3. Kapitel

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Der Raymond lag nicht weit entfernt von der Stelle an der Harry und die anderen aufgetaucht waren, aber Libbya führte sie durch den Ort dorthin.
Harry konnte nicht anders, als sich immer mehr von dieser Gasse ins Mittelalter versetzt zu fühlen.

Und als sie plötzlich an einer Stelle rechts abbogen und zwischen zwei Häusern hindurch gingen, hätte Harry fast gelacht.
Aber auch nur fast, denn dazu war die Angelegenheit zu ernst.

Auf einer Wiese neben einem Felsen, an dem ein winziger kleiner Wasserfall hinunter lief, war ein Lagerfeuer  aufgebaut. Es loderte im Dämmerlicht des Abends und beleuchtete die Gesichter von vierer Personen, die im Halbkreis um das Feuer saßen.
Soweit es Harry erkennen konnte, ein alter Mann, dessen grauer Bart leicht angesenkt war (hoffentlich nicht von dem Lagerfeuer), eine Frau um die fünfzig, der blasse Mann, der offenbar Peter hieß und die Mutter des kleinen Mädchens, dass sie entdeckt hatte.

Sie waren in eine angeregte Diskussion vertieft, verstummten jedoch schlagartig, als sie Libbya und die Eindringlinge näher kommen sahen.

Das Mädchen setzte sich offenbar auch nervös neben diese Evelyn, wie Libbya sie genannt hatte. Oder auch Emily? Er wusste es nicht mehr.
Aber bei dem Blick den sie ihnen zuwarf, als sie Libbya's Beispiel folgten, beschloss Harry, dass Evelyn viel besser zu ihr passte.
Es schien ihr eindeutig zu missfallen, dass sie hier waren. Es war als wollte sie testen ob sie sie umbringen könnte, wenn sie nur fies genug starrte.

,,Nun denn."

Die Stimme des alten Mannes erklang laut und fest. Harry hatte fast das Gefühl in einem Saal zu sitzen und mit Mikrophon beschallt zu werden. ,,Harry Granger, Rony Weasley, Hermine und Jenny Potter.
Sie sitzen dem Rat der Wyvernalley, Peter Black, Maylin Gorron und Alfie Campbell, sowie den Zeuginnen Evelyn Iveen und Libbya Iveen gegenüber."

Harry wollte schon die Namen korrigieren, als ihm auffiel, dass Evelyn und Libbya den gleichen Nachnamen trugen. Waren sie denn verwandt?!

,,Der Rat wird über euer Schicksal entscheiden."

Ihm gefiel so ganz und gar nicht, wie Alfie Campbell Schicksal aussprach.

,,Der Rat ist dieser Sache sehr misstrauisch gegenüber. Überzeugt uns davon, dass ihr keine Spione oder Verräter seit."

Harry sah zu Hermine, aber die hatte schon angesetzt etwas zu sagen. Wenn jemand das konnte, dann sie.

,,Sir. Wir sind selbstverständlich keine Spione. Wir wissen selbst nicht wie wir hier her gekommen sind, oder wo wir sind.
Wir-"

Sie wurde von Mrs Todesblick aka Evelyn unterbrochen. ,,Alfie! Sie können uns hier tausende Lügen auftischen! Ausreden über Ausreden! Durch den Wald zu gehen ist unmöglich. Außer..."
Sie war den vier einen weiteren drohenden Blick zu. ,,Sie haben mit ihm zu tun."

Ihm sagte sie nicht einfach als ihm. So wie sie es aussprach klang es, als wäre es etwas ganz bestimmt, das jeder kennen müsste.

Es wurde still. Harry dachte, dass irgendwer jetzt aufspringen würde um sie zu verteidigen, oder vielleicht auch Evelyn Recht gäbe, aber nichts von dem passierte.

Der Rat schwieg und starrte ins Lagerfeuer, als wäre das Beobachten der tanzenden Flammen die Antwort auf alles.
Libbya war ebenfalls keine große Hilfe. Sie nestelte an ihrem Armband und schien auch nicht die zu sein, die als erste das Wort ergreifen würde.

,,Ihm?", fragte Ron schließlich.

Alfie Campbell seufzte und hob den Blick. In seinen blass blauen Augen spiegelten tiefe Sorge wieder und für einen Moment lang fragte Harry sich, ob dieser Ort wirklich so friedlich war, wie er schien.

Der alte Mann seufzte und strich sich gedankenverloren durch den Bart.
,,Mister Wensley, die Sorgen unserer Welt sind sicher nicht in Ihrer Verantwortung, so viel kann ich sagen. Das Sie Spione oder Verräter sind, glaube ich nicht."

,,Alfie!", empörte sich Evelyn.

Der Mann hob die Stimme. ,,Aber es geht nicht darum, was ich glaube oder nicht glaube. Wenn ich nicht im Interesse des Gerichtes entscheide, könnte das meinen Ruin bedeuten, und Ihren ebenfalls.
Ich habe keine Garantie, dass Sie nicht gefährlich sind. Von daher denke ich, wäre es das Beste, wenn-"

,,Nein, halt!"
Libbya war aufgestanden. ,,Ich werde- ich - ich übernehme die volle Verantwortung für die vier." 

,,Bist du dir sicher, mein Kind?", fragte Maylin Gorron sanft. Der Rest der Versammlung sah eher geschockt aus.

Libbya zuckte mit den Schultern, aber sie war merklich angespannt. ,,Wie Alfie schon sagte, ich glaube auch nicht, dass sie Spione oder Verräter sind oder sogar mit ihm zu tun haben."

Die Verantwortung für jemanden zu übernehmen, war nichts, was man einfach unüberlegt tat, das wurde Harry jetzt klar.
Er hatte plötzlich das Gefühl, die mittelalterlichen Strafen, die in seinem Kopf herum geisterten, waren gar nicht so abwegig. 

,,Nun.", seufzte Alfie. ,,Dann wirst du das im Gericht registrieren lassen müssen. Ich werde euch einen Termin besorgen, wenn das neue Schuljahr beginnt. Es liegt nun an Miss Iveen, ob sie euch zu beaufsichtigen beliebt, oder euch hier lässt."

Harry fand es schrecklich, immer nur die Hälfte davon zu verstehen, was hier geredet wurde. Schließlich ging es hier um ihn und seine Freunde.

,,Sie kommen mit!", sagte Libbya schnell und verhaspelt sich fast dabei.

Evelyn schnaubte. ,,Dann ist die Ratssitzungen also beendet?!", fragte sie giftig und warf den Eindringlinge noch einen letzten bösen Blick zu.

,,Es ist zwar immer noch an mir, die Ratssitzungen zu beenden, Evelyn, aber ja, ich erkläre die Ratssitzung nun für beendet."

Es fing schon an zu dämmern, als sie durch den Ort zurück gingen. War es wirklich schon so spät? Es kam Harry vor, als hätten sie gerade eben noch sorgenfrei in der Eisdiele gesessen. Ein normales Leben war für den Auserwählten wohl nicht möglich.
Harry unterdrückte ein Seufzen. Kaum ein Monat war vergangen und sie steckten schon im nächsten Schlamassel.

Diesmal schlug Libbya den Weg nach rechts ein.
Niemand sagte ein Wort. Harry wusste nicht wohin sie gingen, aber er fragte auch nicht.
Innerlich schwirrten ihm tausende Fragen und Ängste durch den Kopf. Und James war immer noch da draußen, alleine in der Winkelgasse, in einer offenbar völlig anderen Welt.
Anfangs war er einfach nur verwirrt gewesen, aber nun machte er sich ernsthafte Gedanken, über die Absichten des Mannes aus dem Zauberstabladen. Und wo war überhaupt Ollivander?

,,Ihm"  schoss es Harry durch den Kopf. Wer war Er ? Irgendwas hatte das mit dem Wald zu tun, aber Harry hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte. Bedrohte jemand diese so friedlich wirkende Welt?

Leider ist dieses Kapitel ist jetzt eine Woche später rausgekommen als vorgesehen, und das hat auch einen bestimmten Grund. Ich hatte die letzten zwei Wochen einfach ziemlich viel Stress. Vielleicht habt ihr schon gesehen, dass ich im Klapptext die Vetöffentlichungen von jedes Wochenende, auf jedes zweite verändert habe.
Momentan weiß ich jedoch noch nicht, ob ich wieder mehr Zeit hierfür bekomme. Es könnte auch sein, dass ich mal eine Woche früher update.

So, jetzt wisst ihr auch darüber Bescheid😅, nicht dass ihr euch wundert warum kein Kapitel kommt.

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