Hidden Alley

2. Kapitel

Harry wurde von einem Schrei geweckt. Schlagartig fuhr er in die Höhe. ,,Mommy! Komm schnell!" Verwirrt sah er sich um.

Ein kleines Mädchen ließ sich besorgt neben ihn fallen. Sie war ungefähr sieben Jahre alt, ziemlich klein und hatte gewellte Haare, die an einigen Stellen ein wenig kraus waren. Ihre tiefblauen Augen hatten die gleiche Farbe wie ihr leichtes Sommerkleid.

,,Alles in Ordnung bei dir?"

,,Eileena?!" Eine Frau, um die dreißig, kam besorgt angerannt. ,,Eileena, was ist passiert?!" Sie legte dem Mädchen eine Hand auf die Schulter und kniete sich ebenfalls neben Harry.

,,Wer seit ihr und was ist passiert?!"

,,Ich- weiß es nicht.", stotterte er mindestens genauso verwirrt wie die Frau. ,,A-also ich weiß wer wir sind aber was passiert ist... keine Ahnung."

,,Ich wusste es gibt mehr da draußen!", rief das Mädchen triumphierend und ihre blauen Augen funkelten glücklich dazu.

,,Schhht Eileena! Wer seid ihr?!"

Sie klang misstrauisch.

,,Ich bin Harry Potter und das sind... äh Hermine Granger, Ron Weasley und Ginny Potter." Harry war noch total überrascht von dem ganzen. Eine kleine Menschenmasse hatte sich vor ein paar Steinhäusern angesammelt und tuschelte während sie immer wieder Blicke zu ihnen warf.

Ein rothaariges Mädchen mit schulterlangen Haare löste sich schließlich aus der Gruppe. ,,Evelyn.", sprach sie die Frau an. ,,Ich glaube Leena hat Recht. Es muss mehr geben als das hier-" ,,Das ist Blödsinn, Libbya!", rief ein alter Mann aus. ,,Völliger Schwachsinn!", bestätigte eine Frau. ,,Wie sollen sie durch den Wald gekommen sein?!"

,,Entschuldigung bitte, aber-", fing Harry an, wurde jedoch von dem Mädchen unterbrochen. ,,Ihr kommt am besten erst mal mit rein und wir kümmern uns um deine Freunde. Das sieht nach einem ganz schönen Schock aus."

Die Reaktionen der Leute waren heftig.

,,Wir lassen keine Feinde in unser Reich!"

,,Das sind Spione!"

,,Du bist verrückt geworden!"

,,Ich hol das Nudelholz!"

,,Feinde! Spione!"

Ein Teil der Ausrufe konnte man im Tumult  erst gar nicht verstehen. ,,Ruhe!", rief ein Mann und trat aus der Menge hervor. ,,Wir werden sie erst mal versorgen. Heute Abend rufe ich jedoch zu einer Ratssitzung am Raymond auf!"

Jetzt war zustimmendes Gemurmel zu hören.

,,Soll ich dir aufhelfen?", fragte das Mädchen ihn und ließ die anderen mit einem Schwenker ihres Zauberstabes hochfliegen.

,,Danke."

Keine Sekunde später hatte Harry wieder festen Boden unter den Füßen. Er folgte der kleinen Menschenmasse durch ein Tor, dass mit zahlreichen Verzierungen geschmückt war. Hier und da spaltete sich das dunkle Holz schon ab.

Doch was Harry nun sehen konnte, als sich die Hexen und Zauberer verteilten, ließ ihn  gebannt den Atem anhalten.

Wunderschöne alte Bauten, Fachwerkhäuser, verzierte Steinbauten, manche sogar mit Türmen, die sich voller Stolz dem Himmel entgegenstreckten.

Libbya kicherte, als sie sein Gesicht sah. ,,Mund zu! Oder hast du vor Fliegen zu essen?" Der Junge löste sich aus seiner Starre.

,,Komm. Wir müssen zu meiner Mutter."

Harry folgte ihr durch die Gasse. Sie ähnelte der Winkelgasse, nur war diese viel älter und beeindruckender.

Die meisten Häuser waren Fachwerkhäuser.