Hallo Jeno,
der erste Kuss!
Darüber machen sich ja viele Jugendliche Gedanken. Manche wollen ihn mit ihrer ersten Liebe, anderen ist dieser Kuss egal und vielleicht gibt es sogar welche, die ihn erst im erwachsenen Alter haben werden.
Kannst du dich noch an deinen erinnern? Denn ich kann mich noch an meinem erinnern. Allein schon der Gedanke an ihn erweckt ein Kribbeln im Bauch.
Ja, ich gehörte zu denjenigen, die den ersten Kuss als was Besonderes vernahm.Schließlich hatte ich meinen ersten Kuss mit dir.
Es war an einem Sommerabend, ein paar Wochen nachdem wir am See waren. Du wolltest bei mir übernachten, da unsere Eltern nicht da waren und natürlich konnte ich nicht Nein sagen.
Da es noch ziemlich warm war, verbrachten wir den Abend auf meiner Terrasse, wo wir auf dem Boden lagen und mal wieder die Sterne am Himmel beobachteten.
"Nana?", flüstertest du in die Stille.
"Ja?",flüsterte ich zurück, sodass die angenehme Stille verschwand.
"In letzter Zeit wirkst du so...so nachdenklich? Um ehrlich zu sein wirkst du so seit unserem Gespräch über Gefühle. Hab ich was Falsches gesagt? Wenn ja, dann tut es mir Leid.", sagtest du mir mit einem sehr besorgten Ton.
"Nein, natürlich hast du nichts falsch gemacht! Mag sein, dass ich geistig leicht abwesend war, aber ich hab wirklich über vieles nachgedacht, da musst du dir keine Sorgen machen.", antwortete ich und drehte meinen Kopf zu dir, um dich anzulächeln, damit du wusstest, dass wirklich alles gut war.
"Und willst du diese Gedanken nicht mit mir teilen?", fragtest du mich erneut und ich spürte, wie meine Wangen leicht rot wurden.
"Vielleicht noch nicht...", murmelte ich zögernd und setzte mich auf.
"Wieso denn nicht? Normalerweise sagst du mir immer alles! Ist es doch was Ernstes?"
Du setztest dich ebenfalls auf und nähertest dich mich, sodass du direkt vor mir saßst und in meine Augen schauen konntest.
So wie ich in deine schaute.
Ich konnte dir nicht antworten, so sehr hatten deine Augen mich gefesselt. Da war das Gefühlschaos, das ich schon seit Wochen hatte, wieder da. Mein Körper war wie paralysiert und mein Hirn war wie ausgeschaltet. Das einzige, was ich tat, war dich anzustarren.
"Nana!", sagtest du und löstest mich somit aus meiner peinlichen Starre.
"Nana, wo warst du denn schon wieder? Langsam mach ich mir sehr große Sorgen um dich.", führtest du fort.
Beschämt versteckte ich mein Gesicht hinter meinen Händen, damit du mich nicht mehr anschauen musstest.
Ich dachte, ich hätte dich mit meinem Verhalten verstört oder abgeschreckt, da ich noch nie so komisch war. Jedoch waren diese Gedanken falsch, denn innerhalb paar Sekunden hattest du deine Arme um mich geschlungen und mich zu dir gezogen.
"Jaemin, es ist alles okay.", flüstertest du mir zu und streicheltest meinen Kopf und meinen Rücken.
In dieser Position verweilten wir für ungefähr zehn Minuten, vielleicht mehr, vielleicht weniger, ich hatte in diesem Moment mein Zeitgefühl verloren. Aber das war nicht wichtig. Viel wichtiger war das Gefühl von Geborgenheit, Wärme und Freude, das ich spürte, als du mich die ganze Zeit in deinen Armen hieltst.
Ganz plötzlich beschloss ich etwas zu tun, ohne wirklich darüber nachzudenken.
"Jeno?", fragte ich dich und schaute auf zu dir.
"Ja, Nana?", fragtest du und schautest zu mir leicht lächelnd herab.
"Egal, was ich sag und tu, du wirst mich nie hassen oder anders von mir denken, oder?", fragte ich und stotterte leicht.
"Natürlich.", bestätigstest du meine Frage. Es gab kein zurück mehr für mich, also wagte ich es, dir diese Frage zu stellen.
"K-kann ich dich küssen?"
Verwundert schautest du mich an und wirst ebenfalls leicht rot.
"Willst du echt deinen ersten Kuss m-mit mir?", stottertest du unsicher, da du genau wusstest, wie wichtig der erster Kuss für mich war.
Entschlossen nickte ich und lächelte dich an, um meine Entscheidung zu bestätigen.
Nachdem du mein Lächeln sahst, wurdest du viel ruhiger.
"Ja, Jaemin.", antwortetest du.
Du legtest deine Hand auf meiner Wange und ich näherte mich immer mehr deinen Lippen zu. Als nur noch eine kleine Lücke trennte, schlosst du deine Augen und dann brach ich den Abstand zwischen uns.
Ich schloss auch meine Augen und genoss das Gefühl deiner weichen Lippen auf meinen. Deine Hand ruhte immer noch auf meiner Wange und streichelte sie, während du meinen Kuss erwidertest.
Als wir uns vom Kuss lösten, sahen wir uns tief in die Augen und kicherten.
"Und wie war's?", flüstertest du mir zu. Ich konnte deinen Atem spüren, so nahe waren wir geblieben.
"Wunderschön.", gestand ich und fühlte noch die Schmetterlinge im Bauch.
Du gabst mir einen Kuss auf dem Kopf und umarmtest mich wieder, weshalb ich mich direkt einkuschelte.
Zwischen Streicheleinheiten und plötzlichen Kichern oder Lächeln schlief ich glücklich in deine Arme ein.
Ob meine Gefühle von dir erwidert wurden, das wusste ich nicht, aber es war mir völlig egal.
Hauptsache ich hatte dich.
~Nana
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Hallo Jeno || l.jn x n.jm
أدب الهواة《Hallo Jeno, Wenn du diesen Brief liest, bin ich wahrscheinlich nicht mehr da, aber wache über dir im Himmel.》 Stell dir vor, du hast einen besten Freund oder eine beste Freundin. Diese Person ist wie ein Bruder oder Schwester, du vertraust...