2

388 20 1
                                    

Ein leichtes Schaukeln lässt mich erwachen und meine müden Glieder strecken.
Dabei stoßen meine Hände und Füße an kalte, hölzerne Wände. Erschrocken ziehe ich meine Gliedmaßen wieder an und schlage meine Augen auf.
Es ist dunkel, fast schon dämmrig.
Augenblicklich fällt mir auf, dass ich ein wenig fröstel und mir die Kälte in die Glieder kriecht.
Sofort ziehe ich das warme, weiche Fell, welches über mich ausgebreitet liegt, ein wenig enger um mich und bedecke so meinen frierenden und schmalen Körper.

Erst jetzt, nachdem mir nun nicht mehr so arg kalt ist, betrachte ich meine Umgebung ein wenig näher.
Es sieht so aus, als würde ich mich in einem kleinen, winzigen Raum befinden, welcher gerade so hoch ist, dass ich aufrecht sitzen kann.
Er ist auch nicht lang genug, als dass ich meine Arme und Beine vollständig ausstrecken kann.
Ein wenig verwirrt und mit leichter Angst im Bauch blicke ich mich weiter um.
Die hölzernen Wände sind teilweise mit Fell bedeckt.
Nur eine Seite lässt ein wenig Licht herein.
Dies geschieht dadurch, dass ein Buntglasfenster in einem Holzrahmen eingelassen ist.

Ein plötzlicher Ruck geht durch den kleinen Raum und ich zucke verschreckt zusammen.
Von draußen ist auch Hufgeklapper zuhören.
Männer rufen etwas durch die Gegend, mehr ist jedoch nicht zu verstehen.
Es scheint so, als würde diese Art Raum auf großen Rädern stehen und von Pferden gezogen.
Das würde zumindest das Hufgeklapper und das stetige Ruckeln und Schwanken erklären.

Eine Weile lausche ich den Geräuschen von draußen und lasse mich von dem gleichmäßigem Schwanken einlullen.

Plötzlich schrecke ich wieder auf.
Ich habe gar nicht gemerkt, wie ich eingeschlafen bin.
Zudem hat das Schwanken aufgehört und der Raum ist zum Stehen gekommen.

Jemand klopft an dem Buntglasfenster.
Meine Augen weiten sich vor Schreck, mein Herz rast panisch und ich grabe meine Hände in die Decke.
Eine Waffe habe ich hier drinnen nicht.
So viel konnte ich zuminest bereits feststellen.
Abgesehen von den Decken aus Wolle und den Fellen, habe ich nur einen asserschlauch und eine kleine Schahle mit Früchten.
Lediglich mein Gewand und die Decken bieten mir im ersten Moment Schutz vor dem Blick der Person, welche sich auserhalb des kleinen Raumes befindet.

"Akaya, bist du wach?"
Mein Herz macht einen riesigen Satz.
"Fudo," frage ich verunsichert nach, um sicherzugehen, dass es wirklich der Prinz ist.
Oder mittlerweile wohl eher der Thronerbe eines riesigen, reichen und mächtigen Landes.
Welches zudem noch unheimlich kalt sein soll.
Für niemanden außer diesem Volk bewohnbares Land.

Die Wand, sie scheint eine Art Tür zu sein, wird geöffnet und ein strahlender Fudo blickt mir entgegen.
Er ist jedoch nicht das einzige, was mir entgegenkommt.
Er öffnet die Tür und somit strömt auch ein eisiger Schwall kalter Luft mit in den Raum.
Sofort ziehe ich fröstelnd die Decke enger um mich und wimmer leise auf.
"Oh, verzeih bitte!" Ruft er sofort aus und reicht mir eine weitere Decke.
Diese nehme ich sofort an und wickel mich auch in diese.

Neugierig werfe ich einen Blick über seine Schulter und mache große Augen, als ich unbekanntes Land hinter ihm sehe.
"Wo sind wir?" Frage ich ihn unsicher und blicke in seine wunderschönen Augen.
Der Ältere lächelt sanft.

"Wir haben es bald geschafft. Habe noch ein wenig Geduld. Wir befinden uns bereits in Shido und bis zur Hauptstadt ist es auch nicht mehr weit."
Fasziniert betrachte ich die eisige Winterlandschaft, welche sich hinter ihm erstreckt.

Dann blicke ich ihn verdutzt an.
"Ist die Hauptstadt nicht einige Tagesreisen entfernt?"
Fudo lächelt.
"Ja, aber das werde ich dir alles erklären, wenn wir angekommen sind. Nun leg dich noch ein wenig hin und schlaf. Wir werden bald ankommen."
Mit einem sanften Lächeln legt er seine Hand auf meine Stirn und fährt mir kurz über die Augen.
Ich kann mir nicht helfen, jedoch fallen meine Augen augenblicklich zu und ich schlafe ein.

_______
Wie bereits angekündigt, ist das heutige Kapitel ein wenig kürzer. Dennoch hoffe ich sehr, dass es euch gefallen hat.
Lasst doch gerne Kommentare und Anmerkungen da.
Liebe Grüße,
Ellen^-^

Reich ShidoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt