5. Kapitel

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Punkte, neue Roben und eine Versöhnung

Als Saphira heute morgen aufwachte, drehte sich ihr Magen um.

Heute würde die Liste der neuen Magier verlesen werden, und diese durften sich dann ein neues Sortiment an Roben bei einem Schneider aussuchen, der sie speziell für Magier aus aller Welt herstellte und für den heutigen Tag extra nach Kamar Taj gereist war. 

Saphiras Kopf war voll mit Befürchtungen und Ängsten. Würde sie überhaupt bestehen? Die Chancen standen sehr schlecht für sie, und dass war sie sich bewusst. Und zwar so sehr, dass sie sich fühlte wie der letzte Verlierer.

Mit einem flatternden Magen machte Saphira sich sofort auf den Weg zum Übungsplatz. Das Frühstück ließ sie aus. Sie hätte sowieso nichts heruntergebracht. 

Da sie als erstes ankam, setzte sie sich an den Rand auf einen Stein und spielte ein bisschen mit einer Kerzenflamme in ihrer Hand, als nach und nach auch die anderen Schüler auftauchten. Nach einer weiteren halben Stunde erschien die Älteste mit Mordo im Schlepptau. 

„Guten Morgen, Schüler", begrüßte sie sie und das allgemeine Gerede verstummte. 

„Wie ihr sicher wisst, werden wir jetzt verkünden, wer von euch allen die Prürung bestanden hat. Diejenigen unter euch, deren Namen jetzt genannt werden, begeben sich bitte durch die große, blaue Tür rechts von euch. Nun, lasst uns anfangen. Mordo?"

Mordo räusperte sich, rollte ein Pergament aus und begann, die ersten Namen vorzulesen.

„Amanda Brook mit sieben von zehn Punkten."

Ein dunkelhäutiger Lockenkopf kreischte leise vor Freude und rannte förmlich zu der blauen Tür.

„Andreas Scholl mit acht von zehn Punkten."

Ein großer, stämmiger Junge folgte ihr.

„Astrid Green mit neun von zehn Punkten."

„Dean Morgan mit acht von zehn Punkten."

„Dominik Root mit sechs von zehn Punkten."

Und so ging das noch sehr lange weiter. Schüler um Schüler trat durch die blaue Tür und der Platz wurde immer leerer. Saphira knetete nervös ihre Hände, bis...

„Saphira mit sieben von zehn Punkten."

Erleichtert seufzte sie auf und erhob sich, um mit schnellen Schritten zur blauen Tür zu gehen. Doch dort hielt sie noch einen kurzen Moment inne.

„Stephen Strange mit neun von zehn Punkten."

Saphira verdrehte die Augen. War doch klar.

Als sie dann schließlich durch die Tür trat, verschlug es ihr die Sprache. Überall waren Kleiderständer und -haken mit Roben, Kleidern, Umhängen und Gürteln in allen Farben und Formen verteilt. Ein junger Mann mit braunem, lockigem Haar ging mit einem strahlenden Lächeln zu ihr und verbeugte sich kurz. „Gestatten, Madame, mein Name ist Lucas. Ich bin ihr persönlicher Berater in Sachen Zaubererroben. Haben sie schon einen gewissen Stil im Sinn?"

„Eigentlich nicht, Monsieur Lucas", gab Saphira etwas verlegen zu. Sie hatte sich so große Sorgen um ihren Punktestand gemacht, dass sie gar nicht an ein bestimmtes Design einer Robe gedacht hatte.

„Was ist denn ihr bevorzugter Zweig der Magie?", fragte Lucas mit seinem leicht französischen Akzent.

„Feuermagie", antwortete Saphira.

Lucas' Gesicht hellte sich etwas auf. „Aah, endlich eine Kundin, der ich mein neustes Modell vorführen kann!", rief er begeistert aus und klatschte in die Hände. „Sie müssen wissen, als Gehilfe des Schneiders darf ich selbst auch eigene Kreationen in das Sortiment beifügen."

Phoenix - Die Geschichte einer Fulvia (Doctor Strange FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt