Teil 3

9 0 0
                                    

Weil wir nicht bemerkt hatten, wie spät es schon war, machten wir uns auf den Heimweg. Dabei kamen wir an einem alten verlassenen und verfallenen Haus vorbei. Unsere Großeltern hatten uns mal erzählt, dass das ein Haus war, in dem die Nazis einen Stützpunkt zur Überwachung ihrer Flieger hatten. Wir unterhielten uns darüber, als wir plötzlich ein Licht in dem Haus sahen, wie wenn jemand mit einer Taschenlampe durch die Räume schleichen würde. Ich näherte mich dem Haus. Ich war schon fast an der Haustür, die aus den Angeln hing, als meine Schwester rief: „Bleib hier!" Doch ich ging beharrlich weiter. Überall lagen Glasscherben und Müllsäcke herum, die teilweise aufgeschlitzt waren. Die Glasscherben kamen wohl von den kaputten Fenstern. Im zweiten Raum, den ich betrat, saß ein Mann in der Ecke. Als er sich zu mir umdrehte sah ich, dass das Licht von einer Taschenlampe in seiner linken ausging. Mit Schrecken bemerkte ich das blutverschmierte Messer in seiner rechten. Einen Augenblick später sah ich die Leiche auf dem Boden. Dann kam der Mann langsam auf mich zu. Ich wollte weglaufen, hatte aber vor lauter Schreck vergessen, wie das ging. Als es mir wieder einfiel wollte ich rückwärts laufen, doch ich stolperte und fiel hin. An den Glasscherben auf dem Boden riss ich mir die Haut auf. Ich wollte nur noch hier weg. Ich konnte nicht aufstehen, deshalb kroch ich über den Boden. Die Glasscherben rissen meine Haut noch weiter auf, meine Kleidung war schon blutdurchdränkt. Ich konnte nicht mehr weiter. Der Mann kam immer näher. Sein Grinsen zeigte Vorfreude und Grausamkeit, in seinen Augen spiegelte sich die Mordlust. Er packte mich, ich schrie, mein Schrei wurde jedoch von einem Messer unterbrochen, das meine Kehle durchtrennte. Das Letzte was ich hörte, war die Polizeisirene.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 23, 2018 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

FerienmordWo Geschichten leben. Entdecke jetzt