《Zurück》

278 44 2
                                    

Hallo Jeno.

Momentan ist es zwei Uhr nachts und während ich diesen Brief schreibe, schläfst du neben mir, nachdem du einen kleinen Nervenzusammenbruch hattest, da du und deine Freundin euch getrennt hattet. Mir war schon von Anfang an klar, dass sie dir nicht gut tun würde, aber dass es auch wirklich so gewesen ist, hat mich überrascht, da sie doch so in dich verliebt schien.

Zum Glück war ich an dem Tag zuhause, da meine Gesundheit sich immer mehr verschlechterte und ich andauern im Krankenhaus sein musste.

Was meine Krankheit war, wusste keiner so richtig, man wusste nur, dass es sich um eine tödliche Autoimmunerkrankung handelte, die man eventuell auch heilen konnte. Jedoch spielte die Psyche eine wichtige Rolle bei der Heilung und da es mir geistig nicht wirklich gut ging, verzögerte sich der Heilungsprozess, sodass ich auch mehrere Tage nicht zur Schule gehen konnte und ich diese Tage im Krankenhaus verbringen musste. Nach einigen Wochen hatte sich diese Erkrankung scheinbar verbessert, weshalb ich wieder regelmäßig zur Schule gehen konnte und endlich wieder zuhause sein durfte.

Zurück zu dir. Heute Nachmittag klingeltest du plötzlich an meiner Tür, nachdem wir für ungefähr fünf Monate nichts mehr miteinander zutun hatten, da du zu sehr mit deiner Beziehung und ich mit meiner Gesundheit beschäftigt waren. Verwundert öffnete ich die Tür und sah dich zitternd und mit geschwollenen Augen vor mich stehen. Da es draußen schneite, zog ich dich direkt rein und brachte dich in mein Zimmer, obwohl du deine Jacke und Schuhe noch anhattest.

Im Zimmer angekommen fingst du sofort an zu weinen. Du weintest genauso viel wie damals, nachdem du diesen großen Streit mit deinen Eltern hattest und wir auf deinem Dach lagen. Da du ja sonst immer glücklich bist, ist es total schmerzvoll dich so zu sehen. Ich legte all meine unwichtigen Probleme beiseite und nahm dich in meine Arme.

Nachdem du alles rausgelassen hattest, zogst du endlich deine Jacke aus und warfst sie in irgendeine Ecke des Zimmers. Ich strich deine Hand, um dich zu beruhigen, und dann fingst du an alles zu erzählen.

Dazwischen kamen so viele Entschuldigung deinerseits, du gabst dir die Schuld für das Scheitern deiner Beziehung, obwohl du ihr so viel Zeit gewidmet hattest und du gabst dir die Schuld für das Ignorieren unserer Freundschaft, du gabst dir praktisch für alles, was dir einfiel, die Schuld und das konnte ich mir nicht weiter ansehen.

Ich umarmte dich nochmal fest und versuchte dich zu beruhigen, während meine Hand über deinen Rücken strich. "Jeno, es ist ganz bestimmt nicht deine Schuld. Du hast Alles für sie getan, egal was, und sie hat es einfach ausgenutzt. Wenn jemand die Schuld hat, dann diese Schlange, und nicht du.", sagte ich und trennte mich von der Umarmung, um dir in die Augen zu schauen.

"Aber ich hab auch dich verlassen...", murmeltest du.

"Sowas passiert in jeder Freundschaft, also mach dir darum keine Sorgen."

"Ja aber ich hatte dir versprochen, dich niemals zu verlassen!"

"Ich hatte es dir auch versprochen...stattdessen hab ich es, genauso wie du, getan. Siehst du, wir beide tragen die Schuld. Aber es ist doch jetzt egal, jetzt sind wir beide wieder zusammen."

"Aber ich hatte dich aus dem Nichts im Stich gelassen, nach all dem, was davor passiert war...", sagtest du und ich wusste, was du meintest, weshalb unsere Wangen leicht rot wurden.

"Wie gesagt, es ist egal, was in den letzten fünf Monate war, und jetzt schauen wir Ever After High, das ist ein Befehl!", sagte ich und wir beide fingen an zu lachen.

Dir ging es schon so schlimm, weshalb ich dir nichts von mir erzählt hatte. Deshalb hatte ich beschlossen, Netflix zu schauen, da wir das ja sonst immer machten und die Sorgen zu vergessen.

In diesem Moment waren meine Krankheit und meine Narben total nebensächlich. Du warst zurück und das war das wichtigste.

~Nana








________
Ich habe viele Recherchen zu dieser Krankheit gemacht, die Jaemin hat, aber es gab keinen genauen Namen, weshalb ich sie in diesem Buch als "unbekannt" und "selten" beschreibe.

Hallo Jeno || l.jn x n.jmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt