This is not magic

Kapitel 5

Rose war froh, endlich wieder normal Frühstück essen zu können am nächsten Tag. Natürlich war sie immer noch aufgeregt, aber viel weniger ängstlich, da sie jetzt schon ein paar nette Leute kannte. Aber als sie an der Schule ankam und zu ihrem Klassenraum lief, bemerkte sie, dass etwas anders war- Schüler tuschelten, starrten und es war viel leiser als gestern. “Ist etwas passiert? Habe ich etwas verpasst?”, fragte Rose, während sie sich neben Rachel stellte. “Allerdings”, antwortete Rachel. “Kennst du Tim Cooper?” Rose schüttelte den Kopf. “Anscheinend soll er ermordet worden sein.” Rose wurde übel. “Was?” Sie war komplett entsetzt. “Das ist nur das, was ich gehört habe, ich bin mir nicht sicher, was wirklich passiert ist”, bemerkte Rachel. “Das ist schrecklich”, sagte Rachel, immer noch geschockt. In Qanivar ist Mord tatsächlich nichts besonderes -es gab dort viele Kämpfe um Macht und Intrigen- aber sie hätte nie erwartet, dass so etwas hier passiert. In der normalen Welt. “Hast du ihn gekannt?”, fragte sie Rachel neugierig.
“Nicht wirklich, ich habe mit ihm nur ein, zweimal gesprochen und es ging nur um die Schule.”
“Wer würde sowas tun? Ich meine, ihn ermorden?”
“Ich weiß es wirklich nicht. Sein Vater ist sehr reich- vielleicht ging es um Geld? Ich habe aber echt keine-” Rachel wurde von der monotonen Stimme des Lehrers unterbrochen. Rose hatte noch nicht mal gemerkt, dass er reingekommen ist- er war älter als die anderen Lehrer, hatte weiße, kurze Haare und einen gelangweilten Gesichtsausdruck. “Guten morgen, liebe Schüler. Heute reden wir über Synapsen und deren Funktion im menschlichen Körper…” Seine Stimme rückte mehr und mehr in den Hintergrund als Rose ihre verworrene Gedanken ordnete. Sie konnte nicht anders als sich darüber Sorgen zu machen, was passiert war. Sie war hier seit zwei Tagen und schon passiert sowas? Die Stunde kam zum Ende ohne das Rose auch nur den Namen des Lehrers mitbekommen hatte- oder irgendwas anderes.  
“Hey, bist du heute zuhause?”, fragte Rachel, nur ein paar Sekunden nachdem die Schulklinge läutete.
“Ja, warum?”
“Weil ich dich besuchen komme- Victoria und ich müssen an unserer Präsentation für Englisch arbeiten, also werde ich zu euch nach Hause komme.” Rachel verzog das Gesicht. “Es gibt definitiv bessere Arten, einen Freitag zu verbringen.” Oh richtig, es war ja schon Freitag. Die Morales hatten ihren ersten Schultag an einem Donnerstag und so war gleich wieder Wochenende. “Woher würde ich das wissen? Ich habe gar nichts geplant”, murmelte Rose. “Hey, warum lädst du nicht Quinn ein? Ihr müsst auch die Präsentation weiter erarbeiten”, schlug Rachel vor, während sie ein paar Muscheln und Schildkröten auf Roses Block skizzierte.
Rose runzelte die Stirn. “Ist Hausaufgaben machen wirklich besser als einfach nur alleine zu sein?”
“So könntest du es herausfinden”, grinste Rachel. “Aber ich wäre da und Quinn auch, ich bezweifle also, das wir viel für die Schule schaffen werden.”
“Okay, ich werde ihn fragen.”