S I E B E N

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Während der Autofahrt wechselten sie kein einziges Wort. Mia schaute verträumt in den Himmel, während Josh konzentriert auf die Straße blickte.
Sie seufzte, nun brachte er sie wieder nach Hause. Sie zog ihre Jacke aus und legte sie hinter sich, auf die Rückbank des Autos. Sie atmete entspannt ein und aus.
Josh brachte sie zu genau der Stelle, wo er sie auch letztes mal hat gehen lassen.
Zwei Straßen vorher, nur um sicher zu sein.
Doch Mia schüttelte den Kopf:
,,Fahr zwei Straßen weiter, ich denke mal, ich kann dir Vertrauen."
Ob diese Entscheidung leichtsinnig war? Absolut
Mia interessierte aber in diesem Moment nur eins: Noch so lange wie möglich bei ihm bleiben zu können, da sie nicht wusste, ob es ein Nächstes mal geben würde.
Stopp.
Der Wagen hielt direkt vorm Haus.
Mia stieg aus und Josh zog den Schlüssel ab. Ihr Blick folgte ihm, bis er vor ihr stand. Sie blickte zu ihm hoch, genau in seine Augen.
Was soll das jetzt?
Mit jedem Meter, die sich ihre Körper näherten, fing Mias Atmung an unregelmäßiger zu werden und ihr Herzschlag tat es gleich.
Josh drückte ihren Körper leicht gegen sein Auto.
Er war gute 20 Zentimeter größer als sie, was alleine schon das weglaufen erschwert hätte, sofern sie es gewollte hätte.
Aber sie wollte nicht weg, nicht jetzt.
Was möchtest er jetzt? Was passiert hier? Möchte er eine Kuss? Mir einfach Angst machen?
Als er plötzlich seine Hände an ihre Taille legte, um sie noch näher an sich zu ziehen, bekam sie eine Gänsehaut. Mia erschrak.
Ihre Münder waren jetzt nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt.
Der warme Atem von ihm, stieß auf die rosigen Lippen des Mädchens.
Sie schluckte.
Ein Annäherungsversuch?
Ihre Augen wanderten verwirrt hin und her, zwischen seinem Mund und seinen Augen.
Seinen perfekten Lippen.
Die Wärme durchströmte ihre beiden Körper, Mias Beine verloren an halt.
Seine kräftigen Arme umschlossen sie und gaben ihr die benötigte Sicherheit.
Jetzt.
Es wäre der perfekte Moment gewesen, er hatte nur den letzten Schritt wagen müssen.
Oder hätte doch Mia ihn machen müssen?
Statt seine Lippen endlich auf ihre zu drücken und dieses aufregende, sehnliche Verlangen zu stillen, entfernte er sich wieder und betrachte den ihm geboten Anblick.
Er hatte ein triumphierendes Lächeln aufgesetzt und entfernte sich wieder von ihr.
Verwirrung machte sich in ihr breit.
Verwirrung über sich selbst und diesen Kerl.
Mia schaute wortlos in seine Augen, während er sie weiterhin musterte.
Wollte sie das wirklich? Es fühlt sich richtig an in diesem Moment, sie war voller Leidenschaft.
Aber mit ihm?
In Mia war ein unglaubliches Verlangen, gepaart mit Adrenalin und Neugier.
Seine Augen blitzten auf und sie fragte sich, ob er wohl gerade genau so fühlt.
Ein Herzklopfen, das durch den ganzen Körper zieht. So stark, als würde es dir jeden Moment aus der Brust springen.
So laut, wie es schlägt hört er es sicherlich auch.
Es wurde ihr warm und ihre Knie weicher, während ihr Atem immer häufiger auf seine Lippen stieß.

So hatte sie sich das immer vorgestellt.
In allen romantischen Filmen, die Mia gesehen hatte gab es immer diesen Moment, indem zwei Liebende endlich zueinanderfinden. Sie vergessen alles sie umgebende, alles Leid, alle Fehler, nur sich gegenseitig nicht.
Sie spüren ein Feuerwerk in sich und fallen übereinander her. Ihre Seelen finden zusammen und nur für diesen Moment, scheint alles perfekt.
Zwei Liebende, die unbedingt beieinander sein möchten, so nah wie möglich.
Völlig nüchtern betrachtet, fressen die sich manchmal fast auf.
Mia musste bei diesem Gedanken ein wenig schmunzeln.
Ob das nun auch so ein Moment war? Oder gab es den nur in Filmen?

Sie war ihm verfallen, das wusste sie.
Urplötzlich erklang von weit weg die Alarmanlage eines Autos, wobei beide aufschreckten. Mia schaute zu Boden und spürte, wie stark ihr Herz in diesem Moment pochte.
,,Komm bitte noch mit zu mir, lass mich jetzt nicht so zurück.", raunte er in ihr Ohr und machte sie an ihrem Hals zuschaffen. Erneut überkam Mia eine Gänsehaut. Sie spürte ihr Herz in der Brust und das leichte ziehen ihn ihrem Bauch.
Gleichzeitig bildeten sich Tränen in ihren Augen.
War ja klar, was auch sonst. Aber vielleicht sollte ich? Wäre es richtig? Nein, das geht zu weit.
,,Spinnst du?! Es ist nichts passiert und du willst direkt mehr?!", rief sie und drückte ihn von sich weg.
Wieso ist er so unausstehlich und gleichzeitig so unwiderstehlich.
,,Tut mir leid, ich dachte, du möchtest das.", sprach er.
,,Ne, eher nicht so."
Vielleicht wollte sie das irgendwo auch, zumindest mehr, wenn er es nicht ausgesprochen hätte.
,,In Ordnung, tut mir leid."
Plötzlich war da etwas sanftes an ihm.
,,Alles klar, gute Nacht.", sagte sie und stolperte verwirrt lächelnd die Einfahrt hoch.
Manchmal kann er ja doch nett sein.
Er lehnte an seinem Auto und schaute ihr nach.
Sie schloss die Tür auf, trat ein. Nachdem sie die Tür hinter sich verschlossen hatte, konnte nicht anders, als überglücklich zu lächeln.

Fick dich, FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt