4. Kapitel

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Prüfungen, Sling-Ringe und ein gewaltiges Missverständnis


Rrrrring! Rrrrring! Rrrrrring!

Rrrrring! Rrrrring! Rrrrrring!

Rrrrring! Rrrrring! Rrrrrring!

„Jaja, ich steh ja schon auf."

Grummelnd streckte Saphira ihre Hand aus und schlug auf ihren Wecker. Dieser rasselte daraufhin empört und sprang wütend auf ihrem Fingern herum. „Au!", kreischte sie und schleuderte den Wecker quer durchs Zimmer. „Mach das nochmal und ich verkaufe dich an den Collector!"

Zitternd sprang der Wecker hinter den Kleiderschrank und tickte leise als Entschuldigung, Saphira jedoch brummte nur etwas Unhöfliches. Müde schälte sie sich aus ihrem viel zu gemütlichem Bett und schlurfte ins Badezimmer, wo ihr die motivierteste Fulvia der Welt im Spiegel begegnete. „Meine Güte, Saphira, wenn das so weitergeht, siehst du bald genau so alt aus wie du wirklich bist", sagte sie zu sich selbst und gähnte, während sie in ihrem Badezimmerschrank nach ihrem Concealer suchte. Ihre Augenringe sahen aber auch wirklich schlimm aus.

Da vibrierte ihr Handy, dass neben dem Waschbecken auf der Kommode lag. Ja, Saphira hatte sich ein Handy gekauft, keinen Laptop – denn wie ein Macbook funktionieren soll hat sie noch viel weniger verstanden als dieses kleine, metallene Ding, dass irgendwelche kleinen Flämmchen hinter dem Glas haben musste. Anders konnte sie sich das verschiedenfarbige Licht nicht erklären.

Sie nahm ihr Handy in die Hand und wischte mit ihrem Finger über den Display. Eine Erinnerung erstreckte sich über die gesamte Leiste:

MAGIERPRÜFUNG!

„Oh, shit", keuchte Saphira und hetzte sofort wie von der Tarantel gestochen in ihrer Miniwohnung hin und her, um alles einzusammeln, was sie für den heutigen Tag brauchte. „Okay. Robe, Gürtel, Haargummi, Sling-Ring...sekunde mal. Wo ist mein Sling-Ring?"

Panisch kramte sie in ihrem Nachttisch herum und verstreute allerlei Krimskrams auf ihrem Teppichboden. Taschentücher, Bänder, Zettel und sogar ein Kamm lagen in Sekunden um sie herum verteilt.

„Ah, da ist er ja", seuftze sie erleichtert und hielt den goldenen, mit Verschnörkelungen verzierten Doppelring hoch. Vorsichtig platzierte sie ihn auf ihrem Bett, wo auch ihre restliche Ausrüstung lag.

„So. Ich gehe jetzt duschen, danach ziehe ich mich an, gehe frühstücken und versammle mich mit den anderen im Übungsraum. Oh, ich kann es kaum erwarten, das Sanctum Sanctorium zu sehen!", jauchzte sie fröhlich und sprang ins Badezimmer. Kaum ein paar Minuten später trat Saphira angekleidet aus ihrer Wohnung, den Kopf voller Vorstellungen und Erwartungen.

Beim Frühstück schenkte ihr keiner Beachtung, alle waren zu sehr in ihre Gespräche und Spekulationen vertieft. Wie würde das Sanctum wohl aussehen? Gab es dort eine Bibliothek mit geheimen Zauberbüchern? Und war es ihnen vielleicht sogar erlaubt, das Gebäude nach der Prüfung gemeinsam zu erkunden?

Auch Saphira tauchte in diese Überlegungen ein und stellte sich eine prachtvolle Kathedrale aus dunklem Holz, mit bunten Schnitzereien und dem berühmten, runden Fenster vor, dessen Form alle aus ihrer eigenen Bibliothek kannten.

Das Sanctum Sanctorium in New York war der Ort, an dem die Magierprüfung statt finden würden. Hoch gestellte Zauberer wie die Älteste würden sich unter den Prüfern befinden, jedoch auch viele andere berühmte Zauberer der Erde, die alle drei Teile der Prüfung erst seperat bewerten und dann den Mittelwert ausrechnen würden. Diese drei Teile wurden uns schon von Anfang an eingetrichtert.

Phoenix - Die Geschichte einer Fulvia (Doctor Strange FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt