Die Luft war eisig kalt als ich aus der Tür des im retrostil gehaltenem Billardcenter trat. Ich schloss die Tür hinter mir sorgfältig ab und schaltete die neben dem Eingang ebenfalls altmodisch aussehende Neonleuchte mit der roten Aufschrift 'Open', aus. Mein altes Damenrad stand hinter der Ladenecke und war zu meiner Überraschung nicht komplett nass geregnet. Trotzdem wischte ich mit dem Ärmel meiner hell rosafarbenen Frühlingsjacke die letzten Wassertropfen auf meinem Fahrradsattel ab, stieg anschließend auf und drehte mich noch mal um, um sicherzugehen, dass ich auch kein Licht und kein Leuchtschild des Billardcenters vergessen hatte, bevor ich mich auf den Weg nach Hause machte.
Jetzt arbeite ich schon seit einem Jahr dort. Ich wischte mir mit em Handgelenk eine Strähne aus dem Gesicht, während ich in die rutschiegen Pedalen meines Fahrrads trat und mich durch die stille Nacht käpfte. Morgen werde ich das erste Mal eine neue Praktikantin einarbeiten dürfen, ihr Name ist Mira hat mir vor wenigen Tagen mein Chef verraten. Ob sie wohl in unser inzwischen schon sehr gut eingespieltes Team passen wird?, überlegte ich und musste grinsend den Kopf schütteln als ich mich daran erinnerte wie unsere letzte Praktikatin wirklich garnichts auf die Reihe bekommen hat und das ganze beinahe in einer Katastrophe geendet wäre.
Ein lautes Hupen holte mich plötzlich aus meinen Gedanken. Ich bremste schlagartig und rutschte auf der nassen Straße aus. Ein dunkler Sportwagen mit agressiven Xenonscheinwerfern und sehr hoher Geschwindigkeit raste an mir vorbei und hätte mich um ein Haar erwischt.
'Arschloch' dachte ich mir während das Geräusch des Angeberautos von der Dunkelheit langsam verschluckt wurde und ich mich aufrappelte, mein Fahrrad wieder hinstellte und meine dreckigen und feuchten Hände an meiner Hose abklopfte. Genervt setzte ich mich wieder auf mein Fahrrad und wollte gerade weiterfahren als ich bemerkte dass auch noch die Kette abgesprungen war. Fluchend und mit einem Augenrollen stieg ich also wieder ab, schob mein Fahrrad, welches ratternde Geräusche von sich gab, neben mir her und machte mich zu Fuß wieder auf den Weg in die Richtung meiner Wohnung.
Zuhause angekommen stellte ich mein Fahrrad hinten an die Hauswand wo auch die Fahrräder der restlichen Mitbewohner des Mehrfamilienhauses standen. Ich schloss die graue Haustür mit den grünen und blauen Buntglassteinen auf, bei der ich, jedesmal wenn ich sie sehe, einen kleinen Kotzreiz bekomme. Mit einem angestrengten Säufzer steige ich die Treppen bis in den dritte Stock hinauf und öffne die Tür zu meiner Wohung. Schnell schmiss ich meine Tasche auf die weiße Komode, hing meine Jacke zum trocknen über einen unscheinaren Holzstuhl, zog mir mühsam meine enge Jeans aus, welche dank meines kleinen Unfalls nass an meiner Haut klebte, und warf sie direkt in den Wäschekorb, suchte mir schnell ein frisches T-shirt aus dem Kleiderschrank, putzte mir mit letzter kraft in meinem kleinen bescheidenen Badezimmer meine Zähne und legte mich dann in mein wohlig weiches Bett, schloss mit einem leichten zufriedenen Lächeln meine Augen und schlief sofort ein.
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Choked by Love
Teen FictionDas Gute oder das Böse? Das Einfache oder das Komplizierte? Das Süße oder das Heiße? Das Perfekte oder das Unwiderstehliche? Laea hätte sich entscheiden müssen, hätte er das nicht schon für sie getan... In jeglicher Hinsicht ist sie IHM unterlegen...