Kapitel 1

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"Moom!" rief ich und schlug den Deckel meines Koffers zu "Wo ist mein Aufladekabel!?"

"Im Wohnzimmer, Schätzchen!" erwiderte sie wie aus einer Pistole geschossen.

Angenervt stand ich auf und lief die Treppen runter ins Wohnzimmer.
"Clif! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du gefälligst nicht ständig meinen Auflader benutzen sollst. Wegen dir vergesse ich ihn noch mitzunehmen!" sagte ich und sah meinen 12-jährigen Bruder an.
"Sorry, man. Meiner hat 'n Wackelkontakt" murrte er und gab mir widerwillig meinen Kabel zurück.
"Dann kauf dir einen neuen, statt dein Taschengeld für unnötiges Gamingzeug raus zu schmeißen. Wenn du so weiter machst endest du als ein 30-jähriger Nerd der bei seiner Mutter im Keller wohnt" nörgelte ich.

Ich weiß, ich weiß, das war jetzt ein bisschen harsch. Aber irgendwie auch wahr. Mein Bruder ist 12 und spielt den ganzen Tag nur Onliespiele mit seinen 'Freunden' die er eben nur aus den Spielen kennt. Ich bezweifle, das sie sich jemals real life gesehen haben. Sowas ist doch nicht gesund! Als ich 12 war habe ich noch mit meinen Freunden draußen gespielt und ab uns zu mal mit meinem Nintendo DS.

"Jaja, schon gut" brummte er abwesend und tippte weiter auf seinem Handy herum.
Ich schüttelte nur den Kopf und lief schnell wieder nach oben.

"Alhena! Hast du dir auch Handtücher eingepackt!?" fragte mich Mom aus dem Bad.
"Jaha! Hab ich!" rief ich zurück.
Sie kam aus dem Bad gerauscht und nahm mich in den Arm.
"Ich werde dich so schrecklich vermissen" nuschelte sie in meine Haare. Ich legte meine Arme um sie und drückte sie an mich.
"Ich dich auch Mom, hab dich lieb" murmelte ich und genoss ihren Geruch und die Wärme die sie ausstrahlt.

Heute war es wieder so weit.
Ich düste wieder ab, zur Omega-Akademie.
Dort wird einem alles beigebracht, was man über unsere Welt weiß. Die Wesen, die hier leben, die Geschichte, die Kulturen, Politik, und und und...
Ich werde ab morgen mit der 13. Klasse beginnen und freute mich extrem darauf. Vorallem weil ich endlich meine Freunde wieder sehe.

◇□◇□◇□◇□◇

Ich wank meiner Familie aus dem Fenster des Zuges noch einmal zu.
Mom hatte, wie jedes Jahr, Tränen in den Augen. Clif wank mir ebenfalls kräftig zu.
Und als sie nicht mehr in Sichtweite waren, machte ich es mir in meiner Kabine gemütlich.

Ich spürte schon mein Herz flattern, wenn ich daran dachte, endlich wieder die Akademie zu sehen.
Ich weiß, es klingt für euch bestimmt komisch, aber für mich ist das mein zweites Zuhause.
Ich verbrachte schon drei Jahre meines Lebens dort und kann mir nicht vorstellen, nach der 15. Klasse dort weg zu gehen.
Und ja, in unserer Welt absolvieren wir insgesamt 15 Schuljahre.
Immerhin ist unsere Welt wesentlich komplizierter, was heißt, dass wir mehr Stoff zum lernen haben.
Und davon abgesehen sind die Schuljahre 1-3 so ähnlich wie ein Kindergarten oder eine Vorschule.
Dafür gibt es bei uns eben keinen Kindergarten und keine Vorschule.
In die erste Klasse kommen Kinder mit ganz normal, 5-7 Jahren.
Mit der Schule ist man demnach mit 20-23 Jahren.
Ziemlich lang, was?

Ich blickte aus dem Fenster, aus dem ich die Landschaft an uns vorbei ziehen sehe. Die Wälder und Seen...
Ich liebte die Natur. Den frischen Wind in meinen Haaren, die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut, der Geruch von Blüten und Bäumen, das Geräusch des plätschernden Wassers...
Eine Ruhe machte sich in mir breit. Ich drehte die Musik leiser, die durch meine Kopfhörer in meinen Ohren erklang und lehnte mich gegen die kühle Scheibe.

□◇□◇□◇□◇□

"Alhena!"
Ich hörte nur das kreischen und spürte schon, wie ich fast umgeworfen wurde.
"Cat!" erkannte ich erfreut meine Freundin und drückte sie fest.
"Hey! Ich will auch noch!" kam mir eine männliche Stimme entgegen, die ich nur zu gut kannte.
"Antoni!"
Cat und ich lösten uns und ich schmiss mich in die Arme meines schwulen besten Freundes.
"Ich habe dich so vermisst, euch alle" nuschelte ich gegen seine Schulter. Ich spürte seine Lippen kurz an meiner Stirn.
"Wir dich auch" sagte Korra und drückte mich, nachdem Antoni mich losließ.
"Wo ist denn Light?" fragte ich und drehte mich Ausschau haltend um mich selbst.
Und mit einem Windzug stand er plötzlich zehn Zentimeter vor mir und drückte mich so fest gegen sich, dass ich kaum zu atmen vermag.
"L-light! Deine St- ärke" presste ich heraus und wurde augenblicklich von ihm losgelassen.
"Ich bin froh dich wieder zu sehen, kleine Wölfin" lächelte er warm. Seine spitzen Reißzähne blitzten dabei in seinen Mundwinkeln.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 11, 2018 ⏰

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