Kapitel 3 Jess

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Zaghaft schlug ich meine Augen auf. Wiedereinmal stand der Arzt von eben, über mir und sah mich geduldig an. "Hallo zurück. Sie hatten bloß einen Kreislaufzusammenbruch. War wohl doch etwas zu viel!", sagte er nachdenklich.

Schlaues Kerlchen.

Ich hatte ein Baby

Ich wurde vergewaltigt

Ich weiß nicht wie der Vater des Kindes heißt

Ich weiß meinen Namen nicht

Ich weiß nichts. Tolles Gefühl.

Ich räusperte mich, nahm mein Glas und spülte den ekligen Geschmack von Erbrochenem aus meinem Mund.

Dann holte ich tief Luft "Was wird jetzt werden?", fragte ich unsicher.

"Sie werden hier noch zur Beobachtung bleiben. Aber in ein paar Tagen, kommen sie in die Obhut von Jess."

Ich nickte erleichtert. Irgendwie mochte ich ihn. Er war nett. Wirklich nett. Vielleicht sogar bisschen mehr als das.

"Ich lass sie jetzt alleine. Achso, sie sind im 3. Monat schwanger!", sagte er lächelnd und verschwand.

Ich sah ihn geschockt hinterher. So lange wusste ich nichts von dem Ding... Baby, in meinem Bauch. Vielleicht wusste ich es und hatte es ebenfalls vergessen?

Ich merkte wie mein Kopf anfing zu schmerzen. Ich sollte mir wirklich weniger Gedanken machen.

Seufzend schloss ich meine Augen. Öffnete sie aber wieder widerwillig, als es klopfte. Ein leises 'herein', entwich meinem Hals und ein freundlich, lächelnder Jess kam herein.

"Geht's dir besser? War gestern wohl zu viel."

Das war gestern? Hatte ich solange geschlafen?

"Ja geht schon. Man muss sich an den Gedanken gewöhnen."

Er nickte und setzte sich an mein Bett. "Hast Du Hunger? Wir könnten in der Kantine was essen gehen."

Mein Magen grummelte und ehrlich gesagt, wollte ich mal wieder was leckeres Essen. "Oh ja, bitte. Ehrlich gesagt sterbe ich fast vor Hunger."

Er grinste siegessicher und half mir hoch. Ich hatte zwar nur meine Schlabbersachen an, aber das war mir jetzt gerade reichlich egal.

Langsam liefen wir den Gang hinunter und in das Café. Es duftete so herrlich, das mein Magen lauter knurrte und Jess anfing, laut zu lachen.

Ich sah ihn beleidigt an und stampfte zwei Meter vor ihm weiter. Pff.

"Kleine, jetzt beruhig dich und setz dich her", sagte er immer noch grinsend.

Ich schüttelte stur den Kopf und ließ mich auf einen anderen Stuhl, an einem anderen Tisch nieder. Jess seufzte und diesmal grinste ich siegessicher.

Das Grinsen verging mir allerdings, als mir ein alter Mann entgegen kam. Sabbernd, mit eingefallenem Gesicht, krank, ungepflegt.

Ich hasse Krankenhäuser. Alle krank.

Als der Mann sich neben mich setzte stand ich entsetzt auf und lief mit schnellen Schritten zu Jess.

"Hallo Miss. Was machen Sie denn da?", sagte er grinsend.

"Witzig, witzig", knurrte ich, musste dann aber lächeln.

"Ich will ein paar Wiener und eine Eisschokolade."

"Wie du willst Kleine."

Jess bestellte und kurz drauf kam mein Essen. Innerhalb kurzer Zeit hatte ich aufgegessen und trank genüsslich meine Eisschokolade.

Jess sah mich lächelnd an. "Du darfst bald hier raus. Dann kommst du mit zu mir, ok?"

"Ja klar. Irgendwo muss ich ja hin. Ich kenn ja niemanden!"

"Ich muss kurz raus. Komm aber gleich wieder."

Er stand auf und lief raus. Nun stand ich ebenfalls auf. Jess hatte vorher bezahlt.

Dann wartete ich. Allerdings kam er nicht, weshalb ich raus lief.

Draußen sah ich ihn. Er lief unruhig auf und ab.

Was hat er denn?

Ich lief auf ihn zu und wollte schon seinen Namen rufen, als ein gefährlich aussehender Mann auftauchte und ich hinter der Säule in Deckung ging.

Ich hörte sie nicht, sah nur das der Mann mit ihm sprach.

Jess runzelte die Stirn und sah ihn dann entsetzt und sprachlos an. Dann wurden seine Gesichtszüge hart und er nickte.

Was besprachen sie?

Dann gab Jess dem Mann etwas und umgedreht auch. Was wusste ich nicht.

Der andere kam mir bekannt vor, nur wusste ich nicht woher.

Ich strengte mich an und dachte nach, aber mir wollte es einfach nicht einfallen.

Schließlich gab ich es auf. Brachte ja doch nix.

Plötzlich kam Jess zurück.

Was jetzt?!

Ich tat so, als hätte ich nur was weggeschmissen und lief dann langsam auf ihn zu. "Da bist Du ja endlich", sagte ich zögernd.

"Ja, da bin ich wieder!", sagte er nervös.

Was ist denn mit dem los?

"Am Besten wir gehen hoch in dein Zimmer, ich muss dann gehen."

Ich nickte nur verwirrt. Dann wurde mir schlecht und ich rannte zum Mülleimer.

Dann übergab ich mich auch schon.

Zitternd wischte ich mir den Mund ab und stolperte schwach zurück.

Jess sah mich geschockt an, fing sich aber wieder und hob mich hoch. "Ich trag dich!"

"Was war das? Vielleicht vertrage ich einfach keine Wiener?"

"Ich glaub das sind die Schwangerschaftsauswirkungen", murmelte er leise.

Stimmt ja, ich bin schwanger.

"Oh, na lustig!", Ich seufzte.

Er trug mich in mein Zimmer und legte mich ins Bett. Dann trank ich was und wusch meinen Mund aus.

"Ich geh dann mal Kleine, Gute Besserung."

Er lächelte mir zu und verschwand.

Ich war so müde das ich augenblicklich einschlief.

Hätte ich gewusst, was noch alles auf mich zukommt, wenn ich mich erinnere, dann wäre ich am liebsten nie wieder aufgewacht.

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Hei ^^

Tut mir total leid, dass ich so lange nicht geschrieben habe.

Jetzt sind ja bald Ferien, dann habe ich mehr Zeit.

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch allen :***

Xoxo Charlotte *-*

~Blackout-Wer bin ich??Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt