Teil1 : Kapitel 5

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Yuna Perspektive
~ nächster Morgen

Ich wurde durch das aggressive Hupen eines Taxifahrers wach. Erschrocken sahs ich kerzengerade auf meiner Matratze und sah zum offenstehenden Schiebefenster. Kurzerhand rieb ich mir die Augen und raffte mich auf, was fast schon Zombiemäßig aussah.

Gähend lief ich den Flur meiner geräumigen Wohnung lang. Welch ein Luxus! Normalerweise sind Wohnungen in asiatischen Ländern recht kompakt und sehr klein, doch das Entertainment sorgte dafür, dass ihre Mitarbeiter gute Wohnungen besahsen und gut behandelt wurden. Eine Ironie in dem Satz! Doch nicht das SM Entertainment. Was in diesem Falle falsch gegagen ist, weiß ich nicht recht. Vielleicht war es einfach nur Glück!

Mittem in der Bewegung erstarrte ich vor dem Badezimmerspiegel. Mir fielen Blitzartig die Erlebnisse von Gestern Abend ein.

Einkaufen, Spielplatz, Oberdachloser und schließlich Jaehyun.

Jaehyun! Wie er mich 'gerettet' hatte und wir diese Unterhaltung hatten. Und es ihn kein Stück störte, dass ich so spartanisch geantwortet hatte.
Überhaupt diese Unterhaltung. Nichts besonderes, trotzdes blieb sie mir im Kopf ganz einfach weil er es war.
Ich grinste bei den Gedanken an ihm und haute mir dann selbst ins Gesicht.

Was machst du hier? Gefühle? Du hast welche für ihn, selbst wenn es nur Freundschaft ist. Ich weiß nicht wie lange ich hier in Korea bin, bevor ich wieder wegziehen muss und jeden, den ich mag und liebe, verlassen muss. Also schalt deine Gefühle ab!

Mehrfach Blinzelte ich. "Was denk ich da? Gefühle kann man nicht abschalten. Vielleicht sollte ich sie einfach zulassen und schauen was sich entwickelt", versuchte ich mich und meinen Spiegelbild zu überzeugen. In dem Moment fiel mir ein, dass ich ihm meine Nummer gegeben hatte. Vielleicht hatte er mir geschrieben.

Wenige Sekunden später hielt ich aufgeregt den Atem an als ich nachschaute ob Jaehyun mir geschrieben hatte.
Und dann die Enttäuschung.

Nichts!

Keine Nachricht!

"Siehst du, da hast du es! Er will dich doch gar nicht wieder sehen!", redete ich mir selbst ein, um seine Handlung zu erklären und mir selbst nicht Schuld zu geben. Dabei wusste ich es doch insgeheim.

Kurzerhand schleuderte ich mein Handy auf das Sofa und zog mich um. Ich redete mir ein, dass ich nie meine Regeln hätte brechen dürfen. Das alles sei so weit gekommen, weil ich es getan hatte.

Ich bereite mir etwas zum Frühstück zu und goss mir einen grünen Tee auf, den ich vorsichtig ins Wohnzimmer brachte. Dort angekommen stand ich unsicher rum und sah mich um. Wo sollte ich nur anfangen meine Sachen weiter auszupacken?

Schnell beschloss ich, dass nichts ohne Musik laufen würde und suchte mir eine NCT Playlist. Alle Lieder und Alben. Genau das was ich brauchte, um diese Gruppe kennenzulernen. Sie startete mit dem Lied "The 7th Sense". Der Song gefäll mir obwohl ich die Cheografie etwas abenteurlich fand, doch schnell verstand ich das die Gruppe ziemlich viel mit Tanzen zu tun hatte. Das zeigte sich auch in den anderen Lieder.

Mehr auf den Fernseher als auf das Auspacken konzentriert, kam ich schleppen vorran meine Sachen auszupacken. Irgendwann stellte ich fest, dass es auch Kannen schüttete. Langsam stellte ich mich an die rießige Schiebefensterfront, die den Blick in den Innenhof des Gebäude freigab. Auf der gegenüberliegenden Seite war die Nachbarwohnung. Uns verbannt ein rießiger Balkon, dessen Boden aus Glas war. Dieser  war mit den Darüberliegend Balkon verbunden, indem sich eine Metalltreppe schneckenförmig hinauf drehte. Doch ehrlich gesagt waren meine Nachbarn nie da, was wohl hieß das dieser riesige Balkon ganz mir gehört, wenn das Wetter schön war.

