner Angebeteten Saeki vor die Füße. Mit Gewissensbissen gibt er der Versuchung nach und entwendet ihre Sportkleidung. Zu seinem Pech wird er dabei von seiner sonderbaren Mitschülerin Sawa Nakamura beobachtet, die ihn fortan damit erpresst. So möchte sie, dass die beiden einen Vertrag abschließen, der Kasuga an Nakamuras Befehle bindet – doch ihr Ziel ist es einzig und allein, seine „Hüllen“ von ihm abzureißen und ihn dazu zu zwingen, sein wahres, verdorbenes Ich nicht länger zu verstecken.

Wer sich die ersten paar Minuten des Animes gibt, wird erkennen, dass der Zeichenstil so ganz anders ist, als bei den meisten anderen.

Das liegt daran, dass bei der Produktion Rotoskopie verwendet wurde – die Szenen wurden von echten Schauspielern gespielt und digital nachgezeichnet

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Das liegt daran, dass bei der Produktion Rotoskopie verwendet wurde – die Szenen wurden von echten Schauspielern gespielt und digital nachgezeichnet.

Ehrlich gesagt verstehe ich gar nicht, warum der Zeichenstil ein so großer Kritikpunkt ist und viele dazu verleitet hat, den Anime nach der ersten Episode abzubrechen. Natürlich ist es erst einmal gewöhnungsbedürftig, wenn man sich vorher nur mit Moe Moe Kawaii Scheiße die Birne zugedröhnt hat, aber spätestens nach der zweiten Folge merkt man, wie passend das realistischer wirkende Setting ist, um die Serie atmosphärisch zu machen.

Jede Folge von Aku no Hana ist durchzogen von Trübseligkeit und dem Gefühl, gefangen zu sein. Gerade dieser hohe Grad an Atmosphäre hat mich als Zuschauer dazu verleitet, auch bei den kleinsten Ereignissen mitzufühlen, als sei ich die Hauptperson selbst.

Dabei ist Kasuga nicht einmal der allergrößte Protagonist, wie man genau in der Situation erkennen kann, in der die rothaarige Nakamura auftaucht und ihn mit Saekis Sportsachen erpresst. Wäre Kasuga weniger substanzlos, so hätte er eine intelligente Ausflucht gefunden und sich geschickt wie ein Aal aus der unschönen Situation herausgewunden – zum Beispiel dadurch, dass er Saeki ihre Sportsachen zurückgibt und sagt, er hätte sie auf der Straße liegen sehen. Nakamura gilt in der Klasse immerhin als gemeine, herablassende Außenseiterin, ihr hätte ohnehin niemand geglaubt.

Aber nein: Kasuga gibt sich widerstandslos geschlagen und ist fortan der Sklave von Nakamura, die nichts anderes will, als „einen echten Perversen in Aktion“ zu sehen. Dafür möchte sie ihm alle seine Masken abnehmen und zwingt ihn daher dazu, Saekis Sportsachen unter seinen normalen Klamotten zu tragen, während er mit Saeki auf einem Date ist, das sich überraschend schnell aus den beiden ergeben hatte.

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