Der Regen tropfte gewaltig auf den Gläsernenboden und sprang Millimeter wieder in die Höhe. Ich schob vorsichtig das Fenster auf und lauschte dem Prasseln. Im Hintergrund lief in Dauerschleife Timeless.

-wer das Lied bis jzz nicht angemacht hat, sollte es -

Über meinem Kopf fing es an zu gewittern. Ich schlung die Arme um meinen Körper und starrte in den Himmel. Wie als könnte er meine Inneren Gefühle wiederspiegeln. Kopfschütteln versuchte ich Jaehyun aus meinem Kopf zu strichen, was einfach nicht gelang. Immer wieder dachte ich an gestern Abend. Vorsicht drehte ich den Anhänger meiner Ketter zwischen meinen Fingern hin und her. Er war nicht sonderlich spektakulär oder elegant gearbeitet, vielmehr unscheinbar und unakurat. Es war ein einfacher gepresster silberne münzengroße Anhänger, den ich von meinem besten Freund aus Japan darmals als Geschenk erhalten hatte. Stolz hatte er erzählt, dass er ihn eigenhändig gegossen hatte und unsere Inizialen darin geprägt hatte. Nur an einem einfacheren schwarzen Lederband hängend, trug ich die Münze seitdemher. Nur ab und zu hatte ich das Lederband ausgetauscht, wenn das Alte sich auflöste. Es war neben ein paar Fotos das Einzigste was ich von ihm Besahs.

Aus meinen Gedanken wurde ich gerissen, als mein Handy lautstark klingelte. Es war der Wecker, den ich mir gestellt hatte, um rechtzeitig zu dem Unterricht mit SI Cheng zu kommen. Schnell zog ich mir eine bequeme weitgeschnittende Hose und eine weiße Bluse an, dazu passende schwarz- weiße Schuhe. Gerade fiel mir noch ein, dass ich das eine Buch für Si Cheng mitnehmen wollte. Hoffentlich half es ihm sich neue Vokabeln besser zu merken.

Mit dem Buch in der Hand machte ich mich auf den Weg durch den strömenden Regen. Zwei Blocks später betratt ich das Entertainment und lief entspannt zu dem Zimmer von Gestern. Gerade als ich die Tür öffnete hörte ich Si Cheng nach mir rufen

"Annyeong Yuna", sagte er und hielt mir die Tür auf. Leicht dankend verbeugte ich mich vor ihm und betratt das Zimmer. Er folgte mir und setzte sich dann neben mich. Interessiert sah er das Buch an, welches ich mitgebrachte hatte.

"Das ist für dich. Vielleicht hilft es dir. Ich hatte es mal für eine Freundin gekauft, aber sie fand die Zeit nicht zum lernen, deshalb gab sie es mir zurück", sagte ich lächend und schob es zu ihm rüber. "Ich finde es ist eine sehr angenehme Art zum lernen und der Stoff ist kompakt zusammen gefasst, sodas du es auf Reisen mit nehmen kannst", sagte ich weiter.

"Danke...", sagte er und sah lächend in das Buch hinein. Einige Minuten blätterte es durch und laß etwas darin.
Stumm zog ich mein Handy heraus als ich vibrien merkte. Eine Nachricht in KakaoTalk:

Yah Yuna,
hier ist Jaehyun, der der dich gestern Mitternacht gerettet hat vor dem Obdachlosen.
Es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt Melde, doch ich hatte bis gerade eben keine Zeit... es tut mir leid :/

Hoffe du hattest bis jetzt einen angenehmen Tag, trotz des Wetters.

Völlig überrascht starrte ich auf das Display und musste mich am Riemen reißen, um nicht gleich vor Freude durch das Zimmer zu hüpfen. Er hatte geschrieben...!!!

I endlessly told myself
Let's stop this now
But in the end, I can't stop
I shouldn't let you go
- NCT U Timeless-

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Noch zwei Anmerkungen:
1. KakaoTalk ist die Südkoreanische Version von Whatsapp. Ca. 93% der Bevölkerung nutzen diese App bze Line.

2. Im Koreanischen Bedeutet Yah soviel wie Hey

Wie findest du Yunas und Jaehyuns Begegnung? Könnten sie zueinander passen?

A To Z - NCT FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt